Gewinner des PAUL Award 2020
Der erste Platz ging an Paul Goldschmidt, Schüler der Carl-Bosch-Schule in Heidelberg. Er entwickelte ein Open Source-Sensorsystem „TemperatUHR“ zur smarten und intelligenten Temperaturüberwachung von Flüssigkeiten. Jeder, der eine alte Gusseisen-Elektrokochplatte besitzt und regelmäßig Nudeln kocht, kennt das Problem: Man setzt Wasser auf, muss aber mindestens zehn Minuten warten, bis das Wasser zu kochen beginnt. Der "TemperatUHR" schafft eine einfache Möglichkeit, die Wartezeit während der Temperaturänderung bei Flüssigkeiten sinnvoll zu überbrücken: Ein Temperatursensor, der in Wasser und andere Flüssigkeiten eintauchen kann und den Nutzer per Smartphone rechtzeitig informiert, bevor eine festgelegte Temperatur erreicht wird. So kann der Anwender noch entspannt in einem anderen Raum weiterarbeiten, während ein Microcontroller im Sekundentakt nachschaut, ob die Flüssigkeit demnächst die vorgegebene Temperatur erreichen wird. Der lebensmittelechte Tauch-Temperatursensor ist so umgesetzt, dass er dauerhaft in einer Flüssigkeit schwimmen kann, ohne Schaden zu nehmen. Die Box mit dem Microcontroller und der Sendetechnik ist komplett abgedichtet und kann in Räumen mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit direkt am Einsatzort platziert werden. Eine App (-anbindung) ist Teil der Projektumsetzung.
Den zweiten Platz erhielt das Team bestehend aus Lukas Biethan, Jakob Keischnigg und Fabian Lechl. Die Schüler der HTL Mössingerstraße aus Klagenfurt in Österreich erfanden das Projekt „Lora Sense: LoRa (Long Range)“ zur Überwachung von z.B. Kellern und Gärten. Das System besteht aus ein oder mehreren LoRa-Gateways, die sich durch eine große Empfangsreichweite auszeichnen. Durch geringen Aufwand ist somit eine Überwachung eines größeren Gebäudekomplexes möglich. Die entwickelten Sensoren übertragen die Messwerte stets verschlüsselt. Die Daten werden von eigenen wie auch von benachbarten Gateways auf eine Website übertragen. Selbst bei einem Totalausfall der Infrastruktur (Strom, Internet) können die batteriebetriebenen Sensoren unverändert Messdaten liefern. Die Vorteile des Systems liegen daher einerseits in dem geringeren Aufwand bei der Einrichtung (weniger Gateways, größere Reichweite), andererseits bietet dieses System eine bisher nicht vorhandene Ausfallsicherheit.
Der Drittplatzierte ist Philipp Lorenz. Als Student der TH Ulm und Werkstudent bei BMK Professional in Augsburg entwickelte er eine Technologiestudie zu Energy Harvesting für die Erfassung, Verarbeitung und Kommunikation von Daten in Laufschuhen. Durch ihre Position am Fuß des Läufers, eignen sich Schuhe besonders gut zum Erfassen von Laufeffizienzdaten. Im Zuge des Energy-Harvesting-Entwicklungs-Projekts wurde ein System konstruiert, welches in einen Laufschuh passt und, in Verbindung mit einem Smartphone, Daten zur Laufkultur bereitstellt. Die im Schuh befindlichen Systemkomponenten sollen anhand von Energy Harvesting ihre Energie aus der Umgebung beziehen. Zur Kommunikation zwischen dem Schuh und dem Smartphone dient die Bluetooth-Technik. Im Schuh wurde die darauf wirkende Beschleunigung von einem mikromechanischen Inertialsensor in drei zueinander orthogonalen Achsen digitalisiert, wodurch Informationen über die Bewegung des Schuhs im dreidimensionalen Raum zur Verfügung stehen. Die Daten wurden zu einem System on a Chip übertragen, welcher die Daten puffert und komprimiert. Die komprimierten Daten können kabellos zum Smartphone übertragen werden. Im Smartphone werden die erfassten Daten verarbeitet, wodurch Informationen über das Laufverhalten des Nutzers verfügbar sind.
Branchenpreis für junge Elektronikfans
Aufgerufen am Award teilzunehmen waren Schüler, Studenten und Berufsanfänger zwischen 15 bis 25 Jahren, die Freude an der Elektrotechnik und Elektronik haben. Es traten 19 verschiedene Teams und Einzelkämpfer aus Deutschland und Österreich gegeneinander an. Eine 5-köpfige Jury bewerte die eingereichten Projektergebnisse anhand festgelegter Bewertungskriterien wie Kreativität, technisches Verständnis oder Qualität des Projektergebnisses und ermittelte die drei Sieger. Der nächste PAUL Award wird am 21. Januar 2021 ausgeschrieben.
Weitere Informationen: www.paul-award.de
Der FED e.V. vertritt die Interessen von über 700 Mitgliedern. Die Mitgliedsunternehmen sind Leiterplattendesigner, Leiterplattenhersteller, EMS-Firmen, Anbieter von Fertigungsausrüstung, Software und Verbrauchsmaterialien, Prozess- und Technologiedienstleister. Seit seiner Gründung 1992 gibt der Fachverband für Design, Leiterplatten und Elektronikfertigung seinen Mitgliedern in Deutschland, der Schweiz und Österreich wertvolle Orientierung und Unterstützung bei den technischen Unternehmensprozessen und Entscheidungen. Schwerpunkt der Verbandsarbeit sind das Aufbereiten und Weitergeben von Fachwissen sowie die berufsbegleitende Qualifikation von Elektronikdesignern und Elektronikfachkräften.
Fachverband Elektronik-Design (FED) e.V
Frankfurter Allee 73c
10247 Berlin
Telefon: +49 (30) 3406030-50
Telefax: +49 (30) 3406030-61
http://www.fed.de
E-Mail: g.ramin@fed.de