• Gute Beleuchtung ist in Wintermonaten besonders wichtig
  • Fehlerquelle Leuchtmitteltausch in Scheinwerfern
  • Am Alpine-Symbol sind Winterreifen leicht zu erkennen

Der Aufwand ist überschaubar, der Nutzen kann sehr groß sein: Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH bietet ab jetzt und bis ins neue Jahr hinein einen Licht- und Reifen-Check an. Dieser hilft in der dunklen und nassen Jahreszeit, das Unfallrisiko zu senken. Denn eine gut funktionierende und korrekt eingestellte Beleuchtung sowie eine den Witterungsverhältnissen angemessene Bereifung sind entscheidend für die Verkehrssicherheit.

Die Kontrollen von Licht und Reifen werden bei allen teilnehmenden GTÜ-Partnern kostenlos ausgeführt. Ist alles in Ordnung, erhält der Autofahrer eine Fahrzeugcheck-Plakette an der Windschutzscheibe. „Der Zeitaufwand ist gering, oft genügen ein paar Minuten zur Überprüfung dieser für die Verkehrssicherheit so wichtigen Komponenten“, erklärt Jeremias Bernhardt, Fachgruppenleiter im Kompetenzzentrum der GTÜ. Weil die Prüforganisation die Dienstleistung stets in den Vordergrund stellt, werden kleinere Einstellungen an der Lichtanlage mitunter gleich vor Ort erledigt.

 Aus 30 Jahren Erfahrung der GTÜ mit Hauptuntersuchungen an mittlerweile mehr als 11.000 Prüfstützpunkten geht deutlich hervor, dass Beleuchtung und Elektrik Spitzenreiter in der Mängelstatistik sind. Scheinwerfer können durch Vibrationen ihre Einstellung verändern, ebenso wie durch den unsachgemäßen Austausch defekter Leuchtmittel von Fernscheinwerfer, Abblendlicht oder Nebelscheinwerfern.

„Vor allem nach einem von Autofahrern selbst ausgeführten Wechsel der Lampen sollte ein Lichttest durchgeführt werden“, erklärt GTÜ-Experte Bernhardt. Mitunter werden dabei ausgeblichene gelbe Glühlampen für Fahrtrichtungsanzeiger moniert oder auch falsch montierte zusätzliche Tagfahrleuchten oder Zusatzscheinwerfer. Der entsprechende Hinweis des GTÜ-Partners kann bei der nächsten Hauptuntersuchung manche unangenehme Überraschung verhindern.

„Ebenso unkompliziert und schnell kontrollieren die GTÜ-Partner die am Fahrzeug montierten Reifen. Stichworte sind Profiltiefe, Profilstruktur, Beschädigungen oder auch das Alter des Pneus. „Wenn Reifen ungleichmäßig über die Reifenaufstandsfläche abgefahren sind, ist das meist ein deutlicher Hinweis auf einen falschen Luftdruck im Reifen oder eine verstellte Achsgeometrie“, weiß Jeremias Bernhardt aus jahrelanger Erfahrung. Weil Reifen deutlich länger halten, wenn alle Achseinstellungen passen, trägt der Tipp der Prüfstelle auch an dieser Stelle zu sinkenden Kosten für den Autofahrer bei.

Selbst wenn die Winter in den vergangenen Jahren eher milde waren, tragen Winterreifen auch ohne eis- und schneeglatte Fahrbahnen deutlich zur Verkehrssicherheit bei. Denn die Gummimischungen von Sommerreifen verhärten bei niedrigen Temperaturen, selbst wenn diese den Gefrierpunkt nicht unterschreiten. Das führt zu längeren Bremswegen und nachlassender Haftung in Kurven. Kommt es tatsächlich zu winterlichen Verkehrsbedingungen, ist ein gutes Profil der Reifen entscheidend. Um Aquaplaning zu vermeiden und bei allen Wetterlagen einen guten Grip zu erzielen, empfiehlt die GTÜ eine Profiltiefe von mindestens vier Millimetern.

In manchen europäischen Ländern muss in jedem Winter eine entsprechende Bereifung aufgezogen sein, nicht so in Deutschland. Hier gilt die sogenannte „situative Winterreifenpflicht“. Bei „Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte“ (§ 2 Absatz 3a StVO) müssen bei jeder Fahrt Winterreifen montiert sein. Wer diese Gesetzesvorgabe missachtet, riskiert Bußgelder und Punkte im Fahreignungsregister. Bei einem witterungsbedingten Unfall können Probleme mit der Haftpflichtversicherung hinzukommen.

Ein Winterreifen lässt sich leicht erkennen. Seit 2018 muss er mit dem Alpine-Symbol, das eine Schneeflocke darstellt, versehen sein. Für „M+S“-Reifen gilt eine Übergangsfrist bis zum 30. September 2024. Auch ohne gesetzliche Vorschriften wird empfohlen, Reifen nach acht bis zehn Jahren auszutauschen. Eine exakte Angabe über das Alter bietet die auf der Reifenflanke hinterlegte DOT-Nummer. Die Ziffern „3418“ weisen beispielsweise darauf hin, dass der Reifen in der Kalenderwoche 34 des Jahres 2018 produziert wurde.

Ein weiterer Tipp: Noch immer greifen viele Autofahrer im Herbst selbst zu Radkreuz und Wagenheber. Denn in vielen Fällen ist der Wechsel von vier Reifen binnen einer Stunde erledigt. Doch vor der Montage lohnt sich ein gründlicher Blick auf die Reifen. Liegen Beschädigungen vor, steckt gar ein Nagel im Profil, der das Platzen eines Reifens verursachen könnte? Nach der Montage ist die Überprüfung des Reifendrucks und bei neueren Fahrzeugen auch anschließend die Kalibrierung des Reifendruckkontrollsystems unbedingt notwendig. Entspricht der nicht den Vorgaben, wirkt sich das auf Fahrverhalten, Bremsweg, Verschleiß des Gummis und auch auf den Benzinverbrauch aus. Die GTÜ-Experten raten Hobby-Schraubern dringend dazu, beim letzten Anziehen der Radmuttern einen Drehmomentschlüssel zu verwenden. So ist sichergestellt, dass sich die Muttern oder Schrauben nicht lösen können.

Über die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH

Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH ist die größte amtlich anerkannte Kfz-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kraftfahrzeugsachverständiger in Deutschland und zählt damit zu den größten Sachverständigenorganisationen überhaupt. Sie versteht sich als ein umfassendes Expertennetzwerk. Mehr als 2.300 selbständige und hauptberuflich tätige Kfz-Sachverständige und deren qualifizierte Mitarbeiter stehen an über 11.000 Prüfstützpunkten in Werkstätten und Autohäusern sowie an eigenen Prüfstellen der GTÜ-Vertragspartner zur Verfügung. Die GTÜ-Prüfingenieure sind im Sinne der Verkehrssicherheit und des Umweltschutzes tätig.

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