Beide Seiten schätzen die Zusammenarbeit sehr. So äußert sich Jonathan Nott zu der Entscheidung: „Heute bringt mir diese Nachricht sogar noch mehr Freude als bei der ersten Entscheidung vor sechs Jahren. Ich habe die JDPh unglaublich gerne: Ein Kollektiv von höchstbegabten, jungen, hochmotivierten MusikerInnen, die ihre Augen ganz klar auf die Musikprofession gerichtet haben. Jede Probephase ist anders: das Kollektiv stellt sich immer wieder neu zusammen. Alle bringen unterschiedliche musikalische und menschliche Erfahrungen mit. Einige sind immer noch “beschützt” im Studiums-Gedanken, aber viele stehen gerade in der Endphase dieser Lebensetappe. Wie geht es weiter – persönlich und global – in der Musikwelt? Was genau ist die Macht, ist das Angebot, ist das “Phänomen” Musik? Diese Mischung aus Erfahrung und Entdeckerfreude, aus durchaus verdienter Selbstsicherheit und unterschwelliger Unsicherheit ist ein potenter Cocktail, der eine Quelle der Inspiration und der Herausforderung für mich ist. Ihre Musik ist höchst aktuell. Ihre Gedanken sind kühn auf die Zukunft gerichtet – wie soll die Musikwelt in 10 Jahren aussehen; wie können wir die Covid-Erfahrungen und die dadurch verstärkten existentiellen Bedürfnisse nach geistigem Austausch am besten nutzen und steuern? Und nicht das Gegenteil zulassen und in die Falle der verbreiteten kollektiven Angst tappen? All das ist in ihrer Musik. All das macht ihre Konzerte so spannend, und macht die Zusammenarbeit für mich einzigartig.“
Der Orchestervorstand der Jungen Deutschen Philharmonie ergänzt: „Die Arbeit mit Jonathan Nott inspiriert uns jedes Mal aufs Neue und führt unser Orchester zu Höchstleistungen. Auch unterstützt er uns bei diversen anderen Anliegen, zuletzt bei unserem offenen Brief, in dem wir auf die Situation von Probespielen in Zeiten von Corona aufmerksam gemacht haben. In diesen herausfordernden und unsicheren Zeiten bedeutet uns die Vertragsverlängerung Jonathan Notts besonders viel. Mit ihm ist es uns auch in Zukunft möglich, innovative Konzertprogramme zu verwirklichen und uns weiter als Zukunftsorchester auszurichten. Wir freuen uns sehr auf weitere intensive Projekte mit Jonathan Nott als unserem Ersten Dirigent und Künstlerischen Berater.“
Auch Carola Reul, Geschäftsführerin der Jungen Deutschen Philharmonie, ist glücklich: „Jonathan Nott wird auch die kommende Mitgliedergeneration der Jungen Deutschen Philharmonie mit seinem Enthusiasmus, seiner offenen Haltung, seinem positiven Geist inspirieren, herausfordern und zu einem außerordentlichen musikalischen Niveau animieren. Ich freue mich auf die kommenden vier Jahre, die von großer Freude, toller Musik, viel Humor und einem fulminanten 50-jährigen Jubiläum erfüllt sein werden.“
Jonathan Nott erhielt beim Festakt „40 Jahre Junge Deutsche Philharmonie“ am 13. Oktober 2014 den Stab von Lothar Zagrosek. Seitdem erarbeitet er einmal im Jahr ein anspruchsvolles Konzertprogramm mit der Jungen Deutschen Philharmonie, das auf Tourneen durch Europa und weltweit aufgeführt wird. Das Repertoire – von Joseph Haydn und Richard Strauss über Maurice Ravel und Gustav Mahler bis hin zu György Ligeti, Edgar Varèse, Sofia Gubaidulina und Helmut Lachenmann – spiegelt nicht nur die wohlbekannte Vielseitigkeit von Jonathan Nott wider, sondern entspricht auch dem Weiterbildungsanspruch der Jungen Deutschen Philharmonie in idealer Weise. Über die gemeinsame Konzerttätigkeit hinaus prägt Jonathan Nott die Entwicklung des Orchesters: So ist kurz nach seinem Amtsantritt die Patenschaft mit den Bamberger Symphonikern, deren Chefdirigent er von 2000 bis 2016 war, entstanden.
Die nächste gemeinsame Tournee von Jonathan Nott und der Jungen Deutschen Philharmonie findet im Frühjahr 2021 mit der Solistin Veronika Eberle unter dem Titel REIGEN statt.
Jonathan Nott ist Musikdirektor des Tokyo Symphony Orchestra und seit 2017 Chefdirigent und Musikdirektor beim Orchestre de la Suisse Romande. Er ist regelmäßiger Gastdirigent bei den weltweit führenden Orchestern und arbeitete u. a. mit den Berliner Philharmonikern, dem Concertgebouw, dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, dem Tonhalle-Orchester Zürich und dem Leipziger Gewandhausorchester. Für seine Arbeit als Chefdirigent bei den Bamberger Symphonikern erntete Nott weltweit Anerkennung.
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