"Wir haben die Menschen gebeten, in ihren Erinnerungen zu graben, auf dem Dachboden oder bei der Oma zu stöbern und uns alte oder sogar historische Erinnerungen an Jugendherbergs-Aufenthalte auf der Leuchtenburg zuzusenden. Es sind tolle und emotionale Geschichten dabei, die nicht nur die Geschichte der Burg wieder lebendig werden lassen, sondern auch noch wunderbar ergänzen“, sagt Dr. Ulrike Kaiser, Direktorin der Stiftung Leuchtenburg. In der Ausstellung im Bergfried lernen die Besucher*innen bei einer Zeitreise die letzte Herbergsmutter Helga Klüger kennen, erfahren von barmherzigen Köchinnen, die die Kinder trotz vergessener Essensmarken bekochten, und vom wunderbaren Prof. Dr. Wächter, der seine Kulturpraktikanten allmorgendlich mit Geige weckte. Sie lesen von jungen Damen, die als „kess“ bezeichnet werden, und hören Musik, die die meist wandernden jungen Leute damals sangen.
Die Ausstellung wirft auch einen Blick auf das Reisen von früher: Ingrid P. aus Stadtroda war im August 1961 zu Gast: „Ich weiß noch, dass wir ganz begeistert waren von dem Blick auf die schöne Umgebung und sind noch am gleichen Tag über die Wiesen bis zum Dohlenstein spaziert. Meine Aufzeichnungen, wo ich penibel über die Ausgaben unseres kleinen Budgets Buch führte, sagen aus, dass ich ‘0,20 M‘ für ein Stockbett bezahlen musste. Ob das sogar frische Bettwäsche einschloss, weiß ich nicht mehr. Ich sehe noch außer dem Teekochen eine alte Brotschneidemaschine, auf der wir unser mitgebrachtes Brot fürs Abendbrot schnitten“.
Birgit K. aus Taugwitz hat die Leuchtenburg in besonderer Erinnerung. Sie sandte ein Foto vom 9. August 1980, das sie und zwei Freundinnen, alle mit Rucksack bepackt, aus dem Burghof zeigt. Dazu schrieb sie: „Diese Fotos wurden mit der Pouva Start Kamera gemacht. Wir waren auf einer Fahrradtour durch Thüringen unterwegs mit dem Start in Taugwitz (Kr. Naumburg). Eine Woche lang fuhren wir über normale Straßen nach Stausee Hohenfelden, Stadtilm, Ilmenau, Stützerbach, Frauenwald, Meiningen, Schleusingen, Schönbrunn, Unterweißbach, Schwarzburg, Saalfeld, Kahla und nach Hause mit Diamant- und Mifa-Fahrrädern ohne Gangschaltung. Wollten spontan in Jugendherbergen schlafen, leider ohne Erfolg. Wir schliefen in Plastesäcken am Wegesrand. Es war mein schönster und abenteuerlichster Urlaub, nie habe ich mich wieder so nach einem Bad oder Bett gesehnt."
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