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– Tourismusbilanz fällt besser aus als erwartet
– Dresdner Hotels haben unter den deutschen Großstädten die beste Zimmerauslastung/Attraktive Kulturangebote sorgten für Belebung der Stadt und Region im speziellen Sommer 2020/Radfahren, Kultur, Wandern, Natur und Genuss am meisten nachgefragt

Auch bei der Tourismusbranche in Dresden Elbland war die Sorge groß, als Mitte März die Hotels komplett für Privatreisende geschlossen werden mussten. „Der Lockdown im März und April traf die Tourismus-, Kultur- und Veranstaltungsbranche hart. Die wirtschaftlichen Schäden sind immens, und wir wissen, dass es Jahre dauern wird, bis die entstandenen und weiterhin entstehenden Einbußen überwunden werden können. Wir als Verwaltung haben gemeinsam mit der Dresden Marketing GmbH wichtige Maßnahmen ergriffen, um die Tourismusakteurinnen und -akteure und Kulturschaffenden spontan zu unterstützen – mit bereits jetzt sichtbarem Erfolg. Das Ziel war dabei auch, Strukturen zu erhalten. Das wird auch längerfristig eine der Hauptaufgaben sein, denn die Qualität und Vielfalt des touristischen und kulturellen Angebots in Dresden Elbland ist unverzichtbar für eine nachhaltige Tourismusentwicklung“, sagt Annekatrin Klepsch, Zweite Bürgermeisterin und Beigeordnete für Kultur und Tourismus.

Dass sich die Anstrengungen gelohnt haben, zeigt unter anderem ein Vergleich der Zimmerauslastungen. Dresden steht aktuell, im Juli 2020, mit einer durchschnittlichen Zimmerauslastung von 54,3 % auf Rang 1 unter den deutschen Großstädten, gefolgt von Hamburg mit 44,9 % und Leipzig mit 41,0 % (Quelle: STR).

Noch im Januar und Februar freute sich die Branche in Dresden Elbland über einen sehr guten Start – mit einem (im Vergleich zum Vorjahresmonat) Übernachtungsplus von 10,2 % im Januar und 18,8 % im Februar. Bereits im März – die Hotels wurden Mitte März komplett für Privatreisende geschlossen – gingen die Übernachtungen massiv zurück: um 55,3 %. Der Tiefpunkt wurde im Monat April mit minus 90,4 % in den Übernachtungen insgesamt erreicht. Ab Mai ging es wieder bergauf mit minus 77,0 % an Übernachtungen gegenüber dem Vorjahresmonat, dann minus 50,1 % im Juni und schließlich minus 20,0 % im Juli. Die Belebung des Tourismus speist sich vorrangig aus dem Inland, selbst im Juli noch, in dem bei den Übernachtungen ein Minus von 7,4 % aus dem Inland einem Wert von minus 60,4 % aus dem Ausland gegenübersteht.

Ein Grund, weshalb der Tourismus in Dresden und der Region vergleichsweise schnell wieder Fahrt aufgenommen hat, dürfte neben dem guten Krisenmanagement ein attraktives Erlebnisangebot sein. Dresden setzte auf hochkarätige Open-Air-Events wie etwa die Filmnächte am Elbufer – unter anderem mit den Konzerten der Dresdner Philharmonie –, den Theatersommer in der Jungen Garde oder den Palais Sommer, und die Region baute auf Aktivurlaub – etwa mit Radfahren und Wandern – bzw. auf Genussurlaub.

Zugleich konnte Dresden Elbland von einem vergleichsweise niedrigen Infektionsgeschehen in Sachsen profitieren und mit einem zum Vorteil gewordenen Nachteil der Destination – einem mit rund 20 % vergleichsweise geringen Anteil von Besucherinnen und Besuchern aus dem Ausland. Während andere Städte mit einem hohen Anteil ausländischer Gäste mit starken Rückgängen kämpfen müssen, konnte Dresden Elbland gut vom diesjährigen Trend, den Urlaub im eigenen Land zu verbringen, profitieren. Die meisten inländischen Gäste kommen aus Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern (Quelle: DMG-Onlinebefragung bei der Hotellerie von Dresden Elbland September 2020).

