2017 ging der erste Bauabschnitt in den Patientenbetrieb.
Punktlandung: Im Zeit- und Kostenrahmen
Das Klinikum Darmstadt gibt 195 Millionen Euro für den Zentralen Neubau aus, der zum Jahreswechsel 20/21 fertiggestellt ist. Bis Ende Dezember läuft noch die Umzugsrochade, dann sind alle Kliniken – mit Ausnahme der Psychosomatik, die an den Standort Marienhospital ziehen wird – auf dem Gesundheitscampus mitten in der Stadt vereint. „Diese Punktlandung geschafft zu haben, ist eine grandiose Teamleistung!“, dankt Geschäftsführer Clemens Maurer der Abteilung Bau und allen Mitarbeitenden.
Noch ist nicht alles fertig, deshalb bittet die Geschäftsführung Mitarbeitende und Patient*innen noch um Geduld und Nachsicht, wenn es weiterhin zu Baulärm oder anderen Beeinträchtigungen kommt. Denn eine Inbetriebnahmegenehmigung heißt nicht, dass das Gebäude fertiggestellt ist. Das zeigt sich auch am zentralen Vorplatz und am zentralen neuen Haupteingang in der Grafenstraße 9, der seit Anfang dieser Woche offen ist.
Das neue Klinikum am Standort mitten in der Stadt bietet erstmals einen zentralen Eingang über den alle Kliniken und Stationen auf dem Gesundheitscampus zu erreichen sind. Der Neubau bietet Mitarbeitenden und Patientinnen und Patienten jede Menge moderne Technik und Komfort: Alle Patientenzimmer haben barrierefreie Bäder, Fensterbänke, die zum Sitzen einladen, neue Patientenbetten und Nachtschränke mit Telefon und modernen Multimedia-Bedsitemonitoren, die das Internet ans Patientenbett bringen. Alle Zimmer haben ein großzügiges Entree mit Garderobenhaken und außenliegendem Sonnenschutz und als hauseigene Sonderanfertigung einen Schrank, der zwischen den Patientenbetten platziert ist und damit für mehr Privatsphäre und ausreichenden Sicherheitsabstand auch in Pandemiezeiten sorgt.
Aufgrund der Corona-Pandemie musste das Entree umgeplant werden: noch rechtzeitig konnten getrennte Wegeführungen für Non-Covid- und Covid-Patienten und Verdachtsfälle geschaffen werden.
Bis Dezember werden sich die Umzüge hinziehen. Begonnen wurde diese Woche mit der Rezeption, der Patientenaufnahme und der Zentralen Notaufnahme. Es folgten die Stationen und Abteilungen der Neurologie. In diesem Monat ziehen zunächst noch die chirurgischen Kliniken, dann die Frauen- und Geburtsklinik in den Neubau ein. Im November werden die Augen- und Hautklinik von Eberstadt auf das Gelände in Darmstadt ziehen, im Dezember folgt die HNO-Klinik. Insgesamt müssen knapp 20 Abteilungen beziehungsweise Stationen umgezogen werden – alles bei laufendem Betrieb.
Finanzierung aus eigener Kraft
Die Bauarbeiten haben mit dem ersten Bauabschnitt und den Bereichen 1 A +B an der Bleichstraße begonnen, der jetzt mit dem Zentralen Neubau verbunden wurde. Rund 240 Millionen Euro wurden bis heute investiert, um als Maximalversorger die Menschen in der Region auf hohem medizinischem Niveau versorgen zu können – davon alleine 195 Millionen Euro in den Zentralen Neubau.
Das Land Hessen trägt davon 69 Millionen Euro – den Rest musste und muss die Klinikum Darmstadt GmbH aus eigenen Mitteln erwirtschaften. Denn weitere Millionen investierte das Unternehmen in den Hubschrauberlandeplatz, die Energiezentrale, in Digitalisierung, in neue CTs, neue MRTs und Linearbeschleuniger. Avisiert ist der weitere Ausbau und die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden auf dem Campus: etwa des Bestandsgebäudes der Chirurgischen Kliniken, Gebäude 5, den Neubau eines Labors und einer Zentralsterilgutversorgungsanlage, der Errichtung einer neuen Onkologischen Tagesklinik im Gebäude 6 (Medizinische Kliniken), dem Freiräumen des Gebäudes 90 und Erweiterung des Parkhauses und Neubaus eines Fahrradparkhauses für weitere 60 Millionen. In insgesamt zehn Jahren will die Klinikum Darmstadt GmbH 300 Millionen Euro investieren.
„Ich danke vor allem dem Team der Abteilung Bau, die das alles bisher in Eigenregie möglich gemacht hat. Die Basis des Erfolgs allerdings haben alle Mitarbeitenden gemeinsam gelegt, denn es ist einzig ihre Leistung der letzten sechs Jahre, die uns überhaupt die wirtschaftliche Ausgangslage für solch eine Finanzierung ermöglicht hat.“ Clemens Maurer, der auch Vorstandsvorsitzender des Klinikverbunds Hessen e.V. ist, führt aus: „Für Investitionskosten in Gebäude und Medizintechnik und Digitalisierung müssten nach dem dualen Krankenhausfinanzierungssystem die Bundesländer aufkommen, doch diese sind in den letzten 20 Jahren dieser Aufgabe nicht nachgekommen. Bundesweit gibt es ein Leck von 6 Milliarden Euro für Krankenhaus-Investitionen.“
Zahlen Daten Fakten zum Zentralen Neubau der Klinikum Darmstadt GmbH:
Die Bruttogeschossfläche aller Ebenen des Zentralen Neubaus umfassen 55.600 Quadratmeter. Das entspricht einer Größe von sechs Fußballfeldern.
Der Bettentrakt – Bereich D und E – hat eine Länge von 123 Metern
1800 Türen
700 Fenster
162 Untersuchungs- und Funktionszimmer
Insgesamt hat das Klinikum Darmstadt in 2021 rund 1.000 Betten (inklusive 96 Betten für Neugeborene und Frühgeborene und in der Psychosomatik am Standort Marienhospital).
In Covid-Zeiten reduziert sich die Anzahl auf 812 betreibbare Betten.
In 2021 verfügt das Klinikum Darmstadt dann über 25 OP-Säle (darunter ein OP mit intraoperativem CT):
16 OP im Zentral-OP (8 Bestand plus 6 neue plus 2 Sectio-OP)
2 Uro-OP
2 AOP
1 Augen-OP
4 Derma-Eingriffsräume
=25
7 Kreißsäle
58 Intensivbetten
Klinikum Darmstadt GmbH
Grafenstraße 9
64283 Darmstadt
Telefon: +49 (6151) 107-0
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