- Abschreibungsbedarf von 6,6 Mio. EUR durch Neubewertung des Lagerbestands von RDH und Korrektur der immateriellen Vermögensgegenstände
- Konsequenter Restrukturierungsprozess bei kanadischer Tochter im Gange
- Entwicklung des Geschäfts mit gummibereiften Fahrzeugen für den Hard Rock Markt auf gesunder Basis geplant
- Umsatz- und Ergebnisprognose für Gesamtjahr 2020 korrigiert
Die SMT Scharf AG (WKN 575198, ISIN DE0005751986), ein weltweit führender Anbieter für kundenindividuelle Transportlösungen und Logistiksysteme für den Untertagebergbau, hat zum dritten Quartal 2020 außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 6,6 Mio. EUR vorgenommen. Im Rahmen des laufenden, durch Corona erschwerten Restrukturierungsprozesses bei der kanadischen Tochtergesellschaft RDH Mining Equipment Ltd. wurde auch der Lagerbestand überprüft und im Ergebnis teilweise als nicht werthaltig eingestuft. Aus der Neubewertung resultiert ein Abschreibungsbedarf in der Größenordnung von 5,1 Mio. EUR. Außerdem korrigiert SMT Scharf vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie für die Gruppe die immateriellen Vermögensgegenstände um 1,5 Mio. EUR und passt diese damit der aktuellen Unternehmenssituation an.
Der Vorstandsvorsitzende der SMT Scharf AG, Hans Joachim Theiß, kommentiert: „Die Integration des kanadischen Bergbauspezialisten RDH Mining in die SMT Scharf Gruppe hat sich wider Erwarten als ein Kraftakt erwiesen. Indem wir RDH einer konsequenten Restrukturierung unterziehen und personell wie organisatorisch neu aufstellen, schaffen wir ein gesundes Fundament für künftiges Wachstum unserer Konzerntochter sowie eine nachhaltige Entwicklung des Geschäfts mit gummibereiften Fahrzeugen für den Untertagebergbau. Gerade im Bereich der elektrobetriebenen Fahrzeuge hat RDH in den vergangenen Jahren eine Vorreiterrolle am Markt eingenommen. In der Entwicklung und Produktion von elektrobetriebenen Fahrzeugen für den Bergbau und andere Branchen sehen wir großes Potenzial für unsere Unternehmensgruppe in den kommenden Jahren.“
Die außerplanmäßige Abschreibung führt zugleich dazu, dass das operative Ergebnis (EBIT) auf Basis vorläufiger Zahlen für die ersten neun Monate 2020 mit -7,2 Mio. EUR deutlich im negativen Bereich liegt (9M/2019: 3,2 Mio. EUR). Angesichts dieses negativen Sondereffekts korrigiert der Vorstand seine Ergebnisprognose und rechnet nunmehr für das Gesamtjahr 2020 mit einem EBIT im Korridor von -6,0 bis -6,5 EUR. Im April hatte der Vorstand vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie seine mit den Geschäftszahlen 2019 veröffentlichte Prognose angepasst und zuletzt ein EBIT im Korridor von -1,4 bis -1,6 Mio. EUR erwartet.
Des Weiteren beeinträchtigen die wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie die Geschäftstätigkeit der SMT Scharf Gruppe auf dem weltweiten Markt für Bergbauausrüstung deutlich, was die Nachfrage sowohl nach Neuanlagen als auch nach Service und Wartung spürbar dämpft. Des Weiteren verzögert sich in China die Zulassung der neuen China-III-Maschinen durch die Aufsichtsbehörden weiter, so dass mit der Ausführung vorliegender Aufträge weiter nicht begonnen werden kann. Vor diesem Hintergrund korrigiert SMT Scharf seine Prognose für den Konzernumsatz auf 48 bis 50 Mio. EUR für das Geschäftsjahr 2020. Zuvor hatte die Gesellschaft einen Umsatz im Korridor von 55 bis 57 Mio. EUR erwartet.
„Wir stehen im regelmäßigen Dialog mit den chinesischen Aufsichtsbehörden und setzen alle Hebel in Bewegung, um eine schnellstmögliche Zulassung der China-III-Maschinen zu erreichen. Nach derzeitigem Stand erwarten wir, dass wir nun im ersten Halbjahr 2021 mit der Auslieferung der neuen Maschinengeneration beginnen können. Darauf sind wir in der Produktion vorbereitet. Angesichts des hohen Auftragsbestands rechnen wir dann mit deutlichen Aufholeffekten im chinesischen Markt“, ergänzt Theiß.
Die vollständigen Zahlen für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2020 wird die SMT Scharf AG am 12. November 2020 unter www.smtscharf.de im Investor-Relations-Bereich veröffentlichen.
Die SMT Scharf Gruppe entwickelt, baut und wartet Transportausrüstungen für den Bergbau unter Tage sowie für Tunnelbaustellen. Hauptprodukt sind entgleisungssichere Bahnsysteme, die weltweit vor allem in Steinkohlebergwerken sowie beim Abbau von Gold, Platin und anderen Erzen unter Tage eingesetzt werden. Sie transportieren dort Material und Personal bis zu einer Nutzlast von 48 Tonnen auf Strecken mit Steigungen bis zu 30 Grad. Daneben beliefert SMT Scharf den Bergbau mit Sesselliften. Zudem gehören seit 2018 gummibereifte Diesel- und Elektrofahrzeuge für den Berg- und Tunnelbau, darunter Fahrlader, Scherenarbeitsbühnen oder Untertage-LKWs, zum vielfältigen Portfolio von SMT Scharf. Im Zuge der weiteren Diversifizierung des Geschäfts wurde seit 2019 das Lieferspektrum erfolgreich um elektronische Komponenten und Steuerungen für den Bergbau und andere Industrien ergänzt. Insgesamt verfügt die SMT Scharf Gruppe über eigene Gesellschaften in acht Ländern sowie weltweite Handelsvertretungen. Einen Großteil der Umsätze erzielt SMT Scharf in den wachsenden Auslandsmärkten wie China, Russland, Polen und Südafrika. Die SMT Scharf AG ist seit dem Jahr 2007 im Prime Standard (Regulierter Markt) der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.
SMT Scharf AG
Römerstrasse 104
59075 Hamm
Telefon: +49 (2381) 960-01
Telefax: +49 (2381) 960311
http://smtscharf.com
cometis AG
Telefon: +49 (611) 205855-23
Fax: +49 (611) 205855-66
E-Mail: burbach@cometis.de