Ein neuartiges Projekt von Pro Natura im Kanton Bern hat vermeintliches Ödland in ein wahres Amphibienparadies verwandelt. In unter Strommasten angelegten Tümpeln konnten diesen Sommer sogar die ersten Gelbbauchunken – eine besonders stark gefährdete Tierart – gesichtet werden.

Im Gebiet zwischen Saane und Aare, ausgehend vom AKW Mühleberg und dem danebenstehenden Wasserkraftwerk, reiht sich Strommast an Strommast. Zwischen den Betonsockeln am Boden liegt viel brachliegendes Gelände. Diese ungenutzten Flächen hat Pro Natura in den vergangenen zwei Jahren mit Kleinstgewässern aufgewertet und darin miteinander verbundene Lebensräume für Amphibien geschaffen.

Pilotprojekt für die Gelbbauchunke

Im Zentrum des Projekts steht die Gelbbauchunke. Dieser stark gefährdeten Tierart fehlen oft flache, kleine Laichgewässer, wo sich das Wasser schnell erwärmt. Gleichzeitig müssen ihre Tümpel aber auch regelmässig austrocknen, damit das Tier vor seinen Fressfeinden wie Fischen oder der Libellenlarve gefeit ist. Schliesslich braucht die Gelbbauchunke für den Rest des Jahres Verstecke in Holzhaufen, lockerem Waldboden oder dichter Vegetation.

Handarbeit, die sich gelohnt hat

Im Gebiet Mühleberg/Gümmenen/Laupen wurden zehn kleine Tümpel unter den Strommasten angelegt und eigens auf die Bedürfnisse der Gelbbauchunke ausgerichtet: Jeder der Tümpel ist mit Folie ausgelegt, so dass er nicht austrocknen kann. Ein kleiner Ablauf ermöglicht es aber auch, das Wasser einmal im Jahr abzulassen. Die aufwändige Handarbeit hat sich gelohnt: Seit diesem Sommer tummeln sich unter den Unken, Kröten und Molchen auch die ersten Gelbbauchunken.

Erfolg dank regelmässiger Pflege und guter Partnerschaft

Den Unterhalt der neuen kleinen Amphibienparadiese teilen sich Pro Natura Berner Mittelland und die jeweiligen Bewirtschafter der landwirtschaftlichen Flächen. Pro Natura freut sich sehr über den Erfolg dieses Pilotprojektes und hofft, auch in anderen Regionen des Schweizer Mittellandes ähnliche Lebensräume für die Gelbbauchunke schaffen zu können.

Weiterführende Informationen:
Projekt Gelbbauchunken

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