Mit der Vorbereitung zum Konstanzer Konziljubiläum fing im Jahr 2012 alles an. Eine Arbeitsgruppe formierte sich und gab unter dem Titel „Kirchen, Klöster und Konzil“ ein gemeinsames Magazin heraus, das sich an Feriengäste und Einheimische richtete. Diese Kooperation mündete 2016 zunächst in ein von der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK) gefördertes Kleinprojekt und erhielt 2017 die Zusage für eine Interreg-Förderung. Diese wurde im Oktober 2020 erfolgreich abgeschlossen. Das Fundament ist nun gebaut und die Initiative tritt in eine neue Phase.
Positionierungsthema für touristische Vierländerregion
Ziel schon der Magazin-Macher war es, den einzigartigen Schatz an bedeutenden Kirchen und Klöstern der Bodenseeregion, an Geschichte und Traditionen ins Bewusstsein von Gästen und Einheimischen zu rücken. Der große Erfolg des Konziljubiläums und des Magazins zeigten sehr deutlich, dass es ein Bedürfnis gibt, sich mit den kulturellen und spirituellen Wurzeln der Region verbinden zu wollen. Mit den Mitteln des IBK-Kleinprojektefonds und von INTERREG setzte man sich zum Ziel, die Prägung der Region durch Klöster, lebendige kirchliche Traditionen und prachtvolle Kirchengebäude zu einem Positionierungsmerkmal für die gesamte touristische Vierländerregion auszubauen und ihr noch mehr Sichtbarkeit zu verleihen. Es wurden Informationskanäle geschaffen und Angebote entwickelt, die Besucher*innen der Region und Einheimischen einen niederschwelligen Zugang zur Geschichte und zu Geschichten, zu den Kirchen, Klöstern und damit verbundenen Sehenswürdigkeiten ermöglichen.
Erfolgreiche Zusammenarbeit von Kirchen und Tourismusorganisationen
Eine Besonderheit des Projekts war die überkonfessionelle, interdisziplinäre und internationale Zusammensetzung der Kooperationspartner. Alle vier großen Kirchen in Baden-Württemberg waren mit im Boot: die Erzdiözese Freiburg, die Diözese Rottenburg-Stuttgart und die beiden Evangelischen Landeskirchen in Baden und in Württemberg. Die Projektkoordination lag bei der Tourismusorganisation REGIO Konstanz-Bodensee-Hegau e.V., weitere Mitstreiter aus dem Tourismus waren die Marketing und Tourismus Konstanz GmbH, die Konzilstadt Konstanz, die Oberschwaben Tourismus GmbH, der Verkehrsverein Reichenau e.V., Thurgau Tourismus, die Ittinger Museen und St.Gallen-Bodensee Tourismus.
Vom klösterlichen UNESCO-Weltkulturerbe bis zu gelebten Traditionen
Fünf Themenschwerpunkte wurden von den Partnern im Zuge des Interreg-Projekts mit Leben und Angeboten gefüllt: 1. UNESCO-Welterbe mit den Klöstern St.Gallen und Reichenau, 2. Kirchen und Klöster, 3. Spiritualität und Tourismus, 4. Impulsgeber für Europa und 5. Gelebte Traditionen. Das Projekt verstand sich von Anfang an dabei sowohl als Plattform für Inspiration und Vernetzung der Akteure, als Drehscheibe zur Bündelung und Weitergabe von Angebotsinformationen wie auch als Veranstalter eigener Events, um die Projektthemen mit spannenden Angeboten greifbar und sinnlich erlebbar zu machen.
Höhepunkt: Drei mal fanden bereits die Klostererlebnistage Bodensee statt
Die Liste der auf den Weg gebrachten Aktivitäten der Projektgruppe ist lang. Ein großer Erfolg war die Etablierung der Klostererlebnistage, die seit 2018 jährlich im Oktober stattfinden. Bis zu 24 Klosterorte rund um den See nahmen mit eigenen Programmpunkten daran teil. Die Angebotspalette reichte von Führungen zur Kulturgeschichte über Konzerte, inspirierende Gespräche und Impulsvorträge bis hin zu Wildkräuterwanderungen, Weinproben und zur Teilnahme am klösterlichen Leben. Die mediale Resonanz im Vorfeld und die Nachfrage waren außerordentlich gut. Grenzüberschreitend und interaktiv zeigten die Aktionstage, wie außergewöhnlich Landschaft, Baukunst und Spiritualität miteinander verknüpft sind. Im April 2019 fand unter dem Titel „Erlebnisraum Kirche“ eine Fortbildung in Konstanz statt. An ihr nahmen über 100 Gästeführer teil, die die spirituelle und kulturhistorische Dimension von Kirchenräumen nun stärker in ihre Ausführungen integrieren. Im Juni 2019 wurde mit dem #instakirchebodensee-Tag gezielt die Instagram-Community angesprochen und zu Instawalks durch Kirchengebäude eingeladen.
Eine Kooperation mit dem Netzwerk Bodenseegärten nahm klösterliche Kräutergärten unter die Lupe und brachte sie bei einer gemeinsamen Medienreise über 10 Reisejournalisten aus dem deutschen Sprachraum nahe. Der Verflechtung von Kunst und Kirche ging im Oktober 2020 in der Kartause Ittingen eine Tagung auf den Grund, die zusammen mit dem Kunstmuseum Thurgau und den Landeskirchen des Kantons durchgeführt wurde. Sie lotete bei Workshops und Exkursionen das Potenzial sakraler Kunst in ihrer spirituellen Wirksamkeit und als „Sehenswürdigkeit“ im touristischen Sinne aus.
Viele weitere Aktivitäten zusammen mit den klösterlichen Welterbestätten Reichenau und St. Gallen, der Oberschwäbischen Barockstraße, den vielen Pilgerstätten, den kirchlichen Einkehrhäusern der Region und den Kirchen haben den großen Schatz kirchlichen und klösterlichen Erbes der Bodenseeregion für viele Menschen ebenfalls frisch und neu erlebbar gemacht.
Wie geht es weiter?
Die Interreg-Förderung ist nun ausgelaufen, das Projekt wird weitergeführt. Zum diesjährigen Advent etwa mit der Aktion „Weihnachtszeit ist Krippenzeit“. Anlässlich des Gartenjahrs Bodensee 2021 mit den zwei Gartenschauen in Überlingen und Lindau widmet sich das Projekt dem Thema „Klöster und ihre Gärten“. 2022 wird dem „unterwegs sein“ gewidmet: auf Pilgerwegen, auf Kulturwegen und bei Angeboten, die Interessierten „den Weg zu sich selbst“ weisen.
www.bodensee-kloester.eu
Internationale Bodensee-Tourismus GmbH
Hafenstr. 6
78462 Konstanz
Telefon: +49 (7531) 909430
Telefax: +49 (7531) 909494
http://www.bodensee.eu
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Telefon: +49 (7531) 36937-10
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