Empire Market zählte bislang zu den umsatzstärksten Umschlagsplätzen im Darknet. Nach der Zerschlagung der illegalen Marktplätze Alpha Bay und Hansa durch Behörden, entwickelte sich Empire für Hunderttausende von Cyberkriminellen zu einem der wichtigsten Handelsplattformen von illegaler Ware im englischsprachigen Raum. Neben Drogen wurde mit gefälschte Dokumente wie Pässen und Führerscheine sowie Malware gehandelt.
Seit dem 21. August 2020 ist die Seite nun nicht mehr zu erreichen. Dem Marktplatz nahestehende Nutzer führten den Ausfall zunächst auf eine noch andauernde DDoS-Attacke zurück. Mittlerweile verdichten sich jedoch die Hinweise darauf, dass die Betreiber den Marktplatz aufgegeben und dabei die Konten der Nutzer geräumt haben. In mehreren cyberkriminellen Foren wurde der Exit-Scam in den letzten 24 Stunden von Quellen bestätigt.
Illegale Darknet-Marktplätze wie Empire verlangen häufig ein Deposit in Form von Bitcoins, ehe Anbieter ihre Ware einstellen können. Der Betrag wird vom Marktplatz treuhänderisch verwahrt und soll zusätzliche Sicherheit und Anonymität gewährleisten. Allerdings haben die Administratoren dadurch auch leichtes Spiel, sich mit dem Guthaben ihrer Kunden ohne Vorwarnung aus dem Staub zu machen. Nach darknet stats lag das wöchentliche Geschäftsvolumen von Empire bei rund 6,5 Millionen US-Dollar (August 2020)
"Die meisten Anbieter nutzen diese Marktplätze für ihre täglichen Geschäfte. Das Transaktionsvolumen ist groß und auf den Konten befindet sich sehr, sehr viel Geld“, erklärt Stefan Bange, Country Manager DACH beim Threat Intelligence-Anbieter Digital Shadows. „Vor allem wenn die Plattform schon länger besteht und etabliert ist, wie es bei Empire der Fall ist, werden Gelder langfristig auf den Konten geführt, um bei Bedarf schnell und direkt darauf zugreifen zu können. Dieses Vertrauen könnte jetzt viele Kunden von Empire Market zum Verhängnis werden.“
Mehr über kriminelle Marktplätze im Darknet erfahren Sie im Blog von Digital Shadows: „Dark Web-Monitoring: Die Vielen Gesichter der Unterwelt“. Bei weiteren Fragen zum Thema Darknet-Marktplätze koordinieren wir gern ein Gespräch mit einem Analysten von Digital Shadows.
Weitere Infos:
Digital Shadows spürt ungewollt öffentlich gewordene Daten im Open, Deep und Dark Web auf und hilft so Organisationen, die hieraus resultierenden digitalen Risiken externer Bedrohungen auf ein Minimum zu reduzieren. Mithilfe von SearchLight™ können Unternehmen Datenschutzvorgaben einhalten, den Verlust von geistigem Eigentum verhindern und Reputationsschäden vermeiden. Die Lösung hilft, digitale Risiken zu minimieren, die Angriffsfläche zu reduzieren und Marken- und Unternehmensnamen zu schützen. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.digitalshadows.com/de
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