Bei dem gemeinsamen WebSeminar von C.A.R.M.E.N. e.V. und der Regierung von Unterfranken am 23. September 2020 informierten sich rund 70 Teilnehmende über Möglichkeiten für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit in Verwaltungen. Unter dem Motto „Energie- und Ressourcenwende in der (kommunalen) Verwaltung“ beleuchteten die Referentinnen und Referenten neben nachhaltiger Beschaffung unter anderem Möglichkeiten des systematischen Energiesparens.

„Mit Blick auf die aktuellen Umweltprobleme rücken Klimaschutz und Nachhaltigkeit wieder verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit“, stellte C.A.R.M.E.N.-Moderator, Keywan Pour-Sartip, in seiner Begrüßung fest. Insbesondere die Reduktion des Wärmebedarfs kommunaler Liegenschaften berge ein hohes Energieeinspar- und Klimaschutzpotenzial, führte Pour-Sartip an und leitete damit über in den ersten Vortrag zur Digitalisierung in der Wärmeerzeugung von Rafael Sporysz, ENER-IQ GmbH.

Sporysz konnte anhand von Daten eindrucksvoll zeigen, dass hohe Investitionen in energetische Verbesserungen nicht zwangsläufig einen eindeutigen Einspareffekt nach sich ziehen. Rund 57 Prozent aller Heizungen in Deutschland laufen demnach ineffizient. Die Gründe dafür seien vielfältig und reichten von Fehleinstellungen und falsch montierten Bauteilen bis hin zu einem hohen Wartungsaufwand. Eine Lösung sieht Sporysz in der datenbasierten Betriebsführung der Heizungsanlage. Hierbei unterstützen Sensordaten und künstliche Intelligenz, die Anlage optimal zu betreiben und den CO2-Ausstoß zu reduzieren. 

Einen anderen Ansatz verfolgt Ralf Deuerling von der EVF – Energievision Franken GmbH und stellte das 2017 gestartete Förderprojekt „Energiecoaching_Plus in Unterfranken“ vor. Ziel sei eine intensivierte Beratung von Gemeinden zur Energiewende vor Ort. Im Rahmen eines Coachings unterstützen Expertinnen und Experten die ausgewählten Kommunen durch eine Initial- sowie vertiefende Beratungen im Bereich der Energieeinsparung und dem Einsatz Erneuerbarer Energien. Darüber hinaus werden die Kommunen bei der Einführung oder Optimierung eines kommunalen Energiemanagements (EMS) begleitet. „Durch ein EMS können durch Bestandsaufnahme, Monitoring, Hausmeisterschulungen & Co. meist schon 10 bis 20 Prozent der Energie eingespart werden“, so Deuerling. Hierfür gebe es auch Unterstützung über Förderprogramme, welche die Kommunen in Anspruch nehmen können.  

Ein weiterer wichtiger Faktor beim Sparen von Energie- und Ressourcen im kommunalen Verantwortungsbereich stellt die Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen dar. Jedes Jahr gibt die öffentliche Hand erhebliche Beträge für Energie, Güter, Waren und Dienstleistungen aus und übernimmt dabei eine entscheidende Vorbildfunktion. Doch die Umsetzung von nachhaltigen Konzepten bei der Beschaffung ist nicht selten mit Hürden verbunden. Anna Schlange-Schöningen vom Auftragsberatungszentrum Bayern e.V. gab daher einen Einblick in den vergaberechtlichen Rahmen für eine nachhaltige Beschaffung.

Phillipp Abel von der Stadt Fürth berichtete im Anschluss aus der Praxis der nachhaltigen Beschaffung und machte dabei einmal mehr klar, wie komplex der kommunale Beschaffungsprozess mitunter sein kann. Dennoch gebe es verschiedene Faktoren, die bei der erfolgreichen Umsetzung helfen können. Dabei spiele neben dem politischen Willen zum Beispiel die Mitarbeitenden, deren Eigeninitiative sowie positive Vorbildprojekte eine große Rolle.

Um ein anderes Thema ging es beim Vortrag von Manuel Porasil, Heilmann Software Gesellschaft für Informationstechnologie mbH. Er stellte mit „digibase“ eine softwarebasierte Möglichkeit zum Ressourcensparen im Schornsteinfegerhandwerk vor. Das System sorge durch den „Smart-Versand“ von Korrespondenzen schnell für eine hohe Digitalisierungsrate vor Ort. Auf Nachfrage bestätigt Porasil, dass sich das System durchaus auch für Kommunen eignen würde.

Den Abschluss machte Stefan Heins von C.A.R.M.E.N. e.V. mit seinem Vortrag „Energie im Büro – Weniger ist mehr!“ und richtete seinen Blick dabei vor allem auf das Nutzerverhalten der Büromitarbeitenden. Anhand einiger Rechenbeispiele belegte er eindrucksvoll die Einsparpotenziale, die bereits kleinere Verhaltensänderungen nach sich ziehen können. 

„Die kostenlose Fachgesprächsreihe tourt seit zwei Jahren durch die bayerischen Regierungsbezirke und hat sich als gute Plattform für den Austausch über Maßnahmen, Tipps und Ideen vor Ort bewährt“, so C.A.R.M.E.N.-Moderator Pour-Sartip. Coronabedingt wurde die jetzige Kooperationsveranstaltung online durchgeführt.

Über den C.A.R.M.E.N. e.V.

C.A.R.M.E.N. e.V., das Centrale Agrar-Rohstoff Marketing- und Energie-Netzwerk, wurde 1992 gegründet und ist die bayerische Koordinierungsstelle für Nachwachsende Rohstoffe, Erneuerbare Energien und nachhaltige Ressourcennutzung.

C.A.R.M.E.N. e.V. bündelt Informationen und bietet kostenfreie, neutrale Beratung für alle Interessengruppen. Das Netzwerk ist Teil des Kompetenzzentrums für Nachwachsende Rohstoffe (KoNaRo) in Straubing.

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