Kurz und komprimiert, Infografiken, Farbfotos und die Farbkombination aus Blau/Grün + Weiß – dann stößt ein Flyer zur Darmkrebsvorsorge auf mehr Akzeptanz.

In Deutschland stehen gesetzlich Versicherten ab 50 Jahren Möglichkeiten zur Prävention und Früherkennung von Darmkrebs zur Verfügung. Im Juli 2019 startete hierzu das Einladungsverfahren zum Darmkrebsscreening. Seitdem werden die anspruchsberechtigten Versicherten in Deutschland, persönlich per Brief angeschrieben und zur Darmkrebsvorsorge per Stuhltest oder Darmspiegelung eingeladen. Neben dem Anschreiben, findet der Empfänger auch einen Info-Folder im Umschlag. Diese Broschüre wurde vom IQWiG im Auftrag des GBA entwickelt und im Corporate Design des GBA umgesetzt.

"Aus unserer Sicht ist die inhaltliche und graphische Gestaltung der Broschüre nicht geeignet, um Menschen wirklich zur Darmkrebsvorsorge zu motivieren", so Carsten Frederik Buchert von der Felix Burda Stiftung. "Vielmehr könnte der Leser dieser Broschüre die Vorsorge danach sogar in Frage stellen, da die persönlichen Vorteile und Chancen der Darmkrebsvorsorge nur schwer ersichtlich sind."

Die Felix Burda Stiftung möchte dies ändern und mehr Menschen über das Einladungsverfahren zur Darmkrebsvorsorge motivieren. Aufgabe an die Studierenden der Hochschule Fresenius war es daher, aus psychologischer Sicht ein Konzept für eine Neu- oder Umgestaltung der bisher bestehenden Broschüre zu entwickeln, um mehr Menschen zu überzeugen, an der Darmkrebsvorsorge teilzunehmen. 

Die Studentinnen der Gesundheits-Psychologie Pauline Beigel, Lara Dürr, Amelie Eulner, Rebecca Leiner und Paulina Oehrig entwickelten einen Online-Test, der über 1.000 mal geklickt und 286 mal vollständig beantwortet wurde. Darin stellten sie dem aktuellen GBA-Flyer Alternativ-Entwürfe gegenüber, die sie u.a. nach dem Kohärenzprinzip, dem Multimediaprinzip und dem Segmentierungsprinzip, sowie auf Basis der Farbpsychologie entworfen haben.  

Allein das von ihnen gestaltete Inhaltsverzeichnis der Broschüre, erreichte mehr als das vierfache an Zustimmung, als das Inhaltsverzeichnis des aktuellen GBA-Flyers. 

Das Fazit fällt daher eindeutig aus: 

„Wir empfehlen eine Reduktion der Informationen, sowie eine anschauliche Darstellung über Tabellen, Grafiken und Bilder", so die  Studiengruppe. Zudem würden Fotografien den aktuell verwendeten Zeichnungen vorgezogen. Und die Farbe Grün solle gegenüber dem bisher verwendeten Orange eingesetzt werden. 

Die Studentinnen betrachteten auch den Brief-Umschlag als Möglichkeit, das Mailing positiv zu beeinflussen. Die Umfrageergebnisse hierzu, lassen aber – wider Erwarten – keine Ableitung einer speziellen Handlungsempfehlung zu. 

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