Der Preis wird jährlich von der renommierten Fachzeitschrift Theater der Zeit im Gedenken an ihren jahrzehntelangen Kritiker Martin Linzer (1931–2014) vergeben und zeichnet jeweils am Ende einer Spielzeit ein Ensemble oder eine freie Gruppe für außergewöhnliche Leistungen aus. Den Preisträger bestimmte in diesem Jahr der Alleinjuror Jakob Hayner.
„Das Theater, das man in Bochum sehen kann, handelt von der tragischen oder komischen Selbstverstrickung des Menschen“, heißt es in der Begründung. Insbesondere hebt Hayner das herausragende Ensemble mit Schauspielerinnen und Schauspielern wie Sandra Hüller und Gästen wie Jens Harzer hervor. Als außerordentlich wird zudem die Inszenierung von Anton Tschechows „Iwanow“ durch den Intendanten Johan Simons erwähnt. „Iwanow“ sei ein Abend, der über Monate im Gedächtnis bleibe, so Hayner. „Schauspiel kann das Leben zeigen, und zwar in der verdichteten Form und mit all seinen untergründigen Spannungen.“
Simons ist seit 2018 Intendant am Schauspielhaus Bochum, seine Inszenierung von „Hamlet“ mit Sandra Hüller in der Titelrolle wurde zum diesjährigen Theatertreffen eingeladen, das aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus abgesagt werden musste. Aus denselben Gründen kann die Verleihung des Martin Linzer Theaterpreises im Schauspielhaus Bochum erst im September stattfinden. Theater der Zeit hat den Preisträger in seiner Juni-Ausgabe ausführlich vorgestellt sowie die Begründung des Jurors veröffentlicht.
Preisträger des Martin Linzer Theaterpreises in den vergangenen Jahren waren das Schauspiel Leipzig (2017), das Berliner Theater Thikwa (2018) und das Staatstheater Braunschweig (2019).
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