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• Die konjunkturelle Erholung nach dem Corona-bedingten Einbruch der Weltwirtschaft setzt sich auch Anfang September fort. Der sentix Konjunkturindex für Euroland steigt zum fünften Mal in Folge auf -8 Punkte. Dies ist der beste Wert seit Februar 2020.
• Während die Erwartungswerte stabil bleiben, klettern die Lage-werte weiter nach oben. Die Rezession ist aber noch nicht überwun-den. In Deutschland sieht es ähnlich aus wie in Euroland.
• Eine besonders positive Entwicklung verzeichnen wir für die Schweiz mit einem Gesamtindex von +10 Punkten sowie in Asien ex Japan. Hier steigen die Erwartungswerte auf den höchsten Stand seit Februar 2013. Die Dynamik in den USA ist verhaltener und gleich derjenigen in Euroland. In Lateinamerika scheint sich die Lage zu stabilisieren.

Kommentierung der Umfrageergebnisse von September 2020

Fünfter Anstieg in Folge
Die konjunkturelle Erholung, die seit Mai 2020 global zu beobachten ist, hält auch im September an. In Euroland aber auch vielen anderen Regionen messen wir den fünften Anstieg in den Gesamtindizes in Folge. Positiv ist, dass die Erwartungswerte stabil bleiben, die Verbesserung also im Wesentlichen von den Lagewerten getragen wird. Diese liegen aber noch überwiegend im negativen Bereich, die rezessiven Tendenzen sind also noch nicht vollstän-dig überwunden. Im internationalen Vergleich stechen die Schweiz und Asien ex Japan heraus.

Euroland: Parallelen zu 2009 bleiben erhalten
Der dynamische Aufholprozess der Konjunktur in Euroland hält auch im September an. Zum fünften Mal in Folge ver-bessert sich der Gesamtindex auf aktuell -8 Punkte. Dies ist immerhin der beste Wert seit Februar 2020! Positiv ist, dass diese Verbesserung von stabilen Erwartungswerten getragen wird. Diese liegen seit Juni um +20 Punkte. Mit an-deren Worten: der Gesamtindex verbessert sich vor allem durch eine bessere Lagebeurteilung. Das ist auch dringend notwendig, denn die Lage rauschte im März auf Niveaus, die sogar noch die Werte vom Höhepunkt der Finanzkrise unterschritten haben. Aber der Weg aus der Rezession bleibt weit, wie der aktuelle Wert von -33 für die Lagebeurtei-lung zeigt.

Insgesamt gleicht die aktuelle Erholungsphase derjenigen von 2009. Auch damals stellten wir eine kontinuierliche Ver-besserung fest, die wie heute sich nur wenig auf die Aktienmarkterwartungen auswirkte. 2010 wurden die Anleger positiv von der Konjunktur überrascht. Aktuell zweifeln die Anleger an einer Wiederholung. Nach wie vor glauben die Investoren, dass nur ca. 75% des wirtschaftlichen Einbruchs durch den Lockdown im März binnen eines Jahres aufge-holt wird. Ein zweiter Lockdown oder ähnliches ist dabei gar nicht eingepreist.

Deutliche Veränderungen zeichnen sich aber für die Anleihenmärkte ab. Denn unsere Themenbarometer zeigen, dass die Inflationsgefahren aus Sicht der Anleger wieder auf dem Vormarsch sind. Der entsprechende Teilindex der institu-tionellen Anleger fällt im September auf -15,5 Punkte. Dies ist der schlechteste Wert seit November 2018.

Deutschland: Nicht besser, nicht schlechter
Die sentix Konjunkturindizes für Deutschland entwickeln sich in etwa so wie die Werte für Euroland. Der Gesamtindex liegt aber immerhin schon bei -0,1 Punkte, nachdem er sich wie in Euroland zum fünften Mal in Folge verbessert hat. Die grundsätzliche Dynamik unterscheidet sich aber nicht von Euroland. Der Weg aus der Rezession ist weit und auch für Deutschland bezweifeln die Investoren, dass der Corona-Einbruch binnen eines Jahres vollständig ausgeglichen werden kann.

USA: Rückenwind für Trump?
„It’s the economy, stupid“ lautet ein Spruch aus dem Wahlkampf von Bill Clinton gegen George Bush senior aus dem Jahr 1992. Damit ist gemeint, dass die wirtschaftliche Entwicklung erheblichen Einfluss auf den Ausgang einer Präsi-dentschaftswahl haben kann. In diesem Sinne dürfte sich Donald Trump über die ebenfalls fünfte Verbesserung der sentix Konjunktur-Gesamtindizes freuen. Unklar ist, ob dies ausreichend ist, denn auch in den USA verharren die Lage-werte im negativen Bereich.

Schweiz: Lichtblick
Die Schweiz gehört zu den konjunkturellen Lichtblicken im Reigen der Regionen, die im sentix Konjunkturindex abge-bildet sind. Der Gesamtindex liegt bei +10 Punkten. Dies ist der Bestwert unter allen Regionen. Und auch die Lagebe-urteilung erreicht mit -1,8 Punkten fast wieder die Schwelle zur Expansion. Zeigt sich hierin eine positive Wirkung des etwas entspannteren Umgangs mit der Corona-Pandemie?

Über die sentix GmbH

sentix ist der Pionier und führende Anbieter von Sentiment-Analysen (Behavioral Finance) in Europa. Seit 2001 befragt sen-tix wöchentlich mehr als 5.000 Anleger aus über 20 Ländern (davon über 1.000 institutionelle und > 4.000 Einzelanleger) zu ihren Erwartungen an die Finanzmärkte sowie zur wirtschaftlichen Entwicklung und zu ihren Portfoliomaßnahmen. Die Er-gebnisse der sentix-Umfrage sind repräsentativ für eine breit diversifizierte Investorengruppe.

Die sentix-Befragungen bieten die seltene Kombination aus einer großen Teilnehmerzahl, hoher Qualität und einer heraus-ragenden Geschwindigkeit bei der Informationsbeschaffung und -weitergabe. Alle sentix Indizes sind für sentix Datenkun-den regelmäßig nur etwa einen Tag nach Abschluss jeder Umfrage zugänglich – über die sentix Website oder Bloomberg. sentix-Kunden können so die sentix Daten nahezu in Echtzeit nutzen, um ihre Performance weiter zu verbessern.

Die sentix GmbH wurde 2001 gegründet und bildet heute die Basis für alle Dienstleistungen, die die sentix Gruppe ihren Kunden im Bereich Behavioral Finance anbietet.

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