Vom digitalen Entwurf bis hin zur Umsetzung auf der Baustelle: Professor Dr. Benjamin Spaeths Bildungsweg ist so facettenreich wie seine architektonischen Modelle. Der gelernte Zimmermann kennt sich ebenso gut mit der Baupraxis aus, wie auch mit virtueller Realität und computerbasierter Formfindung. Seit dem Sommer 2020 bringt Benjamin Spaeth seine Expertise in die Lehre im FB Bauwesen ein.
Nach der Ausbildung studierte der gebürtige Ravensburger Architektur und Stadtplanung bis zum Diplom an der Universität Stuttgart. In der anschließenden Promotion am Institut für Computerbasiertes Design der Universität Stuttgart befasste sich Spaeth thematisch mit computergestützter Formfindung und dissertierte über „Architektonische Formfindung akustischer Räume mit Hilfe evolutionärer Algorithmen“.
Genau an der Schnittstelle von Architektur, Informatik und Ingenieurswesen bedient Spaeth inhaltlich die Themen von der Entwicklung computerbasierter Formfindungsprozessen und numerischer Simulationen, über digitale Optimierung von Holzkonstruktionen, der Erstellung und Anwendung von virtueller Realität sowie dessen Zusammenwirken mit BIM (Building Information Modeling) bis hin zur Analyse und Entwicklung von Gebäudetypologien im urbanen Kontext mit Hilfe von computerbasierten Designsystemen. Als registrierter Architekt in Deutschland und Großbritannien hat Spaeth zahlreiche nationale und internationale Projekte umgesetzt, in denen seine vielfältigen Erfahrungen und Kenntnisse Anwendung fanden.
Bereits während der Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter erwarb Spaeth einschlägige Kenntnisse in der Lehre, nicht zuletzt durch zahlreiche internationale Lehraufträge an der Universität Cardiff / Großbritannien und an der Xi’an Jiaotong Liverpool University (XJTLU) in Suzhou/China. An beiden Universitäten war er neben der Lehre, der Betreuung von Master- und Promotionsarbeiten auch organisatorisch an der Initiierung, dem Aufbau sowie der Implementierung von Bachelor- und Masterstudiengängen in der Architektur maßgeblich beteiligt.
„Ich bin an interdisziplinärer Zusammenarbeit in Forschung und Lehre interessiert, … meine Arbeit strebt danach, Forschung, Praxis und Lehre miteinander zu verknüpfen, und zwar an der Schnittstelle von Architektur, Informatik und Ingenieurwesen“, beschreibt Benjamin Spaeth seine Vorstellung von der zukünftigen Arbeit an der TH Lübeck. Und fügt an: „Gerne möchte ich mein Wissen und meine Erfahrung in Praxis, Lehre und Erforschung der digitalen Methoden im Fachbereich Bauwesen einbringen. In Kooperation mit Industriepartnern strebe ich an, einen Forschungsschwerpunkt „Computerbasiertes Entwerfen“ aufzubauen. Die Professur möchte ich international sichtbar vertreten und im professionellen Umfeld nachhaltig verankern.“
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