Bei der am letzten Wochenende von der Katastrophen- und Entwicklungshilfeorganisation ADRA Deutschland e.V. durchgeführten Nachhaltigkeitskonferenz beschwört die junge Hibba Kauser aus Offenbach die Tagungsteilnehmenden zu mehr Engagement in Sachen Nachhaltigkeit. Besonders die Schule habe einen wesentlichen Anteil an der Sensibilisierung der jungen Generation.

Online-Referat von Heidemarie Wieczorek-Zeul

Zum Auftakt dieser ersten von ADRA Deutschland durchgeführten Nachhaltigkeitskonferenz war die ehemalige Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul online zugeschaltet. In ihrem Eingangsreferat betonte sie die zentralen und bekannten Nachhaltigkeitsziele (in Englisch = Sustainable Development Goals/SDGs) wie Stabilisierung des Erdsystems, Dekarbonisierung, grüner Wasserstoff, ökologische Standards und Lieferketten. Besonders verwies sie auf die Verantwortung der Industrieländer, da sie den höchsten Ressourcen-Verbrauch hätten. Wie bereits bei anderen Gelegenheiten bezeichnete Wieczorek-Zeul auch hier die „Nachhaltigkeitsziele der Bundesregierung als bestgehütetes Geheimnis“. Es gehe kein Weg daran vorbei gemeinsam zu handeln. Solidarität sei stärker als Abgrenzung.

Die Situation ist dramatisch

In der anschließenden Podiumsdiskussion griff die ehemalige Offenbacher Stadtschulsprecherin Hibba Kauser diesen Gedanken auf. „Wir können auf niemanden verzichten, weil die Situation dramatisch ist“. Ein Jahr lang habe sie sich im Rahmen eines sozialen Jahres um Kinder in Kambodscha gekümmert, die neben und von einer Mülldeponie lebten. Dies sei mit die Verantwortung der Industrieländer. In den Entwicklungsländern müsse deshalb die Sensibilität der Bevölkerung für Nachhaltigkeitsthemen gestärkt werden.

Grußwort der Fridays-for-Future-Bewegung

Mit einem Grußwort von Kira Geadah von der „Friday for Future“-Bewegung begann der zweite Tag der vom 29.-30.08.2020 ausgerichteten Konferenz auf dem Gelände des Schulzentrums Marienhöhe in Darmstadt. Die Klimaaktivistin nutzte die Wortpaare Krise = Katastrophe und Klimaschutz = Menschenschutz, um auf die dramatische Situation hinzuweisen. Der nicht zu leugnende Erkenntnisgewinn müsse endlich in Handlungsfähigkeit münden. Wie zu erwarten rief Geadah noch dazu auf, am Globalen Klimastreik am 25.09. teilzunehmen.

Postwachstumsökonomie

Mit Christian Fahrbach, Dozent an der Leuphana Universität, referierte ein Finanzwirtschaftler über nachhaltige Postwachstumsökonomie. Es war der Versuch, den Teilnehmenden, ohne jegliche ökonomische Vorkenntnisse, finanzwirtschaftliches Grundwissen und die Idee des Low-Profit-Ansatzes zu vermitteln. Fahrbach’s Anliegen sei der Versuch, „die Lücke zwischen Non-Profit und For-profit zu schließen, zwischen gemeinnützigem und gewinnorientiertem Wirtschaften. Nicht ganz unwidersprochen blieben in der anschließenden Aussprache seine Erläuterungen zur exponentiellen Kapitalbildung, Negativzinspolitik und fiskalpolitischen Maßnahmen, wie z.B. der Digitalisierung des Bargeldes.

Workshops

In Corona-bedingt klein gehaltenen Workshops ging es unter anderem um die „17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklungs (SDGs)“, die Zusammenhänge von „Fairer Handel, Klima, Migration“, „Fluchtursachen“, „Plastikvermeidung im Alltag“, „Psychologie der Klimagerechtigkeit“ und „Lebensmittelverschwendung“.

Stimmen zur Tagung.

Matthias Münz, einer der Organisatoren dieser Tagung, der auch sehr gekonnt und locker durch das Programm geführt hat, sei ermutigt, weil er Motivation und Aufbruch unter den Teilnehmenden verspüre, das es zu stärken gelte. Er hoffe, dass die aus allen Teilen der Bundesrepublik Angereisten „irgendwie zusammenbleiben und gewisse Initiativen weiter voranbringen können, sei es in der Wirtschaft, der Gesellschaft, aber auch im privaten Bereich“. Bert Seefeld, einer der Jugendabteilungsleiter der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland freut sich, dass er Gleichgesinnte gefunden habe und wünsche sich sehr, dass seine Kirche das Thema aufgreife und umsetze. Nachhaltigkeit sei ja auch „stimmig mit der Theologie“ seiner Kirche. Er verstehe jetzt auch besser, wie Menschen das umsetzen, was sie begriffen haben und wie man das fördern könne.

Gefragt, ob es eine Fortsetzung dieser Tagung im nächsten Jahr geben könne, antwortet Münz noch zögerlich. Er wünsche sich allerdings ein weiteres Treffen und hoffe, dass die Tagung dann in einem größeren Rahmen durchgeführt werden könne mit „mehr Teilnehmern, mehr Workshops und vor allem ohne Corona“.

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