Die Makuladegeneration ist die häufigste Ursache für eine irreversible Sehminderung und dabei nur eine von vielen Erkrankungen, die eine Verschlechterung des Sehens verursacht. Eine Operation, wie z.B. beim Grauen Star, bringt keine Besserung, auch andere Brillenstärken nützen nichts. Bei einigen Formen kann das Einspritzen eines Medikaments in den Glaskörperraum des Auges helfen. Die sogenannte Low-Vision-Beratung setzt da an, wo der Weg durch den Verlust des Sehens zu Ende scheint. „Wir wollen sowohl unseren Studierenden der Hochschule Aalen im Studiengang Augenoptik/Optometrie eine praxisnahe Low-Vision-Ausbildung anbieten als auch den betroffenen Patienten Wege aufzeigen, trotz Seheinschränkung ein selbstständiges Leben zu führen“, beschreibt Prof. Schiefer das Projekt. „Um das erreichen zu können, sind wir auf Spenden angewiesen. Aus diesem Grund haben wir ein Crowdfunding eingerichtet. In erster Linie werden die Gelder in die Low-Vision- Beratung und in die Anschaffung für passende Soft- und Hardware fließen.“ Der Begriff „Low Vision“ steht für alles, was mit eingeschränktem Sehen zu tun hat.
Crowdfunding für Low Vision-Beratung in Aalen gestartet
Das Alter ist der größte Risikofaktor, an einer Makuladegeneration zu erkranken. Da die Menschen in den Industrienationen immer älter werden und ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung steigt, wird sich auch die Anzahl der Betroffenen in den kommenden Jahren weiter erhöhen. Somit steigt leider auch die Wahrscheinlichkeit, dass Sie oder ein Familienmitglied an einer Augenerkrankung erkranken und eine Low-Vision-Beratung brauchen. Fast jeder Zweite der über 80-Jährigen wird künftig von einer Makulaerkrankung betroffen sein! Speziell für die Altersstruktur des Ostalbkreises ist davon auszugehen, dass die Zahl der über 65-Jährigen um 30 bis 40 Prozent ansteigt und diese Altersgruppe ein drei Mal so hohes Risiko hat, eine Sehminderung zu erleiden als in jüngeren Jahren. Das Team von Prof. Schiefer plant, mit den Betroffenen Hilfsmittel auszutesten, die von der einfachen Lupe bis zum komplexen elektronischen Bildschirmlesegerät reichen und sie individuell in Alltagsfragen zu beraten – von der Kontaktaufnahme zu Hörbüchereien bis zur Unterstützung bei der Beantragung von Schwerbehindertenausweisen.
„Dafür benötigen wir gut ausgebildetes MitarbeiterInnen und u.a. eine elektronische Patientendokumentation, die die Daten der Patienten sicher erfasst und dabei gleichzeitig selbsterklärend ist, da wechselnde Benutzer damit arbeiten“, beschreibt Prof. Schiefer die Anforderungen an das Projekt. „Die Augenoptik-Studierenden der Hochschule Aalen werden die zukünftigen Ansprechpartner für Betroffene in der Region in den kommenden Jahrzehnten sein und müssen mit den Versorgungstechniken, aber auch mit deren Dokumentation bestens vertraut sein.“
Jetzt spenden
Wer das Projekt unterstützen will, kann das ganz unkompliziert und schnell über die Plattform der VR-Bank Ostalb unter folgendem Link machen: https://vrbankostalb. viele-schaffen-mehr.de/low-vision-projekt. Eine Bezahlung ist zum Beispiel per Kreditkarte, Überweisung oder paydirekt möglich. Spendenbeträge bis 25 Euro werden von der VR-Bank Ostalb automatisch verdoppelt und dem Projekt zur Verfügung gestellt.
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