Die Verschärfung der Corona-Krise bringt eine ganze Reihe von Konzernen in Bedrängnis. Gerade Hightech-Produkte, die in viele komplexe Lieferketten labyrinthartig verflochten sind, spielen nun in China eine größere Rolle. Globale Produktionsstopps beeinträchtigen negativ genauso den Absatz von europäischen Produkten auf dem chinesischen Markt. Auch der Corona-Einfluss auf die Geschäftsabläufe zwischen Stammhaus und Tochtergesellschaften bringt die prognostizierten Vor-Krisen-Gewinne zum Einbrechen und fordert geradezu auf zum strategischen Umdenken. Die Aufrechterhaltung des operativen Geschäfts ist nur durch eine nachhaltige Neuausrichtung des Geschäftsmodells überhaupt möglich.

Neuausrichtung des inländischen Vertriebs

Viele mittelständige Tochterunternehmen haben eine große Mannschaft von Vertriebsaußendienstmitarbeiteraufgebaut, die von Ihrem chinesischen Hauptsitz aus in die jeweiligen Einsatzorte (Provinzen) reisen. Seit dem 23. Januar mit der hermetischen Abriegelung der Jangtse-Metropole Wuhan wurden in den darauffolgenden Tagen andere chinesische Provinzen und Stadtstaaten für den Personenverkehr geschlossen wie für Beijing Shanghai, Anhui, Chongqing, Tianjin, Sichuan, Yunnan, Guizhou , Shandong, Fujian u.a. Damit kam der innerchinesische Personenverkehr zum Erliegen. Vertrieblich bedingte Reisetätigkeiten konnten erst wieder ab dem 29. Mai, also vier Monate später, wieder aufgenommen werden. Aus der Erfahrung lernend, ist jetzt der Aufbau von regionalen Außenstellen und Gewinnung von Mitarbeitern in der bestimmten Absatzregion sicherlich sinnvoll. Festangestellte oder Freelancer mit Kundennähe, die keine großen Distanzen zum Kunden überwinden müssen. Es ist zu überprüfen, in wieweit ein Vertrieb durch Dritte beispielsweise durch passende Kooperationspartner in der Region wie z. B. Distributoren und Handelsvertreter für die ein oder andere entfernt gelegene Provinz durchführ ist, Sinn macht.

Anpassung der Personalstrategie bei Besetzungen

Seit dem 28. März 2020 wurde seitens des chinesischen Staates ein Einreiseverbot für ausländische Fachkräfte angeordnet. Seit diesem Zeitpunkt ist es Ausländern, auch denen, die eine Aufenthaltsgenehmigung für China haben, nicht mehr möglich, nach China einzureisen. China machte die Grenzen dicht. Damit verschärft China seine Maßnahmen nochmals. Bisher mussten sich einreisende Ausländer zwingend für 14 Tage in Quarantäne, zum Teil in staatliche Quarantänezentren. Die grenzüberschreitende Bestellung von Geschäftsführern ist so schwierig oder völlig unmöglich geworden.

Aufgrund der Arbeitsbeschränkungen für Expatriates steht auf der Wunschliste bei der Besetzung der ersten und zweiten Management-Ebene ausländischer Firmen: der lokale Manager. Diese Idealbesetzung (s. DNA-Beurteilungsprofil) hat bereits mehrere Jahre Berufserfahrung in einem deutschen Tochterunternehmen in China sammeln konnte.

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