Heute laufen im Deutschen Bundestag Ausschuss-Anhörungen und -Beratungen zum Entwurf des Arbeitsschutzkontrollgesetzes für die Fleischwirtschaft an. Deutschlands Geflügelhalter befürchten in diesem Zusammenhang ebenso wie in weiteren Bereichen entlang der Kette der Geflügelfleischerzeugung überzogene Regulierung – und verleihen ihrer Sorge in einem Offenen Brief an die politischen Entscheidungsträger in Bund, Ländern und der EU Ausdruck. „Der Offene Brief ist ein beeindruckender, in dieser Form einmaliger Schulterschluss der deutschen Hähnchen- und Putenhalter innerhalb des ZDG“, sagt Friedrich-Otto Ripke, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V. (ZDG). „Und er ist Ausdruck großer Sorge: Wenn die Politik so weitermacht, ist die gesamte Branche der heimischen Geflügelfleischerzeugung in ihrer Wettbewerbsfähigkeit bedroht.“

ZDG-Präsident Ripke: „Das Arbeitsschutzkontrollgesetz gleicht einem Tribunal“

Mit deutlichen Worten wendet sich Ripke gegen den zur Beratung anstehenden Entwurf des Arbeitsschutzkontrollgesetzes, das quasi im Schnelldurchlauf durch ein in der Sache unbegründetes Verbot von Arbeitnehmerüberlassung und Unternehmenskooperationen den geflügelfleischerzeugenden Unternehmen in Deutschland die Luft zum Atmen zu nehmen droht. „Wir sind für klare Regeln, wenn es um Mensch, Tierwohl und Umwelt geht“, sagt ZDG-Präsident Ripke. „Aber genauso klar sind wir gegen politischen Aktionismus und ein überhastetes Gesetz mit verheerender Tragweite und ohne sachliche Grundlage. Das Arbeitsschutzkontrollgesetz gleicht eher einem Tribunal als einem ordentlichen Gesetzgebungsverfahren.“ Durch derartige Überregulierung werde hochwertiges Hähnchen- und Putenfleisch aus tierwohlorientierter deutscher Erzeugung durch Geflügelfleisch aus Osteuropa wegen dort deutlich niedrigerer Erzeugungskosten vom heimischen Markt verdrängt.

„Als deutsche Hähnchen- und Putenhalter stehen wir ohne Wenn und Aber an der Seite unserer heimischen Partner in Schlachtung und Verarbeitung“, begründen Thomas Storck, Vorsitzender desverbands bäuerlicher Hähnchenerzeuger e. V. (BVH), ihre Initiative zu dem Offenen Brief mit dem starken Bekenntnis zu den Vermarktungspartnern. „Es ist eine ganz einfache und bittere Rechnung: Wenn die Geflügelfleischerzeugung in Deutschland in ihrer Wettbewerbsfähigkeit bedroht ist, sind auch die Existenzen unserer Hähnchen- und Putenhalter in Deutschland gefährdet.“ Hinter dem aufrüttelnden Weckruf an die Politik versammelt sich geschlossen die ganze große Gemeinschaft der deutschen Geflügelhalter unter dem Dach des ZDG: Gemeinsam mit den Spitzenvertretern Storck und Teepker haben auch die Vorsitzenden sämtlicher im BVH und VDP organisierten Hähnchen- und Putenerzeugergemeinschaften in ganz Deutschland den Offenen Brief unterzeichnet.

Im Offenen Brief bitten die Branchenvertreter um eine „verantwortungsbewusste, die heimische Erzeugung stärkende Politik mit Augenmaß“. Nur ein Miteinander von Politik und Wirtschaft gewährleiste höchste Standards in der Geflügelwirtschaft, einen fairen, transparenten Wettbewerb und eine heimische Erzeugung.

Unter dem Leitmotiv „Wir sind eins: Gemeinsam besser.“ erscheint der Offene Brief der deutschen Geflügelhalter in dieser Woche in verschiedenen überregionalen Leitmedien. Parallel erreicht er über 2.000 Politiker auf Bundes-, Landes- und EU-Ebene in einem persönlichen Anschreiben auf dem Postweg und wird zudem über den E-Mail-Newsletter des ZDG ausgespielt. Flankierend erscheinen Anzeigen in Print- und Online-Medien sowie auf den Social-Media-Plattformen Facebook und Twitter.

Der Offene Brief im Wortlaut und weitere Informationen sind hier zu finden: Deutsches-Geflügel.de/Wir-sind-eins

Über den ZDG Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V.

Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V. vertritt als berufsständische Dach- und Spitzenorganisation die Interessen der deutschen Geflügelwirtschaft auf Bundes- und EU-Ebene gegenüber politischen, amtlichen sowie berufsständischen Organisationen, der Öffentlichkeit und dem Ausland. Die rund 8.000 Mitglieder sind in Bundes- und Landesverbänden organisiert.

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