Ein festlicher geschmückter Saal, Livemusik vom kleinen Akkordeon-Orchester, kulinarische Köstlichkeiten, überraschende Begegnungen mit lieben Kollegen aus alten Zeiten. So ungefähr sollte sie eigentlich ablaufen, die Feier für Heinz Rödel, der sich nach 41 Dienstjahren im Sana Klinikum Hof, in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.

Aber dann kam alles ganz anders. „Corona machte uns einen Strich durch die Rechnung“, so Geschäftsführer Dr. Holger Otto. Aber das war für ihn noch lange kein Grund die Veranstaltung abzusagen. Einen Kollegen, der so viele Berufsjahre mit ganz viel Herzblut für das Haus agierte, könne man nicht einfach nach Hause gehen lassen. Schnell stand fest, gefeiert wird auf jeden Fall, nur ein bisschen anders als gewohnt. So wurde die Verabschiedung von „Multitool“ Heinz Rödel, wie ihn eine Kollegin liebevoll nannte, kurzer Hand umgestrickt und aus der Präsenzveranstaltung ein Online-Event kreiert. Im kleinsten Kreis traf man sich am 19. November 2020 im Konferenzraum des Klinikums. Alle anderen Gäste konnten zu Hause am Bildschirm live dabei sein. Geschäftsführer Dr. Holger Otto, würdigte den beruflichen Werdegang des Kollegen, der stets einen respektvollen, sehr freundlichen und zuverlässigen Umgang mit Kollegen und Patienten pflegte. Seinen wertschätzenden Worten lies der Geschäftsführer Fotos aus vier Jahrzehnten folgen, die den zukünftigen Ruheständler sichtlich bewegten und einmal mehr all seine Facetten zum Ausdruck brachten.

Heinz Rödel startete 1974 als Dienstanfänger für die Laufbahn des gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienstes bei der Stadt Hof. Von 1976 bis 1979 absolvierte er das Studium an der damals noch jungen Beamtenfachhochschule. Im Juli 1979 begann er seinen Dienst im „Amt 54“, der Krankenhausverwaltung des ehemaligen Stadtkrankenhauses, als Inspektor zur Anstellung, an das er vertraglich „abgeordnet“ war. Der in Oberkotzau geborene Rödel arbeitete während seiner Ausbildung unter anderem auch im Hauptamt, Rechtsamt, dem Sozialamt, Standesamt und Einwohnermeldeamt. Viele persönliche Kontakte konnte er später im Krankenhaus für die tägliche Arbeit nutzen. Nach der Ausbildung fragte ihn der damalige Personalleiter „Können Sie mit Zahlen umgehen, Herr Rödel? „Ja“, sagte dieser und erhielt er die Planstelle „Betriebliches Rechnungswesen“ im Stadtkrankenhaus. Über viele Jahre war es unter anderem seine Aufgabe „Selbstkostenblätter“ und Leistungsstatistiken zu erstellen. Pflegesatzverhandlungen hat er seinerzeit vorbereitet und das rechtliche Verfahren bis zum geltenden Kostentarif begleitet. Die Zahlen dafür händisch aus diversen Unterlagen rausgesucht – einen Personalcomputer gab es damals noch nicht. Seither erlebte er bewegte Zeiten – seien es gesundheitspolitische, medizintechnische oder bauliche Veränderungen. So wurde beispielsweise das alte Krankenhaus, aus dem Jahr 1931 Stück für Stück abgerissen und wiederaufgebaut. 1986 erfolgte die Umbenennung zum Klinikum, 1994 änderte sich die Betriebsform und es entstand der kommunale Eigenbetrieb Klinikum Hof. Bei der symbolischen Schlusssteinlegung im Jahr 2000 war er auch dabei. 2005 übernahm die Sana Kliniken AG das Haus. Rödel erlebte drei Oberbürgermeister und eine Oberbürgermeisterin als oberste Dienstvorgesetzte, zwei Bürgermeister und eine Bürgermeisterin als Krankenhausreferenten, viele Stadträte vor allem im Krankenhausgremium, mehrere Geschäftsführer, sechs Ärztliche Direktoren und sah eine Vielzahl Chefärzte kommen und gehen.

Er selber begleitete verschiede Positionen im Krankenhaussystem. 1987 erfolgte die Ernennung zum Oberinspektor, 1991 die Ernennung zum Amtmann und 1996 wurde er vom Krankenhausleiter zum 2. Stellvertreter ernannt. In diesem Jahr führte er die Stabsstelle – Innenrevision, Organisation, Controlling und übernahm zusätzliche Personalleitungstätigkeiten, wie Personalcontrolling, Arbeitsplatzbewertungen, Aufbau interne Budgetierung bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit in die er sich mit viel Kreativität einbrachte.  Seine beamtenrechtliche Laufbahn folgte den neuen Tätigkeiten. Im Jahr 2000 hat ihn der Stadtrat zum Oberamtsrat bzw. nun Verwaltungsrat ernannt. 1997 ist er laut Stadtratsbeschluss weiterer Stellvertretender Krankenhausleiter bis ihm der Stadtrat 2004 die Kommissarische Leitung des Klinikums, bis zum Verkauf an Sana, übertrug. 2008 definierten sich die Tätigkeitsbereiche von Heinz Rödel neu, die Verwaltungsleitung und die Verantwortlichkeiten wurden unter seiner Kernkompetenz in Rechts- und Vertragsmanagement subsumiert. Zusätzlich übernahm er das Beschwerdemanagement und rechtliche Personalthemen und hatte im Nebenamt von   2008 bis 2019   die Geschäftsführung bzw. Prokura der Sana Klinikum Hof Schulen gGmbH inne. 

