Deutschland belegt in der Gleichstellungsstatistik auf EU-Ebene den letzten Platz. Mehr als Dreiviertel der Spitzenpositionen sind hierzulande von Männern besetzt. Damit gehen weibliche Talente verloren – auch in der Wissenschaft, denn gute Forschung heißt heute, Gleichstellungsstandards einzuhalten. Daher vergibt beispielsweise die Deutsche Forschungsgemeinschaft Fördermittel nur, wenn diese Standards eingehalten werden. Geschlechtergerechtigkeit ist in der Wissenschaft ein Exzellenzkriterium geworden. Doch Anspruch und Wirklichkeit klaffen nach wie vor weit auseinander.
Allein das Geschlecht beeinflusst die soziale Schlechterstellung von Frauen. In Deutschland leben zurzeit über 1,5 Millionen mehr Frauen als Männer, doch stagniert der Frauenanteil in der höchsten Besoldungsgruppe für Professorinnen und Professoren seit drei Jahren bei knapp 12 Prozent. Wissenschaftlerinnen sind nicht nur deutlich unterrepräsentiert, sie werden auch strukturell benachteiligt. Zwar gibt es erfolgreiche Frauen, die Professorinnen sind oder Leitungsaufgaben innehaben, aber Frauen machen in Hochschulen und Forschungseinrichtungen seltener Karriere als Männer. Die Ursachen für die unterschiedlichen Karrierechancen liegen in den über Jahrhunderte gewachsenen Strukturen und Funktionsweisen des Wissenschaftsbetriebs.
Um diese aufzubrechen, will der Gleichstellungsrat der TU Ilmenau die Wissenschaftskultur an der Universität so verändern, dass sich Frauen an der Universität willkommen fühlen. In Vorbereitung des neuen Gleichstellungskonzeptes der TU Ilmenau bringt der Gleichstellungsrat dazu Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Expertinnen zusammen, die im Hochschulranking des Kompetenzzentrums Frauen in Wissenschaft und Forschung Spitzenplätze belegt haben: die Gleichstellungbeauftragten der Technischen Universitäten Chemnitz und Cottbus-Senftenberg, Karla Kebsch und Birgit Hendrischke. An diesen Hochschulen beträgt der Studentinnen-Anteil über 40 Prozent. Weitere Expertinnen sind Gleichstellungsbeauftragte, die in Thüringen in der geschlechtergerechten Öffentlichkeitsarbeit und in Berufungsverfahren hervorragende Ergebnisse erzielt haben, darunter Andreas Weidner, als Leiter des Netzwerks „we4you“ der TU Ilmenau Experte für Gleichstellung auf internationaler Ebene.
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