Das Bundesamt für Naturschutz hat das Projekt „Steigerung der Biodiversitätsmaßnamen auf landwirtschaftlichen Flächen am Niederrhein“ als UN-Dekade-Projekt Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Die Auszeichnung erhalten Projekte und Beiträge, die sich in besonderer Weise für den Erhalt der biologischen Vielfalt einsetzen. Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen hat das jetzt ausgezeichnete Artenschutzprojekt 2018 begonnen. NRW-Landwirtschafts- und Umweltministerin Ursula Heinen-Esser überreichte die Urkunde stellvertretend für das Bundesamt für Naturschutz am Mittwoch, 18. November, im Versuchszentrum Gartenbau der Landwirtschaftskammer in Straelen.

Ministerin Ursula Heinen-Esser: „Der Schutz der biologischen Vielfalt stellt zusammen mit dem Klimawandel die größte ökologische Herausforderung unserer Zeit dar. Oftmals zu Unrecht werden Landwirtschaft und Biodiversität hier als Widerspruch dargestellt. Ich freue mich daher, die Auszeichnung dieses vorbildlichen Projektes gemeinsam mit den Partnern feiern zu können. In diesem Projekt wird das naturschutzfachliche Know-how der Biologischen Stationen und der unteren Naturschutzbehörden mit dem Know-how der Landwirtschaftskammer verknüpft. Basis des Ganzen ist das Vertrauen, das die etwa 500 ansässigen Betriebe in der Region dem Projekt entgegenbringen. Unser Ziel ist es, derartige Best-Practice-Beispiele der Biodiversitätsberatung zu verstetigen und damit die Anzahl und Wirksamkeit der umgesetzten Biodiversitätsmaßnahmen in Nordrhein-Westfalen weiter zu erhöhen.“

Im Projekt hat ein Berater der Landwirtschaftskammer NRW schon über 90 landwirtschaftliche Betriebe intensiv zu den Themen Natur- und Artenschutz in ihren Betrieben beraten. Finanziert wird das Projekt über Leader-Mittel von den Kommunen Geldern, Kevelaer, Nettetal und Straelen, vom Kreis Kleve und von der Landwirtschaftskammer. Der Berater hilft den Landwirten, aus einer Vielzahl von Förderangeboten die für ihren Betrieb passenden auszuwählen und umzusetzen. Gefördert werden zum Beispiel Blüh- und Uferrandstreifen. Diese Streifen säen die Landwirte mit speziellen Saatgutmischungen ein. Sie bieten Rückzugsraum für viele bedrohte Arten.

Das Projektgebiet umfasst die Leader-Region Lei.La, das sind die Städte Geldern, Kevelaer, Nettetal und Straelen. Mittlerweile werden rund 160 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche im Rahmen von freiwilligen Agrarumwelt- und Vertragsnaturschutzmaßnahmen besonders naturverträglich bewirtschaftet. So gelingt es, die Populationen gefährdeter Arten, wie zum Beispiel Kiebitz, Feldhase und Rebhuhn, zu stärken.

Eckdaten zum LEADER-Projekt „Steigerung der Biodiversitätsmaßnahmen auf landwirtschaftlichen Flächen am Niederrhein“:

  • Bewilligungszeitraum: 5. Juli 2018 bis 31. Dezember 2021
  • Bewilligte Summe: 161 329,58 €
  • Finanzierung: 65 % LEADER Fördermittel, 25 % anteilig die Kommunen Geldern, Kevelaer, Nettetal und Straelen und der Kreis Kleve, 10 % Landwirtschaftskammer NRW
  • Projektkulisse: LEADER-Region „Leistende Landschaft“ mit den Kommunen Geldern, Kevelaer, Nettetal und Straelen.
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