Geschäftsführer Dr. Otto dankt dem Kollegen für sein außerordentliches Engagement. „Ich habe Sie immer als einen Mitarbeiter erlebt, der mit viel persönlichen Engagement und besonderem Geschick den Menschen und die Sache zu verbinden wusste. Man wusste, dass man in Ihnen einen Ansprechpartner mit offenen Ohr findet, der durch seinen Erfahrungsschatz und sein unglaublich weitreichendendes Netzwerk an Kontakten immer zu helfen wusste.“

Den Worten des Geschäftsführers schloss sich der Ärztliche Direktor Dr. Rolf Ponader mit Grußworten der Chefärzte an. Per Videobotschaft wünschten die ehemaligen Oberbürgermeister Dieter Döhla und Dr. Harald Fichtner alles Gute für den Ruhestand. Nicht weniger bewegend waren die vielen Filmbeiträge ehemaliger und aktueller Kollegen, die Heinz Rödel auf diese Weise ihre besten Wünsche übermittelten. Auf eine besondere Reise in die Vergangenheit nahm Sabine Monien, Leiterin der Patientenabrechnung die Gäste mit. Sie malte mit einem selbst geschriebenem Gedicht, Erinnerungsbilder die von Dienstags-Mucker-Runden, Betriebsausflügen, Wandertagen und diversen Feierlichkeiten berichteten und den liebgewonnenen Kollegen von seiner fröhlichen, unternehmungslustigen Seite zeigten.

Zum Abschluss der Feier verabschiedete sich der leidenschaftliche Sammler, Ehemann, Familienvater, Schwiegervater, Freund, Kollege und stolze Opa Heinz Rödel mit dankenden Worten bei allen Teilnehmern. „Der große Wandel innerhalb dieser rund vier Jahrzehnte ist mit wenigen Worten nicht zu beschreiben. Was aber immer gleichgeblieben ist, ist die Sorge der Patienten um ihre Gesundheit, die Sorge der Angehörigen, wenn ihr Lieben krank sind, ist das professionelle Handeln unserer Ärzte, Pflegekräfte und aller anderen Beteiligten für unsere Patienten.“, resümiert Heinz Rödel. Er bedankte sich für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und die respektvolle Zusammenarbeit. Er freue sich auf alles was nun kommt, aber auch ein weinendes Auge blicke zurück. „Die hohe Wertschätzung, die mir im Hause entgegengebracht wurde, war für mich immer Antrieb und Motivation. Meine Arbeit hat mir stets viel Freude bereitet.“ Gern hätte sich Heinz Rödel mit einer ordentlichen Brotzeit und einem Händedruck bei den Kollegen bedankt und verabschiedet, aber da ein großes Beisammensein in Zeiten von Corona nicht möglich ist, so wolle er doch stattdessen etwas Gutes tun. Und so übergab er dem Chefarzt der Kinderklinik, Dr. Ponader 200 Euro für Spielzeug für die kleinsten unter den Patienten.

Auf die Frage nach dem für ihn positivsten Momenten, nannte Heinz Rödel, die in den früheren Zeiten veranstalteten Führungen, durch die vielen Kontakte geknüpft wurden. „Das waren immer sehr schöne Veranstaltungen. Es sind dabei sogar Freundschaften entstanden.“ In einem Mix aus Schwärmerei und Wehmut erzählt er von der „Dienstag-Mucker-Runde“ bei der acht bis zehn Mitarbeiter aus der Verwaltung – vom Krankenhausleiter über den technischen Leiter, Küchenleiter und andern, zusammentrafen. „Sehr gesellige Runden – eine Gemeinschaft in der Verwaltung, wie es sie so nicht mehr gibt. Ebenso wie die beliebten Verwaltungsausflüge an den Mitarbeiter mit Familien gemeinsam wanderten. Aber nun gilt es nach vorn zu blicken. Einem Mann mit so vielen Hobbys, wie sie Heinz Rödel pflegt, wird der Tag ganz sicher nicht lang werden.

Wir wünschen alles Gute und bedanken uns von Herzen!

Über die Sana Klinikum Hof GmbH

Das Sana Klinikum Hof gehört mit seinen 465 vollstationären Betten und 22 teilstationären Plätzen zu den größten somatischen Akutkrankenhäusern in Bayern. In 14 Fachabteilungen behandelt das Haus der Schwerpunktversorgung jährlich etwa 25.000 stationäre und 30.000 ambulante Patienten.

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