Um seine Staatsfinanzen zu sanieren, braucht Italien Reformen, die das mittel- bis langfristige Wirtschaftswachstum steigern. Das schreibt ifo-Präsident Clemens Fuest in einem Aufsatz für den ifo Schnelldienst, der beruht auf einem Kapitel in seinem neuen Buch „Wie wir unsere Wirtschaft retten – der Weg aus der Coronakrise“. Zur Begründung sagt er: „Die Probleme der italienischen Staatsverschuldung sind weniger auf hohe Defizite zurückzuführen als auf niedrige Wachstumsraten und eine Finanzpolitik, die in guten Zeiten zu viel Geld ausgab und in schlechten sparte.“

Fuest ergänzt: „Belgien hatte zu Mitte der 90er Jahre deutlich höhere Staatsschulden, hat aber durch mehr Wirtschaftswachstum und stärker antizyklische Finanzpolitik die Schuldenquote senken können.“ Die durchschnittlichen Überschüsse des Staates ohne Zinszahlungen seien in Belgien dabei nur unwesentlich höher als die in Italien gewesen.

Politisch liege ein fundamentales Problem darin, dass für amtierende Regierungen die Versuchung stets groß sei, Überschuldungsprobleme als lediglich vorübergehende Liquiditätsprobleme darzustellen und ihre Lösung durch die Vergabe von Hilfskrediten auf die lange Bank zu schieben. „Mit den Konsequenzen können sich dann die Nachfolgerregierungen beschäftigten“, schreibt Fuest.

Aufsatz: “Wie bringt man hohe Staatsschulden unter Kontrolle?“ von Clemens Fuest, in: ifo Schnelldienst 8/2020;
nachzulesen hier: https://www.ifo.de/…

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