„Bei Sri Lanka droht ein Albtraum für jedes Meeresgebiet. Ein großer, voll beladener Öltanker brennt seit Tagen. Das bedeutet, dass im schlimmsten Fall riesige Mengen Öl ins Meer auslaufen und die Natur großräumig schwer beschädigen. Alles hängt nun davon ab, ob es den Behörden vor Ort gelingt, das Feuer zu löschen und den Tanker zu sichern.
Angesichts der 270.000 Tonnen Öl, die der Tanker geladen haben soll, ist schnelles Handeln dringend nötig. „Es müssen jetzt sofort alle Vorkehrungen getroffen werden, um Material und Einsatzkräfte zu mobilisieren, damit auf einen möglichen Ölaustritt in die Umwelt reagiert werden kann. Für den WWF zeigt dies ein weiteres Mal das globale Problem eines viel zu nachlässigen Umgangs der internationalen Schifffahrt mit unseren Meeren: Schlecht gewartete Schiffe sowie schlecht bezahlte und schlecht ausgebildete Besatzungen sind mehr die Regel als die Ausnahme. Transporte um die halbe Welt berücksichtigen die dabei entstehenden Umweltkosten viel zu wenig. Sie spiegeln viel zu billige Preise vor, bei denen große Teile der wirklichen Kosten aber auf die Umwelt abgewälzt werden", so Rösner.
Langfristig kann nur der vollständige Ausstieg aus fossilen Energieträgern die Natur und unsere Lebensgrundlage schützen. In besonders sensiblen Regionen bedarf es erhöhter Sicherheitsstandards wie eine satellitengestützte Überwachung des Schiffsverkehrs, eine Lotsenpflicht auf heiklen Routen und die Stationierung von Havariekommandos, die schnell eingreifen können. Grundsätzlich fordert der WWF höchste Sicherheitsstandards in der internationalen Seeschifffahrt.
Hintergrund: Weitere Ölkatastrophe im Roten Meer?
Auch im Roten Meer vor Jemen droht eine Ölkatastrophe. Vor dem Bürgerkriegsland liegt seit einem Jahr ein havarierter und verlassener Tanker, Millionen von Küstenbewohnern und sensible Natur sind in Gefahr. Eine Million Barrel Rohöl – (rund 160 Millionen Liter) drohen ins Meer zu laufen. Das sind viermal so viel wie bei der Ölkatastrophe des Tankers "Exxon Valdez" 1989.
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