Am Südosthang des „Hohen Knochens“, einer markanten Bergkuppe im Hochsauerland nahe Neuastenberg, blickt man derzeit auf eine riesige, trostlose Fläche mit abgesägten Buchenstümpfen. „Vor wenigen Jahren stand hier noch ein rund 30 Hektar großer, geschlossener Bestand mit hundertjährigen Buchen“, erklärte Norbert Panek, Buchenwaldexperte und Wissenschaftlicher Beirat des Umweltverbandes Naturschutzinitiative e.V. (NI). Auf den freigeschlagenen Flächen wurden in den letzten Jahren Fichten gepflanzt, ein Teil davon sei bereits wieder vertrocknet. „In Zeiten des Klimawandels ist dies für uns ein unbegreiflicher und nicht nachvollziehbarer Eingriff“, so Norbert Panek.

Panek engagiert sich seit Jahren im Wald-Naturschutz und gab letztjährig eine „Rote Liste“ der gefährdeten Buchenwaldtypen heraus. „Alle naturnahen Ausprägungen dieser Waldtypen sind mittlerweile deutschlandweit hochgradig gefährdet“, sagt der Experte. Im Hochsauerland seien nur noch Buchen-Restbestände erhalten geblieben. Die Buchen wurden in den letzten 150 Jahren aus forstwirtschaftlichen Gründen systematisch von der Fichte verdrängt. „Ich dachte, dieser Prozess sei abgeschlossen bzw. gestoppt. Dass jetzt immer noch intakte Buchenbestände mitten in Deutschland im großen Stil vernichtet werden, hat mich nicht nur überrascht – es macht mich auch wütend.“

„Das, was am „Hohen Knochen“ passiert ist, hat unseres Erachtens nichts mehr mit ordnungsgemäßer, geschweige denn nachhaltiger Forstwirtschaft zu tun“, so der Waldexperte. Der Eingriff lasse sich sehr gut anhand von Satellitenbildern nachverfolgen. Das sei schlicht Vernichtung von Wald-Lebensräumen der übelsten Art. Dass die Kahlflächen jetzt mit Fichten aufgeforstet werden, setze dem Ganzen noch die Krone auf.

Bekanntlich gelte die Fichte in Zeiten der Klimaerwärmung als „Hochrisiko-Baumart“. Allein im Sauerlandbereich seien nach Angaben von „Global Forest Watch“ in den letzten Jahren Flächen in der Größenordnung von 60.000 Hektar durch Sturmwurf und Käferfraß vernichtet worden. Jetzt immer noch Fichten zu pflanzen, sei ökologisch unsinnig und verantwortungslos.

Panek und die Naturschutzinitiative e.V. (NI) haben das zuständige Regionalforstamt in Schmallenberg über den Fall informiert und dort u. a. eine rechtliche Bewertung eingefordert. Kahlschläge sind nach dem Landesforstgesetz ab einer Größe von zwei Hektar verboten und können nur in begründeten Ausnahmefällen genehmigt werden. „Ob das Forstamt über den Eingriff informiert war, entzieht sich unserer Kenntnis“, so der Umweltverband.

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