Seit mehr als 30 Jahren erforschen die Biologen Andreas und Claudia Hemp die Pflanzen- und Tierwelt am höchsten Berg Afrikas. Von 2010 bis 2019 hat Andreas Hemp die Forschergruppe „KiLi“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DGF) geleitet, die erstmals die Ökosysteme des Kilimanjaro auf 65 Flächen von der Savanne bis zur Gipfelregion untersucht hat. Dabei entdeckten die Forscher unter anderem die höchsten Bäume Afrikas am höchsten Berg des Kontinents und gewannen zukunftsweisende Erkenntnisse zum Beispiel zum Wasserhaushalt der Region, der extrem wichtigen Einfluss auf weite Gebiete des ostafrikanischen Landes hat.

Die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Natur am Kilimanjaro zu analysieren und sie als Teil eines umfassenden sozial-ökologischen Systems zu begreifen, ist das Ziel des neuen Forschungsverbunds „Kili-SES“. In zwei Forschungsstationen am Südhang des Berges wird Hemp in den kommenden vier Jahren mehrmonatige Forschungsaufenthalte verbringen, zusammen mit seiner Frau Claudia, die seitens des Senckenberg-Instituts verantwortlich für die Koordinierung des afrikanische Personals und die Infrastruktur in den Stationen ist. Wie schon in den Vorjahren ist ein Team afrikanischer Nachwuchsforscher in das Projekt einbezogen. Das Projekt der Universität Bayreuth wird von der DFG mit rund 700.000 Euro gefördert. Insgesamt sind 15 Universitäten und Forschungseinrichtungen aus Deutschland, der Schweiz und Tansania an dem Verbund beteiligt. Wie bedeutend solche intensiven Studien sind, kann man nicht nur daran erkennen, dass ein großes Interesse von Seiten der tansanischen Regierung an den Ergebnissen besteht. Schließlich werden wichtige Erkenntnisse über Trinkwasserqualität und die Fruchtbarkeit von Böden erwartet. Aber auch der Tourismus, einer der Hauptwirtschaftsfaktoren im Land, kann von den Resultaten profitieren, schließlich lebt der von einer intakten Natur.

Allerdings hat die Corona-Pandemie nicht nur dem Tourismus im Land extrem geschadet und tut es immer noch – auch die Wissenschaft bleibt nicht verschont. „Insgesamt hat Corona unser Forschungsprojekt um etwa ein Jahr zurück geworfen, das kann man schon so sagen“, schätzt Claudia Hemp ein. Das verzögere selbstverständlich auch die Ausbildung der Studenten. Sie hofft nun, dass ab spätestens März nächsten Jahres die Forschung auch unter Beteiligung deutscher Studenten durchstarten kann. „Im neuen Projekt wollen wir die natürlichen, sozialen und wirtschaftlichen Faktoren, welche die Lebensbedingungen der Menschen in der Kilimanjaro-Region prägen, in ihrem Gesamtzusammenhang herausarbeiten. Wir wollen ihre Wechselbeziehungen präziser beschreiben, als dies in der Forschung bisher geschehen ist“, erläutert Andreas Hemp, was in den kommenden vier Jahren passieren soll.

Natur, Soziales, Wirtschaft – genau das bildet der Tourismus am Kilimanjaro und im gesamten Land so ab wie kaum ein anderer Bereich. Allerdings nicht in diesem Jahr. Aktuell ist einer der beiden Hauptreisezeiten hier – aber man merkt davon kaum etwas. Deutschsprachige Tourveranstalter hier vor Ort, die sich unter der Plattform „Tansania Aktuell“ zusammengeschlossen haben, sind sich mit ihren nationalen und internationalen Kollegen einig: Fortlaufende Reiseeinschränkungen wie etwa die deutsche Reisewarnung für Tansania erzeugen nicht nur einen enormen Schaden aus wirtschaftlicher Sicht, sondern mindestens ebenso groß im sozialen Bereich und im Umweltschutz. Denn nicht nur die Wilderei nimmt zu, wenn Menschen nichts zu essen haben, sondern auch die illegale Holzfällerei zum Beispiel im sehr sensiblen Ökosystem rund um den Kilimanjaro.

Dabei gibt es aus Sicht vieler hier in Tansania überhaupt keinen Grund, gerade jetzt nicht hierhin zu reisen. „Ob des warmen Klimas wegen, der höchst reinen Luft geschuldet, dem fast ständigen Aufenthalt im Freien oder einfach wegen dem „anderen“ Umgang mit der Pandemie – Tansania ist entgegen der Ansicht der internationalen Presse kein unsicheres bzw. von der Pandemie gebeuteltes Land. Ich fühle mich hier sicherer als anderswo, zum leben und zum reisen“, sagt Jörg Gabriel von der Hatari Lodge im Arusha-Nationalpark. Dem stimmt auch Henning Schmidt vom Reiseveranstalter „Tansania Experience“ zu, für den feststeht, dass man „unsere Nationalparks zurzeit in einer Ursprünglichkeit erleben kann, wie es in diesem Jahrhundert wahrscheinlich kein zweites Mal möglich sein wird“. Aus Sicht seines Unternehmens bewertet Schmidt Tansania als sicheres Reiseland. „Wir verfolgen ständig die aktuellen Entwicklungen und haben die letzten Monate genutzt, um unser Team intensiv zu schulen und unsere Abläufe an die neuen Erfordernisse anzupassen.“

Genutzt haben viele der hier im Tourismus tätigen Menschen aber auch die vergangenen Wochen, um selber in einer für sie ungewohnten Zeit das Land zu bereisen, neue Attraktionen für ihre Gäste zu finden und selbstverständlich auch selber die Schönheit Tansanias zu genießen. „Wir haben dies unerwartete Auszeit genutzt, selbst auf Safari zu gehen und können es allen nur empfehlen. Jetzt ist die beste Zeit für ungestörte Tierbeobachtungen bei einer privaten Safari durch Tansanias artenreiche Nationalparks“, finden Stefanie und Uli Kürzinger, die normalerweise mit ihrem Unternehmen Matembezi in dieser Jahreszeit keine Gelegenheit zum Reisen hätten.

Allen – Forschern, Unternehmern und selbstverständlich Reisenden – ist gemein, dass sie hoffen, Tansania bald wieder uneingeschränkt genießen zu können. Dazu bedarf es aber nicht nur der Anstrengungen hier vor Ort, sondern auch einer veränderten Sichtweise außerhalb der Landesgrenzen. Mit den jetzt in Deutschland zur Pflicht gemachten Tests für Reiserückkehrer ist für die Mitglieder von „Tansania Aktuell“ kein Grund mehr gegeben, die Reisewarnung für das Land über den 31. August hinaus aufrecht zu erhalten. Besonders, wenn man sich überfüllte Urlaubsregionen in Deutschland und Europa angeht, während hier in Tansania selbst in einer normalen Tourismus-Saison genug Platz für alle ist.

Informationen zu Tansania Aktuell:

Tansania-Aktuell.de ist eine Informations-Plattform von deutschsprachigen Tourismus- Unternehmern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die in Tansania leben und vor Ort selbständig tätig sind. Das Ziel ist es Informationen über Land, Leute und Entwicklungen direkt und aus erster Hand weiterzugeben und auf teilweise falsche Information zu reagieren. Weitere Informationen sind abrufbar unter: www.tansania-aktuell.de

 

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Basecamp Afromaxx Ltd.
P.O. Box 1962
1962 Moshi
Telefon: +255 (684) 450458
http://www.afromaxx.com

Ansprechpartner:
Afromaxx
E-Mail: info@afromaxx.com
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel