Seit der Umsetzung der Hartz-Reformen entwickelt sich der deutsche Arbeitsmarkt positiv und robust. Allerdings sind die Folgen der Reformen umstritten. Einerseits bemängeln Kritiker die negativen Folgen eines im europäischen Vergleich großen Niedriglohnsektors, insbesondere der Lock-in vieler Arbeitsnehmer in unterwertige Beschäftigung. Andererseits sehen Befürworter der Hartz-Reformen eine Bestätigung für eine erfolgreiche Aktivierungspolitik.

In der Meta-Studie „Aufstieg durch Einstieg“ der Konrad-Adenauer-Stiftung werden die Erwerbsbiografien von Personen analysiert, die den Einstieg ins Erwerbsleben seit den Arbeitsmarktreformen 2005 geschafft haben. Im Ergebnis zeigt sich: Das Aufstiegsversprechen durch den Einstieg in Arbeit erfüllt sich. Jegliche Form von Beschäftigung – auch wenn diese mit einem Leistungsbezug verbunden ist – verbessert die Chancen von ehemaligen Leistungsbeziehern, sich am Arbeitsmarkt zu etablieren. Wer „aufstockt“, hat fast zweieinhalbmal höhere Chancen auf Unabhängigkeit und auskömmliche Arbeit. Allerdings gelingt nicht allen gleichermaßen, eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ohne Leistungsbezug aufzunehmen. Insbesondere Alleinerziehenden und älteren Beschäftigten, aber auch Personen mit einer langen Arbeitslosigkeitserfahrung, gelingt dieser soziale Aufstieg nur bedingt.

Der stellvertretende Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung Hermann Gröhe erklärt dazu: „Hartz IV ist besser als sein Ruf. Das gilt vor allem im Bereich der sogenannten Aufstocker. Wir müssen prüfen, wie wir die Hinzuverdienste attraktiver ausgestalten. Die Antworten unseres Sozialstaats auf die Arbeitslosigkeit von Alleinerziehenden und Älteren können uns noch nicht zufrieden stellen. Wir müssen Hartz IV weiterentwickeln und breiter denken. Es braucht ganzheitliche Angebote vor Ort, von der Kinderbetreuung bis zur Weiterbildung."

Die Studie "Aufstieg durch Einstieg" finden Sie hier: www.kas.de/de/einzeltitel/-/content/aufstieg-durch-einstieg-in-den-arbeitsmarkt

  

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