Recovery-Kampagne sorgt für Dynamik im Tourismus

Bereits im Mai hat die Dresden Marketing GmbH (DMG), Dresdens offizielle Dachmarketingorganisation, eine Recovery-Kampagne für das Reiseziel Dresden Elbland auf den Weg gebracht. „Wir sind mit unserer reichweitenstarken B2C-Kampagne in Deutschland und unseren Anrainerstaaten in die Offensive gegangen, haben aber auch speziell in Sachsen und den angrenzenden Bundesländern geworben. Dafür haben wir unsere Website unter www.visit-dresden.travel zur zentralen Landingpage ausgebaut und auf Großflächen-Plakatkampagnen in deutschen Großstädten und an wichtigen Autobahn-Drehkreuzen gesetzt. Zu unseren Maßnahmen gehörten aber auch neue Kooperationen mit Aktivplattformen wie Komoot oder Outdooractive oder Adressable-TV-Kampagnen“, sagt DMG-Geschäftsführerin Corinne Miseer.

Die Strategie kam Stadt und Region gleichermaßen zugute. Olaf Raschke, Oberbürgermeister von Meißen und Vorstandsvorsitzender des Tourismusverbands Elbland Dresden e. V., dazu: „Der Sommer 2020 hat das Zusammengehen unserer schönen Region Elbland mit der Landeshauptstadt noch einmal befeuert. Wir ergänzen uns mit den individuellen Facetten wunderbar, können unseren Gästen eine Vielfalt an Erlebnissen bieten, die unter den deutschen Reisedestinationen sicher einmalig ist.“

Punktlandung mit „Dresdner Kulturinseln 2020“  

Ebenso wichtig wie gezieltes Marketing war in diesem speziellen Sommer 2020 einmal mehr das touristische Angebot. Die Reisedestination hat hierfür mit attraktiven Angeboten überzeugt, darunter mit zahlreichen neuen Formaten wie den Dresdner Kulturinseln 2020. Bei diesem von der Landeshauptstadt Dresden initiierten Event konnten an insgesamt sieben Wochenenden 600 Dresdner Künstlerinnen und Künstler aus den unterschiedlichsten Sparten wie Musik, Schauspiel, Comedy, Tanz oder Streetart in der Dresdner Innenstadt erlebt werden. Neben dem Ziel, die große und vielfältige künstlerische Szene der Stadt zu fördern, sollten Gäste wie auch Bewohnerinnen und Bewohner in die Innenstadt gezogen und so Impulse für wichtige Branchen wie Handel, Tourismus und Kultur gesetzt werden. Die Resonanz auf die Dresdner Kulturinseln 2020 fiel außerordentlich gut aus, das haben DMG-Umfragen bestätigt. Bei einer Besucherumfrage bewerteten 92 % der Befragten die Dresdner Kulturinseln als positiv, 96 % würden sie weiterempfehlen und 88 % befürworteten eine Wiederholung dieses Events. Eine weitere Onlineumfrage in den Hotels aus Dresden Elbland erbrachte ähnliche gute Umfragewerte. Demnach befürworten 72 % der befragten Personen aus der Hotellerie eine Wiederholung der Dresdner Kulturinseln, weil sie zu einer Belebung der Innenstadt geführt haben und bei den Besucherinnen und Besuchern sehr gut ankamen.

Veränderung bei Reiseverhalten und Gästestruktur durch Corona-Restriktionen

Die wegen Corona gewachsene Nachfrage nach Natur- bzw. Aktivangeboten ist auch bei der Destination Dresden Elbland zu beobachten. Bei einer DMG-Hotelbefragung in Dresden Elbland liegt bei der Frage, was die Gäste derzeit am meisten anfragen, Radfahren an erster Stelle, gefolgt von Städtereisen sowie Kultur und Wandern. „Mit der Kombination von Stadt Dresden und Region Elbland können wir genau das bieten, was die Menschen aktuell für ihre Reiseplanung suchen. Darauf haben wir unsere Kampagnen ausgerichtet und laden mit stimmungsvollen Bildern ein, die Natur und den Genuss von Dresden Elbland aktiv zu entdecken“, sagt Miseer.

