Mit dem Beginn der Arbeitsphase der Zukunftskommission Landwirtschaft am heutigen Montag verbindet der BDM eine sehr konkrete Vorstellung, was am Ende des Prozesses stehen muss: Ein Leitbild, wie die ökonomischen Interessen der Landwirtschaft mit den ökologischen Belangen der gesamten Gesellschaft, also auch der Bäuerinnen und Bauern, zusammengeführt werden können. „Dabei bedarf es einer Gesamtbetrachtung auch und gerade der Ausrichtung der EU-Agrarpolitik in der Zukunft“, erklärt der in die Zukunftskommission berufene BDM-Vorsitzende Stefan Mann. „Keinesfalls darf sich die Zukunftskommission in ihren Überlegungen auf die aus Brüssel bisher vorgegebenen Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik GAP beschränken. Für die reine Ausgestaltung im Kleinen braucht es keine so groß angelegte Zukunftskommission – eine Zukunftskommission muss ihrem Namen gerecht werden und die großen Leitlinien für die Zukunft entwickeln!“

Die Kommissionsmitglieder sind nach Ansicht des BDM gefordert, mit ihren Vorschlägen und Ideen auf die Ausrichtung der Agrarpolitik in den nächsten Jahrzehnten maßgeblichen Einfluss zu nehmen. „Für uns gehört dazu, die Prämisse der bisherigen AgrarMarktpolitik, die Ernährungs- und Verarbeitungsindustrie zu niedrigen und vielfach nicht kostendeckenden Preisen mit unseren Agrarprodukten beliefern zu müssen, zu beenden“, fordert Mann.

„Die Agrarpolitik der Zukunft muss mehr beinhalten als staatliches Geld zu verteilen, sie muss mehr leisten als an die Verantwortung der Gesellschaft für hochwertige Lebensmittel zu appellieren und die Bereitschaft einzufordern, mehr für Nahrungsmittel zu bezahlen. Eine Agrarpolitik mit Zukunft bedeutet vor allem auch, die Marktstellung der Landwirtschaft gegenüber der Verarbeitungs- und Ernährungsindustrie deutlich zu verbessern, damit sie im freien Wettbewerb des Marktes bestehen kann. Dazu bedarf es maßgeblicher Veränderungen in der Gemeinsamen Marktordnung GMO“, so Mann weiter. „Dieser Aspekt muss in der Zukunftskommission ebenfalls Berücksichtigung finden, denn nur dann ist die Landwirtschaft wirtschaftlich auch in der Lage, einen wesentlichen Beitrag zu mehr Klima-, Umwelt- und Naturschutz sowie Tierwohl beizusteuern. Das Einkommen der Landwirte ist mehr als eine rein soziale Frage – es ist die unverzichtbare Basis für notwendige Mehrleistungen und für die Frage, ob wir auch in Zukunft eine flächendeckende, vielfältige Landwirtschaft und vitale ländliche Räume haben werden.“

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