Mit der neuen Methode können einerseits Investoren über digitale Token in industrielle Investitionsgüter wie Maschinen, Fahrzeugflotten oder Energieinfrastruktur investieren. Andererseits hat der Emittent der Token den Vorteil, seine Finanzierungskosten nach einem Pay-per-Use-Modell an die tatsächliche Nutzung der finanzierten Güter zu koppeln. Die Bereitstellung von relevanten Nutzungsdaten schafft dabei Transparenz und bildet die Grundlage für variable Auszahlungen an die Investoren. Als technische Basis wurde in dem Projekt die Ethereum-Blockchain gewählt. Ein Verfahren zur Anbindung der Nutzungsdaten an den Token haben die Projektpartner zum Patent angemeldet.
„Das Projekt zeigt, welche neuartigen Investments durch Blockchain-basierte Token für Anleger im Industriebereich möglich werden. Gleichzeitig erhalten Unternehmen mehr Gestaltungsspielraum für die Finanzierung von Investitionsgütern. Mit Blick auf diesen und weitere neu entstehende Märkte schaffen wir ein durchgehendes Ökosystem für die Emission, den Handel und die Verwahrung von digitalen Assets“, sagt Dr. Ulli Spankowski, Chief Digital Officer der Boerse Stuttgart GmbH.
„Weil Bosch auch Industriegüterhersteller ist, interessiert uns die Akzeptanz der neuen Finanzierungsmethode bei Industrieunternehmen. Wir gehen aktuell davon aus, dass Blockchain-basierte Ansätze die Finanzierung und den Betrieb von Industriemaschinen flexibilisieren und dadurch deutlich attraktiver machen“, sagt Werner Folkendt, Product Owner Industry/Logistics im „Economy of Things“-Projekt von Bosch.
Harry Behrens, Leiter der Blockchain Factory bei Daimler Mobility: „Mit Hilfe sogenannter Security Token bieten wir bei Daimler Mobility neue Angebote beispielsweise im Bereich der Elektromobilität zur Finanzierung von Ladeinfrastruktur oder Flotten an. Die Tatsache, dass notwendige Mechanismen im Design der Software bereits vorgesehen sind und vollautomatisch ablaufen, verspricht hohe Effizienzgewinne, bessere Skalierung und damit eine gesteigerte Kosteneffizienz bei der Finanzierung von Infrastruktur und Flotten. Die Zusammenarbeit mit der Börse Stuttgart und Bosch hat das Potenzial in diesem Bereich bestätigt und wir erwarten zeitnah erste Platzierungen am Markt.“
„Bei der neuen Finanzierungsmethode verbinden wir industrielle Investitionsgüter über eine Internet-of-Things-Anbindung mit Smart Contracts und der Blockchain. Durch die gute, interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen Projektpartner gehen wir einen großen Schritt in Richtung digitale Finanzwirtschaft der Zukunft“, sagt Jochen Kaßberger, Geschäftsführer von 51nodes.
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