Wie beurteilt Ihr die derzeitigen Rahmenbedingungen im Profi-Sport außerhalb der Fußball-Bundesliga?
Philipp Walter: „Meine Beobachtung ist, dass die wichtige Rolle und Aufgabe von Sport und Kultur leider seit Monaten aus dem Blick geraten ist. Meines Erachtens hat Politik die Verantwortung, Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Existenz der Eishockey-, Basketball-, Handball-und Volleyball-Vereine zu erhalten. Diese Sportarten sind für ihren Fortbestand auf Zuschauer angewiesen und dafür müssen wir uns im gesamten Sportbereich einsetzen.“
Gibt es derzeit Gespräche mit den zuständigen Instanzen und Behörden?
Stefan Adam: „Die gibt es, aber wir müssen jetzt einfach mal einen Schritt weiterkommen. Wir brauchen positivere Denkansätze: Also konkret darüber reden und sachlich diskutieren, was im Rahmen von größeren Veranstaltungen funktionieren kann. Und nicht mehr nur darüber, was aufgrund der Corona-Situation nicht möglich ist. Es müssen Lösungen auf den Tisch, die alle relevanten Blickwinkel berücksichtigen. Die überregionale Politik muss dazu jetzt dringend Antworten liefern. Und das muss jetzt kurzfristig passieren.“
Was kritisiert Ihr konkret?
Adam: „Man hört und liest praktisch nie wirklich konkrete, faktenbasierte Argumente, die komplette Veranstaltungsverbote trotz mittlerweile vorliegender schlüssiger Veranstaltungs- und Hygienekonzepte weiterhin rechtfertigen. Warum Spiele zumindest mit eingeschränkten Zuschauerzahlen unter klaren Regeln des Gesundheitsschutzes nicht möglich sein sollen, wird politisch und medial nicht sachlich diskutiert. Millionen Menschen fahren in diesem Sommer vollkommen selbstverständlich in ihren wohlverdienten Urlaub. Aber die Durchführung von Kultur- und Sportveranstaltungen wird ohne detaillierte sachliche Begründung als „falsches öffentliches Signal“ kritisiert und soll weiterhin verboten bleiben. Das ist teilweise wirklich schwierig nachzuvollziehen. In sehr vielen Bereichen ist ein nahezu normales Leben ja mittlerweile offensichtlich wieder möglich.“
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