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Ein neuer Report zum Stand der digitalen Transformation kleiner und mittlerer Unternehmen in Deutschland zeigt, dass wichtige Grundlagen gelegt sind, das Handeln aber konsequenter und systematischer erfolgen muss.

In einem aktuellen Report des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Berlin zum Stand der digitalen Transformation kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) in Deutschland untersucht das Team vom Fachgebiet IT Entrepreneurship des Hasso Plattner Instituts, Universität Potsdam die Fragestellung, wie systematisch KMU die digitale Transformation angehen.

Basierend auf einer Befragung von 132 Unternehmen zeigen die Forscher, dass KMU ihre Investitionen in Digitalisierung als positiv einschätzen, da diese grundsätzlich zu einer wahrgenommenen Erhöhung der Innovationsfähigkeit führen. Allerdings legen die Unternehmen nur halbherzig strategische Ziele und einen klaren Fahrplan fest. Häufig wird die Digitalisierungsstrategie nur unzureichend dokumentiert und kommuniziert. Auch wenn die Mehrheit der befragten Geschäftsleitungen angibt, bestimmte Ziele zu verfolgen, scheinen die strategischen Überlegungen oftmals implizit und nicht offensiv an Mitarbeiter*innen kommuniziert zu werden. Das zieht Einbußen in Transparenz und Wirksamkeit nach sich.

„Ohne einen Fahrplan mit eindeutigen strategischen Zielen sowie einer klaren Kommunikation und aktiven Mitnahme der Mitarbeitenden ist die digitale Transformation des gesamten Unternehmens nur schwer möglich“ sagt Prof. Dr. Katharina Hölzle, Leiterin des Fachbereichs IT Entrepreneurship am Hasso Plattner Institut der Universität Potsdam.

Ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor für die digitale Transformation ist die Zusammenarbeit mit innovativen Partnern wie z.B. Startups. Diese werden bisher kaum als Wettbewerber gesehen, obwohl Erfolgsgeschichten wie Slack, AirBnB oder Tesla zeigen, wie schnell eine neue Marktmacht durch digitale Innovationen und schnelle Entscheidungsstrukturen aufgebaut werden kann. Der Blick nach außen und die Vernetzung mit strategischen Partnern werden bisher zu wenig genutzt. „Unternehmen unterschätzen die Chancen, die sich im Austausch mit Startups ergeben. Es muss nicht immer gleich eine Kollaboration sein, oftmals können KMU bereits im Gespräch mit Startups wichtige Impulse für neue Technologien, Geschäftsmodelle oder Trends mitnehmen und auf ihr eigenes Geschäftsmodell anwenden“, merkt Oliver Kullik, Mitarbeiter am Fachgebiet IT Entrepreneurship an.

Beim Thema Geschäftsmodell stellen die Autoren des Reports fest, dass die Unternehmensführungen erkannt hätten, dass die Überprüfung der eigenen Geschäftsmodelle ihre Kernaufgabe sei. Zudem würde erkannt, dass ein aktiver Ausbau der digitalen Kompetenzen in der Belegschaft notwendig sei. Damit sind wichtige Voraussetzungen für die Zukunft gelegt. Jetzt bedarf es nur mehr Mut, die digitale Transformation konsequent, strategisch und systematisch anzugehen.

Für ihre Erhebung nutzen die Wissenschaftler*innen das im Rahmen des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Berlin entwickelte Reifegradmodell. Die Ergebnisse basieren auf dem online frei nutzbaren und anbieterneutralen Digitalcheck.

Dieser ordnet die befragten Unternehmen anhand ihrer Antworten in verschiedene Reifegradstufen ein. Befragte können zu Aussagen in verschiedenen Themenbereichen zwischen 1 – „stimme ich überhaupt nicht zu“ bis 5 – „stimme ich voll und ganz zu“ auswählen. Der aggregierte Durchschnittswert gibt Auskunft über die digitale Reife des Unternehmens, woraus individuelle Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.

Die Unternehmen können in Träumer, also an der digitalen Transformation nicht oder kaum interessierte Unternehmen, über Beginner, Aufstrebende und Geheimfavoriten bis hin zu Vorreitern eingeteilt werden.

Der Report ist unter folgender Adresse veröffentlicht:
https://gemeinsam-digital.de/app/uploads/2020/09/report-digitalcheck-mittelstand.pdf

Der kostenlose Digitalcheck Mittelstand ist abrufbar unter: www.reifegrad-digital.de 

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