• Betriebsstätte der Stadtreinigung ist ökologisches Vorzeigeprojekt
  • Gebäude im Passivhausstandard spart 70 Prozent Energie

Hannover hat ein neues energetisches Vorzeigeprojekt: Heute eröffnete Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay gemeinsam mit aha-Geschäftsführer Thomas Schwarz eine neue Betriebsstätte der Stadtreinigung in der Nordstadt. In der Gertrud-Knebusch-Straße, auf dem Gelände des ehemaligen Hauptgüterbahnhofs, haben 150 Beschäftigte der Abfallwirtschaft Region Hannover (aha) ab sofort einen attraktiven und innenstadtnahen Arbeitsplatz bekommen. In dem rund 23 Millionen Euro teuren Neubau sind auf 13.500 Quadratmetern Fläche zwei Betriebsstätten der Straßenreinigung gemeinsam untergebracht.

„Der Neubau dieser Betriebsstätte im Passivhausstandard ist ein Leuchtturmprojekt für den Klimaschutz in Hannover“, freut sich Oberbürgermeister Belit Onay. „Eine deutliche Einsparung von Energie, Eigenversorgung und Elektromobilität tragen erheblich zum Klimaschutzprogramm Hannovers bei und rechnen sich langfristig auch wirtschaftlich.“

„Wer täglich für ein sauberes Hannover unterwegs ist, braucht gute Arbeitsbedingungen. Mit diesem Neubau ist die Aufgabe hervorragend umgesetzt worden“, freut sich Dr. Axel von der Ohe, Finanz- und Ordnungsdezernent der Landeshauptstadt Hannover.

Die Nutzung von Geothermie durch 20 Erdwärmesonden, die 100 Meter in die Tiefe reichen, trägt zur Energieautonomie der Betriebsstätte bei. Sie deckt 100 Prozent des Kälte- und 70 Prozent des Wärmebedarfs der Gebäude ab. „aha ist sich seiner besonderen Verantwortung als kommunales Unternehmen bewusst, deshalb steht gelebter Umweltschutz ganz vorne“, sagt aha-Geschäftsführer Thomas Schwarz. Und weiter: „Mit begrünten Dächern und elf Ladestationen für Elektrofahrzeuge leisten wir einen nachhaltigen Beitrag für mehr Lebensqualität in Hannover.“

Allein das zweigeschossige Betriebsgebäude hat eine Fläche von 1.500 Quadratmetern und benötigt bis zu 70 Prozent weniger Energie. Möglich wird das durch die thermisch stark gedämmte Gebäudehülle, dreifach verglaste Fenster, eine wärmebrückenarme Konstruktion und die hohe Luftdichtheit des Gebäudes. Sogar das Duschwasser wird zur Wärmerückgewinnung genutzt. „Durch den zentralen Standort können wir die City Hannovers und die angrenzenden Stadtteile noch effektiver reinigen, freut sich Mathias Quast, Leiter der Stadtreinigung. „Auch der Winterdienst wird vom Neubau profitieren, eine zusätzliche Schüttguthalle für Salz und Splitt sorgt für kurze Wege.“

Auf den Dächern des Sozialgebäudes und der Abstellhalle ist eine Fotovoltaik-Anlage mit einer Spitzenleistung von 170 Kilowatt installiert. Mit dem selbst erzeugten Strom werden an elf Ladesäulen Elektrokehrmaschinen und E-Autos geladen, auch die akkubetriebenen Laubpuster werden so versorgt. Überschüssiger Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist. Davon profitiert das Klima: Erhebliche Mengen des klimaschädlichen CO2 bleiben der Umwelt erspart. Sogar an die umweltfreundliche Reinigung der Fahrzeugflotte hat aha gedacht: 220 Kubikmeter Regenwasser werden von den Dachflächen aufgefangen und stehen den zehn Hochdruckreinigern zur Fahrzeugreinigung zur Verfügung.

Die Entscheidung für den Neubau auf dem Gelände des Hauptgüterbahnhofs fiel 2013. Die Grundsteinlegung erfolgte im April 2018 nach einem Architektenwettbewerb. Nach einer nur zweieinhalbjährigen Bauzeit können die neuen Räume jetzt bezogen werden. Das Büro- und Sozialgebäude wird vom Enercity-Fonds proKlima gefördert. Die Klimaschutzleitstelle der Region Hannover hat die Förderung des Projektes für die besondere Umsetzung von energetisch vorbildlichen Maßnahmen über die Leuchtturmrichtlinie zur Förderung regional bedeutsamer Klimaschutzvorhaben bewilligt.

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