Die World Wind Energy Association (WWEA) will in Kooperation mit dem Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) die Rolle von Frauen bei den Erneuerbaren Energien untersuchen. Bisherige Studien deuten darauf hin, dass Frauen vor allem in der Umwelt- und Klimabewegung sehr aktiv, in der Bürgerenergie aber tendenziell unterrepräsentiert sind. Im Zentrum der neuen Studie der beiden Verbände wird die Bürgerenergie als zentraler Bestandteil der dezentralen Energiewende stehen.
„Die Energiewende hat ihre Dynamik stets von unten nach oben entwickelt – engagierte Bürgerinnen und Bürger haben die Energiewende überhaupt erst ins Rollen gebracht. Daher ist die Analyse der Geschlechterverteilung im Bereich der Bürgerenergie ein wichtiger Baustein, um diese Dynamik besser zu verstehen und zu verstärken. Zudem befinden wir uns an einem Punkt der Energiewende, an dem wir alle Akteurinnen und Akteure der Gesellschaft einbeziehen müssen, um langfristig Erfolg zu haben“, erklärt der Generalsekretär der WWEA, Stefan Gsänger.
Kernstück der Studie wird die intensive, persönliche Befragung von Akteurinnen und Akteuren der Bürgerenergie. Bei der Auswahl der Projekte werden verschiedene Standorte und Arten der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern berücksichtigt, um Rückschlüsse auf die bundesweite Situation zu ermöglichen.
Madeline Bode, Referentin für Energiewirtschaft und Politik beim LEE NRW, koordiniert die Erhebung in Nordrhein-Westfalen: „Die Bürgerenergie ist ein Schlüsselelement einer erfolgreichen Energiewende. Zahlreiche Bürgerenergieprojekte allein in Nordrhein-Westfalen zeigen bereits heute, wie eine nachhaltige Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien partizipativ gelingen kann. Denn bei dieser Gemeinschaftsaufgabe darf es keine geschlechterspezifischen Unterschiede geben. Diese Studie wird aufzeigen, wie weit wir auf diesem Gebiet bereits gekommen sind und welche Schritte wir unternehmen können, um wirklich alle Bürgerinnen und Bürger für ein aktives Engagement zu begeistern.“
Ein aus internationalen Expertinnen und Experten bestehender Projektbeirat unterstützt das Forschungsvorhaben. Die Fachleute aus dem Energiesektor haben in vielen Fällen Pionierarbeit für die Energiewende geleitet und sich bereits vielfach für die Teilhabe von Frauen eingesetzt.
Die ersten Ergebnisse der Studie werden im Rahmen von Berichten und Fachsymposien im Frühjahr 2021 und 2022 veröffentlicht. Im weiteren Verlauf sollen Wege analysiert und vorgeschlagen werden, wie das aktuell vermutete Ungleichgewicht verringert werden kann.
Für weitere Auskünfte zum Projekt stehen Ihnen der WWEA Projektreferent Timo Karl (tk@wwindea.org), und beim LEE NRW die Projektreferentin Madeline Bode (madeline.bode@lee-nrw.de) gerne zur Verfügung.
Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW)
Als Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Nordrhein-Westfalen bündelt der LEE NRW die Interessen aus allen Bereichen der Energiewende. Zum Verband zählen mittelständische Unternehmen, Verbände und Bürger. Das gemeinsame Ziel: 100% Erneuerbare Energien bis 2050 – in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr. Dafür engagieren sich auch fünf LEE-Regionalverbände als kompetente Ansprechpartner vor Ort. Denn im Energieland Nr. 1 ist die Branche wichtiger Arbeitgeber für 46.000 Beschäftigte, die 2017 ein Umsatzvolumen von 10 Mrd. Euro erwirtschafteten.
WWEA ist ein internationaler Dachverband der Windenergie mit Sitz in Bonn und bereits seit mehr als zehn Jahren auf dem Gebiet der Bürgerenergie aktiv. WWEA setzt sich auf globaler Ebene für den schnellen Wechsel hin zu 100% Erneuerbaren Energien ein. In einer vorherigen Publikation der WWEA wurde die Gefährdung von Bürgerenergieprojekten durch das Ausschreibungssystem, durch Bürokratie und Planungsunsicherheit thematisiert.
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