In den vergangenen 30 Jahren pflegte Norbert Blüm eine außergewöhnliche Beziehung zu stern TV. Gleich mehrfach reiste er mit einem Team illegal in ein Land ein, um auf die Probleme vor Ort aufmerksam zu machen: In Afghanistan zeigte er die Not hungernder Kinder, in Indien traf er Mädchen, denen der Besuch der Schule verwehrt bleibt, in Katar kämpfte er für die Rechte der ausgebeuteten Gastarbeiter. Auch im Sudan klagte er die dortigen Menschenrechtsverletzungen an. Unvergessen bleibt zudem sein Aufenthalt im Flüchtlingslager von Idomeni im Jahr 2016. Um auf die dramatische Situation der gut 12.000 Menschen, darunter zahlreiche Kinder, aufmerksam zu machen, schlug der damals 80-Jährige Blüm inmitten des Camps sein eigenes Zelt auf.
„Er hat gerne Feuerchen angezündet, aber es hat auch viel bewirkt“, sagte Marita Blüm mit Blick auf die Reisen ihres Ehemanns. Und weiter: „Hinterher hat sich doch etwas bewegt, da hat alle Welt drüber gesprochen.“ Noch vier Wochen vor seinem Tod habe er sich zudem dafür stark gemacht, dass auch Mutter-Kind-Kliniken bei den Corona-Rettungsschirmen berücksichtigt werden.
Schon in der zweiten stern TV-Sendung überhaupt, am 11. April 1990, war Blüm Studiogast bei Günther Jauch, seinerzeit als Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung. Am 23. April dieses Jahres verstarb er im Alter von 84 Jahren in seiner Wahlheimat Bonn.
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