Die Landeshauptstadt Wiesbaden hat heute den künftigen Träger des Jawlensky-Preises für zeitgenössische Kunst verkündet: Frank Stella. Dotiert ist der zuletzt im Abstand von fünf Jahren von der Landeshauptstadt, der Spielbank und der Nassauischer Sparkasse gestiftete Preis mit 18.000 Euro. Frank Stella zählt zu den bedeutendsten amerikanischen Künstlern der Nachkriegszeit. Seine Kunst ist in renommierten internationalen Sammlungen vertreten. Stella lebt und arbeitet in Manhattan, sowie im Bundesstaat New York.

"Wir freuen uns sehr, dass die Landeshauptstadt Wiesbaden mit Frank Stella einen neuen Träger des Jawlensky-Preises hat", sagt Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden. "Es ist uns eine große Ehre, im Sommer 2022 die dem Preis zugehörige monographische Ausstellung zu zeigen. Das ist der ideale Zeitpunkt, denn dann rückt das Land Hessen mit der documenta 15 in den Fokus der internationalen zeitgenössischen Kunstszene, wodurch eine besondere Aufmerksamkeit nun auch für die Stadt Wiesbaden gesichert ist. Eine besonders glückliche Zusammenarbeit sei an dieser Stelle schon verraten: Die Stella-Ausstellung werden wir in Kooperation mit dem Museum Reinhard Ernst präsentieren, um die enge Nachbarschaft der beiden Häuser und das darin liegende anregende Potential zu unterstreichen. Sonja und Reinhard Ernst gilt hier mein großer Dank."

"Jawlensky-Preis für Frank Stella! Eine großartige Sache", unterstreicht Dr. Jörg Daur, Kustos für zeitgenössische Kunst und stellvertretender Direktor. "Hat doch der Namensgeber in Wiesbaden seine Serien vollendet. Und serielles Arbeiten kennzeichnete auch von Anfang an das Schaffen Stellas. Darüber hinaus ist sein Werk überaus vielschichtig, voller literarischer Bezüge und dabei weder abstrakt noch gegenständlich im herkömmlichen Sinne. Bis heute erweitert er die Malerei: in den Raum, aber auch konzeptionell. Gerade weil wir im Museum Wiesbaden von der alten Kunst über den Jugendstil bis hin zur Gegenwart unterschiedlichste Facetten zeigen können, ist Stella in seiner Vielschichtigkeit für uns eine ideale Besetzung."

Jawlensky-Preis

Das Interesse der Landeshauptstadt wie auch des Museums Wiesbaden an einer lebendigen Auseinandersetzung mit bedeutenden Strömungen internationaler Kunst drückt sich in dem Alexej von Jawlensky-Preis aus, der alle fünf Jahre in Erinnerungen an das Lebenswerk dieses großen russischen Malers vergeben wird. Mit der Auszeichnung verbunden sind ein Geldpreis, eine Ausstellung im Museum Wiesbaden und der Ankauf einer Arbeit. An der Stiftung des Preises beteiligt sind die Hessische Landeshauptstadt Wiesbaden, die Spielbank Wiesbaden und die Nassauische Sparkasse. Durch die Stiftung des Preises signalisieren die drei Träger-Institutionen, dass sie die Impulse, die von Alexej von Jawlensky auf das kulturelle Leben unserer Stadt ausgegangen sind, als Verpflichtung und als Maßstab betrachten. Bislang erhielten Agnes Martin, Robert Mangold, Brice Marden, Rebecca Horn, Ellsworth Kelly und Richard Serra den Jawlensky-Preis.

Frank Stella (* 1936 in Malden, Massachusetts)

Lebt und arbeitet in Manhattan, sowie im Bundesstaat New York.
National Medal of Arts, Washington, D.C., 2009 durch US-Präsident Barack Obama

Frank Stella versuchte schon in seinen Anfängen als Maler, die Grenzen von Genres und Technik zu überwinden. Losgelöst von formalen und inhaltlichen Bezügen untersucht er in seinen Arbeiten das Verhältnis und die Wirkungsmöglichkeit von Bildfläche, Farbe, Form und Raum.

Seit den 1960er Jahren zählt er zu den bedeutendsten nordamerikanischen Künstlern, seine Werke wurden in zahlreichen großen Ausstellungen gezeigt. Die letzte Retrospektive in Deutschland war 2012 in Wolfsburg zu sehen.

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