Die letzten Wochen haben gezeigt: Hohe Temperaturen sind in unseren Breitengraden keine Ausnahme, sondern eher die Regel. Klimaforscher gehen davon aus, dass wir auch in den kommenden Jahren weiter mit heißen Sommern rechnen müssen. „Es wird also auch in Zukunft wichtig sein, Wohnräume über Tage und Wochen zu kühlen, wenn man trotz Hitzewellen eine angenehme Raumtemperatur haben will“, stellt Björn Busse von der Initiative Wärme+ fest. „Natürlich kann man sich mit Ventilatoren ausstatten oder in eine Klimaanlage investieren. Energieeffizienter ist es aber, auf eine Wärmepumpe zu setzen. Obwohl ihr Name es nahelegt, kann sie Räume nicht nur wärmen, sondern auch herunterkühlen. Manche Modelle erlauben zudem eine kontrollierte Wohnraumlüftung – Allrounder-Modelle sozusagen, die eine besonders nachhaltige Lösung darstellen.“

Die Entscheidung für eine Wärmepumpe bringt Bauherren und Modernisierern deutliche Vorteile: Da Wärmepumpen sowohl heizen als auch kühlen, sorgen sie das ganze Jahr über für eine optimale Raumtemperatur. Zudem sind sie umweltfreundlich: Um Heizwärme zu erzeugen, nutzen sie die in Luft, Wasser und Erdreich gespeicherte Energie. Werden sie mit Öko-Strom betrieben, arbeiten sie sogar CO2-neutral. Damit Wärmepumpen kühlen, müssen sie lediglich mit dem passenden Verteilsystem kombiniert werden. „Empfehlenswert sind zum Beispiel Fußboden- oder Wandflächenverteilsysteme oder Gebläsekonvektoren“, erläutert Björn Busse. „Ungeeignet wegen ihrer vergleichsweise geringen Fläche sind hingegen die klassischen Heizkörper.“ Abhängig von der gewünschten Intensität der Kühlleistung kommt das aktive oder das passive Wärmepumpenkühlen in Frage.

Passives Kühlen: „Natürlich“ und mit geringem Stromverbrauch

Im Sommer liegen die Temperaturen des Erdreichs und des Grundwassers in der Regel deutlich unter der Temperatur in Wohnräumen. Diesen Unterschied macht sich die passive Kühlung zunutze: Das Wasser aus dem Verteilsystem fließt über einen Plattenwärmetauscher, wird durch Grundwasser oder Erdreich gekühlt und wieder ins Gebäude geleitet. So wird die Innenraumluft um 2 bis 3° C abgesenkt. Da der Verdichter in diesem Falle nicht in Betrieb ist, spricht man von passiver Kühlung. Der Stromverbrauch ist dabei sehr gering. Da sich allerdings sowohl Erdreich als auch Grundwasser im Laufe des Sommers aufwärmen, nimmt die Leistung der passiven Kühlung ab. Zudem erfolgt die Kühlung deutlich langsamer als bei der aktiven Variante.

Aktives Kühlen für schnelles Absenken der Temperatur

Bei hohen Temperaturen wünschen sich viele Bewohner eines Hauses eine schnelle und deutlich spürbare Kühlung der Räume. Hier empfiehlt sich die aktive Wärmepumpenkühlung, die nur bei Sole/Wasser-Wärmepumpen möglich ist. Für die Betriebsart Kühlung läuft der Kältekreislauf in umgekehrter Richtung, die Pumpe fungiert dann als Kühlaggregat, arbeitet also quasi wie ein Kühlschrank.

Kontrolliertes Lüften für mehr Wohlbefinden

Viele Wärmepumpen lassen sich auch mit Systemen zur Wohnraumlüftung kombinieren. Der große Vorteil einer Lüftungsanlage: Für frische Luft müssen nicht ständig die Fenster geöffnet werden, durch die im Sommer unangenehm heiße Luft in die Wohnung oder ins Haus kommt und über die im Winter wertvolle Heizwärme verloren geht. Wärmepumpen in Kombination mit Lüftungsanlage sorgen dafür. dass Kühle oder Wärme dort bleiben, wo sie hingehören: in den Wohnräumen.

Fördermöglichkeiten vom Staat

Wer in eine Heizungsanlage investiert, die erneuerbare Energien nutzt, bekommt finanzielle Unterstützung vom Staat. Dazu zählen auch Wärmepumpen. Nähere Informationen gibt es online unter www.bafa.de.

Wer sich für den Einbau einer Wärmepumpe mit Kühlfunktion in Kombination mit Wohnraumlüftung interessiert, wendet sich am besten an einen spezialisierten Fachhandwerker. Dieser unterstützt sowohl Bauherren als auch Modernisierer dabei, eine passende Wärmepumpen-Lösung zu finden.

Weitere Informationen zu Wärmepumpen finden sich auf der Homepage der Initiative Wärme+: www.waerme-plus.de.

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