Mehr als 170 Kilogramm wog Kay Schwarzkopf als er im Juli 2018 erstmals in die Sprechstunde von Dr. Steffen Krause, dem Leiter des zertifizierten Referenzzentrums für Adipositaschirurgie der Westküstenkliniken, kam. Zwei Jahre später fährt der 46-Jährige Rennrad und wiegt fast 90 Kilogramm weniger.

Der 30. Juli 2018 hat das Leben von Kay Schwarzkopf radikal verändert. An dem Tag hatte der heute 46-Jährige zum ersten Mal einen Termin in unserem Adipositas-Zentrum. Seine Partnerin Birte Schlüter, heute Mitarbeiterin des Adipositaszentrums, hatte ihn angemeldet. Denn Kay Schwarzkopf brachte damals mehr als 170 Kilogramm auf die Waage. Der BMI betrug 55.

„Ich konnte mich gar nicht mehr richtig bewegen“, erinnert sich Kay Schwarzkopf heute. „Ich war schnell erschöpft, mochte nicht vom Sofa aufstehen und die Gelenke schmerzten. Außerdem war der Blutdruck zu hoch“.

Kay Schwarzkopf ist von Beruf Fernfahrer. Langes Sitzen, Essen aus Langeweile und das dazu noch unregelmäßig waren einige der Ursachen, dass der Elpersbüttler seit fast 20 Jahren immer mehr an Gewicht zulegte. Limonaden oder Süßigkeiten standen dabei gar nicht mal auf seinem Speiseplan. Nur die Portionen wurden immer größer. 500 Gramm Spaghetti-Bolognese an einem Abend durften es schon mal sein.

Glücklich war Kay Schwarzkopf mit seinem Gewicht nie. Er versuchte auch etwas dagegen zu tun. Über Weight Watchers kämpfte er gegen die Pfunde. Die purzelten auch, waren aber genauso schnell wieder zurück. Und mit ihnen der Frust.

„Das ist eine typische Geschichte bei vielen unserer Patientinnen und Patienten“, erzählt der Leiter unseres Adipositaszentrums, Dr. Steffen Krause. „Viele wollen etwas gegen ihr hohes Gewicht tun, da sie aber unter einem krankhaften Übergewicht leiden, hilft meist nur eine Operation, um eine dauerhafte Gewichtsreduktion zu erreichen.“

Warum das so ist, erklärt die Stellvertreterin von Dr. Krause, Wiebke Buchholz: „Laut Studien sind mehr als die Hälfte der Menschen mit einem krankhaften Übergewicht genetisch vordisponiert. Das bedeutet, dass beispielsweise ihr Stoffwechsel gestört ist. Diese Störung kann man durch die Operation nicht heilen. Daher müssen die Patientinnen und Patienten auch nach der OP etwas gegen Übergewicht tun. Aber ohne die OP wäre eine Gewichtsreduktion in dem notwendigen Umfang gar nicht möglich.“

An eine Operation hatte Kay Schwarzkopf zunächst gar nicht gedacht. Aber Dr. Krause sprach das Thema gleich im ersten Termin an. „Bei einem BMI von 55 ist die Indikation für eine Operation bereits klar gegeben“, erklärt Dr. Krause.

Vor der OP wurde Kay Schwarzkopf den Bewegungs-, Verhaltens- und Ernährungstherapeuten des Zentrums vorgestellt. Außerdem musste er sich diversen Untersuchungen unterziehen. Dabei wurde nicht nur ein Diabetes mellitus im Anfangsstadium sondern auch eine schwere Schlafapnoe diagnostiziert. „Wegen der bekam ich dann Fahrverbot“, erzählt Kay Schwarzkopf.

Am 13. Dezember 2018 war es dann soweit. In einer einstündigen OP wurde der Magen von Kay Schwarzkopf zu einem so genannten Schlauchmagen geformt. Dabei wird das Volumen des Magens verkleinert und der Rest des Magens zu einem schmalen Schlauch geformt.

„Schon kurz nach der OP ging es mir deutlich besser. Im Januar habe ich dann mit dem Sport angefangen“, berichtet Schwarzkopf. In der Physiotherapiepraxis „Physio Plus“ in Meldorf trainierte er regelmäßig. Die Kilos purzelten und mit jedem Kilo weniger stieg die Motivation durch noch mehr Training einer Gewichtszunahme vorzubeugen.

Gut ein halbes Jahr nach der OP wog Kay Schwarzkopf „nur noch“ 112 Kilogramm. Er kaufte sich ein Mountainbike und fuhr am Wochenende zwischen 80 bis 120 Kilometer. Seit diesem Sommer besitzt er ein Rennrad und will die Touren jetzt noch schneller zurücklegen. Sein Gewicht zuhause gemessen: 83 Kilogramm.

„Die OP hat mein Leben geändert“, sagt Kay Schwarzkopf zufrieden. „Der Bluthochdruck ist weg, der Diabetes sowie die Schlafapnoe auch, und die Gelenke tun mir nicht mehr weh.“ Obwohl er seine Ernährung anpassen musste, vermisst der 46-Jährige heute nichts. „Manchmal habe ich nicht einmal großen Hunger. Nur nasche ich jetzt gerne, dabei mochte ich vor der OP keine Kekse oder Kuchen“, erzählt Kay Schwarzkopf schmunzelnd.

Mit der OP hat sich das Leben von Kay Schwarzkopf aber auch in anderer Hinsicht verändert. Bis an sein Lebensende muss er zur Nachsorge und auch zusätzliche Nährstoff zu sich nehmen, die wegen der OP nicht mehr wie gewohnt aufgenommen werden können.

„Eine Magen-Operation ist ein lebensverändernder Eingriff. Nicht alle Patienten verlieren das Gewicht danach so schnell wie Herr Schwarzkopf. Aber den allermeisten geht es nach dem Eingriff deutlich besser als vorher“, sagt Dr. Steffen Krause.

Video
Ein Gespräch mit Kay Schwarzkopf und den behandelnden Ärzten können Interessierte auf dem YouTube-Kanal der Westküstenkliniken unter dem folgenden Link anschauen:
https://www.youtube.com/watch?v=DRg9dcI8Toc

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