„Dieses Projekt ist ein Erfolgsmodell. Durch AnschlussDirekt konnten zahlreiche saarländische Jugendliche mit Hauptschulabschluss die vielfältigen Chancen und hervorragenden Berufsperspektiven einer dualen Ausbildung für sich nutzen. Davon profitieren nicht nur diese jungen Menschen selbst, die es ansonsten sehr schwer haben, im Arbeitsmarkt Fuß zu fassen  – das Projekt leistet vielmehr auch einen wichtigen Beitrag zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses in unserem Land“ – mit diesen Worten zog IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Heino Klingen jetzt Bilanz des Projektes AnschlussDirekt, das vor 10 Jahren im Saarland aus der Taufe gehoben wurde.
Das Team von AnschlussDirekt hat sich im Rahmen der bisherigen Projektlaufzeit um rund 5.000 Jugendliche gekümmert. In individuellen Einzelcoachings beraten die Projektmitarbeiter Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 9 insbesondere zu Fragen der Berufsorientierung, der Berufswahl sowie zu Bewerbungs- und Ausbildungsverfahren. Dies mit dem Ziel,  möglichst viele von ihnen nach ihrem Abschluss direkt in eine duale Ausbildung zu vermitteln. Das Team unterstützt dabei auch bei der Ausbildungsplatzsuche und leistet eine Nachbetreuung im ersten Ausbildungsjahr. Die Bilanz kann sich sehen lassen: So liegen die Vermittlungsquoten zwischen 60 und 70 Prozent.

Irrtümer bei der Berufswahl vermeiden
Eine Besonderheit des Projektes ist der Praxisbezug durch Einbeziehung von Praktikern aus der Wirtschaft: Unternehmensvertreter bieten Trainings zu Modulen von Auswahlverfahren oder Berufserkundungen an. So bleiben die Inhalte von Berufsfeldern keine „graue Theorie“ und Irrtümern in der Berufswahl kann vorgebeugt werden. Insgesamt 120 Personalverantwortliche, Ausbildungsleiter und Ausbilder saarländischer Unternehmen, u.a. aus den Bereichen Industrie, Handel und Logistik, simulieren beispielsweise Vorstellungsgespräche und Einstellungstests mit den Schülerinnen und Schülern und geben fundiertes Feedback. In der Folge kommt es bei den von AnschlussDirekt betreuten Azubis seltener zum vorzeitigen Abbruch von Ausbildungen: Diese Zahlen liegen deutlich unter der üblichen Abbrecherquote von 25 bis 30 Prozent.
Um eine weitere Zielgruppe von Jugendlichen zu erreichen, wurde das Projekt auf die Übergangssysteme verschiedener Berufsbildungszentren erweitert: „Das hat sich in kurzer Zeit bewährt. Wir sind stolz, dass wir hier bereits im ersten Jahr rund 75 Prozent der Bewerber einen Ausbildungsplatz in ihren Wunschberuf vermitteln konnten“, so Klingen.

Zum Hintergrund:
AnschlussDirekt richtete sich zunächst an junge Leute auf dem Weg zum Hauptschulabschluss. 2018 wurde das Projekt aufgrund der Vermittlungserfolge als Pilot auf verschiedene Berufsbildungszentren erweitert.  31 Gemeinschaftsschulen und drei Berufsbildungszentren (BBZ) sind derzeit saarlandweit dabei. An den Berufsbildungszentren können sowohl ausbildungsinteressierte Schüler mit Hauptschulabschluss als auch der Berufsfachschulen von diesem Beratungsservice profitieren. Eine Ausweitung auf weitere BBZ ist in der Planung.

Auf den Weg gebracht wurde AnschlussDirekt vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr. Projektpartner sind neben dem Ministerium für Bildung und Kultur die IHK Saarland, die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, die RAG-Stiftung, die Handwerkskammer des Saarlandes und die Vereinigung Saarländischer Unternehmensverbände.

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