Nach sechs außergewöhnlichen Wochen Sommerferien starteten 521.000 rheinland-pfälzische Schüler*innen heute in das neue Schuljahr. Wir wünschen all diesen trotz der ungewöhnlichen Umstände viel Freude und Erfolg und auch den Erstklässler*innen und allen neuen Fünfern eine schöne Eingewöhnung und einen guten Start. Damit es für alle ein gelungenes Schuljahr wird, ist es unerlässlich, dass alle am Schulleben Beteiligten mit in die Entscheidungsprozesse rund um Schule und Corona eingebunden werden. „Ich bin schockiert, dass bisher sämtliche Maßnahmen, die über unsere Gesundheit und unsere Schullaufbahn entscheiden, getroffen wurden, ohne auch nur ein einziges Mal nach unserer Einschätzung zu fragen", äußert sich Justus Schenk, Landesvorstandsmitglied der Landesschüler*innenvertretung Rheinland-Pfalz.
Damit weder Gesundheit noch Bildung vernachlässigt werden, sind uns folgende Punkte besonders wichtig:
– Niemand wünscht sich einen zweiten Lockdown, dennoch sind erneute Schulschließungen denkbar und sollten nicht um jeden Preis vermieden und bis in den letzten Moment hinausgezögert werden.
– Es muss stets dynamisch auf das Infektionsgeschehen reagiert und sich auf alle Fälle vorbereitet werden. Das heißt, die Schüler*innen und Lehrkräfte technisch auszustatten, digital fortzubilden und sich gemeinsam auf eventuelles Fernlernen vorzubereiten.
– Wir befürworten die Entscheidung des Ministeriums, im Unterricht auf eine Maskenpflicht zu verzichten, sehen es aber als sehr riskant und leichtsinnig, die Abstände in der Sitzordnung aufzuheben. Der Abstand sollte für alle gewährleistet bleiben, um das Infektionsrisiko einzudämmen.
– Allgemein scheint eine Rückkehr in völligen Normalbetrieb beinahe fahrlässig. Sicherer wäre es, angesichts der bereits steigenden Infektionszahlen wieder auf das Konzept einer Mischung aus Präsenz- und Absenzzeiten von vor den Ferien zu setzen.
„Natürlich freue ich mich, wieder relativ normal Schule zu haben und alle meine Klassenkamerad*innen zu sehen. Trotzdem habe ich auch Angst, dass uns das jetzt, so kurz vor dem Abi, noch zum Verhängnis wird, falls die Schulen nochmal dicht machen müssen", so Lucia Wagner, Bundesdelegierte der LSV.
Für uns Schüler*innen ist es absolut unverständlich, dass freiwillige, kostenlose Tests nur für Lehrkräfte und pädagogisches Personal zur Verfügung gestellt werden. Wir fordern, dieses Angebot auf Schüler*innen auszuweiten.
„Davon abgesehen, dass das unfair ist und unsere Gesundheit nicht weniger wert ist, bringt es doch kaum etwas, ein gänzlich negativ getestetes Kollegium zu haben, wenn man mehrere unwissentlich infizierte Schüler*innen an der Schule hat. Auch wir sollten uns kostenlos testen lassen können", fordert Susanna Hubo, Landesvorstandsmitglied der LSV.
– Die Hürden für Schüler*innen, die einen Schulbesuch aus gesundheitlichen Gründen lieber nicht riskieren wollen, sollten reduziert werden.
– Wir unterstützen die Entscheidung, im Falle eines Covid-19-Ausbruchs an einer Schule zunächst lokale und eventuell regionale Maßnahmen zu ergreifen und nicht den Schulbetrieb im ganzen Land lahm zu legen.
– Wenn die räumlichen Gegebenheiten keinen regulären Pausenbetrieb erlauben, sollten individuelle Regelungen durch versetzte Pausenzeiten oder erweiterte Schulhöfe gefunden werden.
– Wir schlagen vor, eine Gruppe von Expert*innen und vor allem Betroffenen einzurichten, die den Schulbetrieb – wie auch immer er dann aussehen mag – in regelmäßigen Abständen aus allen Perspektiven evaluiert.
Wir hoffen auf einen in jeder Hinsicht gelungenen Schulstart und freuen uns auf ein spannendes Schuljahr.
Landesvertretung für Schülerinnen und Schüler in Rheinland-Pfalz (LSV RLP)
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