Sonja Schilg, Geschäftsführerin von Schloss Wackerbarth, beobachtet eine Veränderung der Gästestruktur. „Erfreulich ist der steigende Zuspruch von genussinteressierten Urlauberinnen und Urlaubern aus anderen Bundesländern. Deren Anteil hat sich auch auf Schloss Wackerbarth im Sommer signifikant erhöht. Bei ihrer Reise entdecken sie die Schönheit Ostdeutschlands, die Verbindung aus Natur, Kultur, Kunst und Genuss – und überzeugen sich vor Ort von der freundlichen Willkommenskultur Sachsens. Die aktuelle Situation macht deutlich, welche wichtige Rolle der Tourismus – auch zukünftig – als Schlüsselbranche in Sachsen einnehmen kann: Der Besuch von Gästen aus kaufkraftstärkeren Regionen Deutschlands kann einen signifikanten Beitrag zum Abfedern der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise im Freistaat leisten. Davon profitiert die sächsische Tourismuswirtschaft ebenso wie die heimische Ernährungs- und Landwirtschaft. In diesen Branchen sind zusammen immerhin rund 225.000 Menschen beschäftigt“, so Schilg.

Fehlende Kongresse und Gruppenreisen schlagen sich in der Bilanz nieder

Auch die DMG registriert eine Veränderung der Gästestruktur. Während der Anteil an Leisure-/Privatreisenden 2019 bei 52,4 % lag, war er im Zeitraum von Juni bis September 2020 um ca. 20 Prozentpunkte höher und lag bei 72,2% (Quelle DMG-Onlinebefragung bei der Hotellerie von Dresden Elbland September 2020). Es fehlen Tagungen, Kongresse und individuelle Geschäftsreisen ebenso wie die langfristige Planungssicherheit durch Gruppenreisen.

Die DMG konzentriert sich auf das Potenzial aus dem eigenen Land und lanciert Aktionen in der Region für mehr Tagesbesucherinnen und -besucher. Wichtig für ein gutes Leisure-Geschäft ist eine hohe Gästezufriedenheit. „Wem es bei uns gefallen hat, der kommt wieder und empfiehlt uns weiter“, sagt Miseer. Auch wenn die Umsetzung der Hygienevorgaben von 75 % der befragten Hotelmanagerinnen und -manager als sehr bzw. eher aufwendig eingeschätzt wird, tut das der Zufriedenheit der Gäste mit der Unterkunft keinen Abbruch: 89 % der befragten Personen aus der Hotellerie gehen davon aus, dass ihre Gäste seit der Wiedereröffnung mit der Unterkunft zufrieden bzw. sehr zufrieden sind.

Endspurt mit Werbung für Herbst- und Winterangebote

Gut drei Monate stehen noch an, die sich auf die Gesamtstatistik auswirken werden. Das Feedback der Hoteliers spiegelt eine gute Buchungslage wider. Miseer dazu: „Dieses Jahr ist schwierig für uns alle. Wir geben weiterhin Vollgas und haben die Entwicklung sehr genau im Blick, um mit viel Flexibilität zu agieren. An erster Stelle steht das Ziel, unsere Tourismusakteure so gut wie möglich zu unterstützen.“ Und weiter: „Jetzt ist genau die richtige Zeit, um die Romantik der Weinregion Elbland und die Angebote unserer wieder bespielten Bühnen sowie Museen zu erleben. Mit diversen Aktiv- und Kulturangeboten werben wir für einen Urlaub bei uns in den anstehenden Herbstferien und den Wintermonaten“, sagt Miseer.

Über die Dresden Marketing GmbH

Die Dresden Marketing GmbH (DMG) ist die offizielle Dachmarketingorganisation der Landeshauptstadt Dresden und für die nationale und internationale Vermarktung von Dresden Elbland als Reiseziel verantwortlich. Darüber hinaus vermarktet sie Dresden als attraktive Kongress-, Wissenschafts- und Wirtschaftsmetropole. Ende 2008 gegründet, besteht die 100%ige Tochterfirma der Landeshauptstadt Dresden aus einem Team von 21 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Geschäftsführerin ist Corinne Miseer. Weitere Informationen finden Sie unter www.marketing.dresden.de.

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