Ab morgen diskutieren Expert:innen auf der virtuellen Weltwasserwoche zum Thema Wasser in Zeiten der Klimakrise. Angesichts der immer häufiger auftretenden Dürreperioden, auch in Deutschland, fordert der WWF zur Weltwasserwoche einen Nationalen Aktionsplan Dürre. Die regionalen Unterschiede in Bezug auf Trockenheit in Deutschland sind enorm: In Schleswig-Holstein gibt es derzeit kaum Wasserknappheit, in Sachsen herrscht außergewöhnliche Dürre. Philipp Wagnitz, Leiter des Fachbereichs Ökosysteme und Ressourcenschutz bei WWF Deutschland sagt: “Um der Dringlichkeit und den regionalen Unterschieden gerecht zu werden, brauchen wir ein durchdachtes, langfristiges und umsetzbares Dürrekonzept von der Bundesregierung. Die angekündigte Wasserstrategie geht hier in die richtige Richtung, aber die Zeit drängt. Umweltministerien Svenja Schultze und Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner müssen gemeinsam mit den Bundesländern einen Nationalen Aktionsplan Dürre aufstellen.“

Die Klimakrise wird die aktuelle Wasserknappheit in Zukunft noch verstärken. Angesichts der Waldschäden und Ernteausfälle durch Trockenheit weist Wagnitz auf die wichtige Rolle einer gesunden Natur hin: „Stabile Ökosysteme sind die Grundlage einer widerstandsfähigen Land- und Forstwirtschaft in Zeiten des Klimawandels. Wenn die Bundesregierung jedes Jahr wegen Ernteverlusten entschädigt, ist das langfristig ungefähr so wirksam wie ein Regentanz. Wir müssen unsere Systeme langfristig naturnaher umstellen.“

Der WWF schlägt einen 10-Punkte Plan gegen die Dürre vor (im Anhang). Die notwendigsten Schritte daraus:

1. Szenarien zur Entwicklung des Wasserhaushalts in Deutschland erarbeiten und darauf aufbauend Managementpläne ausarbeiten
2. Öffentliche Fördermittel zum Waldumbau und zur Unterstützung der Forstwirtschaft an ökologische Kriterien koppeln
3. Die Schaffung neuer Wälder und Agroforstwirtschaft fördern und ausbauen
4. Bestehende Grabenentwässerungssysteme umsteuern
5. Fruchtbarkeit und Wasserinfiltration von landwirtschaftlichen Böden wiederherstellen
6. Der Bodenversiegelung entgegenwirken
7. Bewässerung mit Grund- und Trinkwasser strenger reglementieren
8. In die Umsetzungsmaßnahmen der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) investieren
9. Einhaltung des Verschlechterungsverbots und der Verbesserungspflicht der WRRL bei Nutzungskonflikten
10. Kostendeckungsprinzip konsequent auf alle Wassernutzer anwenden

Hintergrund: Weltwasserwoche

Am morgigen Sonntag startet die Weltwasserwoche aufgrund der Corona-Pandemie dieses Jahr online. Noch bis Freitag gibt unter dem Motto „Water and Climate Change: Accelerating Action“ kostenlose online Seminare. Die weltweit größte Konferenz zum Thema Wasser gibt es seit 30 Jahren, 2019 nahmen rund 3600 Menschen aus 127 Ländern teil, darunter Wissenschaftler, Politiker und Spitzenvertreter internationaler Organisationen.

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