Ein gut ausgebauter ÖPNV ermöglicht Großstädtern den Verzicht auf ein eigenes Auto. In aktuellen Coronazeiten ist die Nutzung von Bus und Bahn aber weniger angesagt und Carsharing ist, etwa für Berufspendler, nicht immer die passende Lösung. In diese Lücke wollen jetzt Autovermieter stoßen – mit Auto-Langzeitvermietungen von vier Wochen oder gar mehreren Monaten. Doch wie teurer ist das? Wo gibt es die besten Preise? Im Auftrag des Nachrichtensenders ntv hat das Deutsche Institut für Service-Qualität die Angebote bei sieben Autovermietern untersucht (Sendehinweis: ntv Ratgeber – Test, Donnerstag, 12.11.2020, 18:35 Uhr).

Große Unterschiede bei den Konditionen

Die Basispreise für Langzeit-Autovermietungen unterscheiden sich je nach Anbieter erheblich. Während sich der Testsieger insgesamt das Qualitätsurteil „sehr gut“ sichert und drei weitere Unternehmen mit „gut“ abschneiden, kommen auch drei Autovermieter nicht über das Gesamtergebnis „befriedigend“ beziehungsweise „ausreichend“ hinaus.

Doch was kostet eine solche Langzeitmiete? Zwei Preisbeispiele: Ein Kleinwagen für einen Monat kostet ab 548 Euro; der in diesem Fall teuerste Autovermieter verlangt rund 903 Euro. Eine zweimonatige Anmietung eines Fahrzeugs der Kompaktklasse (z. B. Ford Focus oder Seat Leon) kostet beim günstigsten Anbieter 937 Euro – gleich zwei Mitbewerber verlangen in diesem Fall dagegen 2.120 Euro. Im Schnitt kann der Verbraucher durch einen Preisvergleich gut die Hälfte des Mietpreises sparen. Besonders große Preisdifferenzen zeigen sich in der Fahrzeugkategorie Kompaktklasse sowie generell bei längeren Mietzeiten, beispielsweise von drei Monaten.

Markus Hamer, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Service-Qualität, rät: „Neben den Basismietpreisen sollten Kunden auch mögliche Extrakosten im Blick haben, beispielsweise für ein Navigationsgerät, einen Kindersitz oder Zusatzfahrer. Die transparente Preisdarstellung auf den Websites der Autovermieter ermöglicht hier schnellen Vergleich. Am Testsieger geht aufgrund der sehr attraktiven Preise allerdings kaum ein Weg vorbei.“

Die besten Unternehmen

Testsieger ist Sixt mit dem Qualitätsurteil „sehr gut“. Das Unternehmen bietet in allen untersuchten Szenarien die mit Abstand günstigen Basismietpreise. Die Ersparnis gegenüber dem jeweils teuersten Mitbewerber beträgt über alle Autoklassen und Mietzeiträume betrachtet stets mehrere Hundert Euro. Auch bei den Kosten für Extras belegt Sixt den ersten Platz.

Auf Rang zwei positioniert sich Buchbinder (Qualitätsurteil: „gut“). In puncto Basispreise erzielt der Autovermieter ein gutes Ergebnis – vor allem bei der einmonatigen Miete bietet Buchbinder vergleichsweise attraktive Preise. In den Kategorien Kleinwagen und Kompaktklasse liegen die Mietpreise knapp zwölf Prozent unter dem Durchschnitt.

Den dritten Rang erzielt Europcar (Qualitätsurteil: „gut“). In einem Szenario (Mittelklassefahrzeug, einmonatige Miete) ist der Autovermieter nahezu ebenso günstig wie der Testsieger; insgesamt sind die Basis-Preise im Vergleich die drittbesten. In puncto Zusatzkosten für Extras schneidet Europcar mit am besten ab.

Das Deutsche Institut für Service-Qualität testete die Langzeitmietangebote von sieben großen Autovermietern. Die Untersuchung der Autovermieter umfasste eine Analyse der Preise von neun Nutzungsszenarien (drei Kfz-Klassen, je drei Mietzeiträume von einem, zwei und drei Monaten) sowie der Transparenz bei Kosten für Extras, etwa für ein Navigationssystem oder einen Kindersitz. Die entsprechenden Konditionen wurden bei den Anbietern zeitlich parallel auf den Websites der Unternehmen ermittelt und vergleichend bewertet (Erhebungszeitraum gesamt: 20.-22. Oktober 2020).

Veröffentlichung unter Nennung der Quelle:
Deutsches Institut für Service-Qualität im Auftrag von ntv

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