Inhaltlich ist Charbonnier künftig zuständig für theologische Grundsatzfragen, für Grundfragen kirchlichen Handelns und für die Koordinierung theologischer Themen in der Landeskirche mit rund 2,5 Millionen Mitgliedern in 1.235 Gemeinden. Er vertritt die Landeskirche in Gremien der Ökumene, der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Zudem ist er unter anderem zuständig für die Evangelische Medienarbeit.
Mit dem Wechsel in der Führungsebene des Landeskirchenamtes verändert sich auch der Titel: Seit der Verfassungsreform der Landeskirche löst der Titel des Theologischen Vizepräsidenten den des Geistlichen Vizepräsidenten ab, den Arend de Vries 14 Jahre im Landeskirchenamt trug und – da an die Person gebunden – auch nach der Verfassungsreform behielt. Hinter der Titelveränderung steht der Gedanke, dass auch Juristi*innen und andere Berufsgruppen „geistlich“ engagiert sind. Neben Charbonnier bekleidet Rolf Krämer als Leiter der Finanzabteilung das Amt des Juristischen Vizepräsidenten. Präsidentin des Landeskirchenamtes ist die Juristin Dr. Stephanie Springer.
Der Kirchensenat der Landeskirche Hannovers hatte Charbonnier im Dezember vergangenen Jahres berufen, der zu diesem Zeitpunkt Leiter des Referates für Sozial- und gesellschaftspolitische Fragen im Kirchenamt der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) war.
Arend de Vries war 2006 in das Spitzenamt berufen worden und hatte sich seither unter anderem stark für den Ausbau der Medienarbeit eingesetzt. In seine Amtszeit fällt neben der Digitalisierung der kirchlichen Arbeit insbesondere der Prozess der Landeskirche, auch die Trauung gleichgeschlechtlicher Paare zuzulassen. Landesbischof Ralf Meister würdigte in seiner Ansprache zur Entpflichtung de Vries als „großartigen Netzwerker, der durch die vielfältigen Kontakte in alle Ebenen unserer Landeskirche viele Innovationsprozesse befördert hat“.
Dr. Matthias Kannengießer, Präsident der 26. Landessynode, hatte de Vries bereits am Donnerstag zu Beginn des dritten Tagungstages verabschiedet. Kannengießer dankte de Vries für seine „unaufgeregte und ruhige Art“, auch schwierige Phasen zu dirigieren; er habe den Geistlichen Vizepräsidenten stets mit der „neuesten Computertechnik“ ausgestattet erlebt.
De Vries wurde 1985 im ostfriesischen Ostrhauderfehn zum Pastor ordiniert. Der gebürtige Ostfriese wirkte ab 1993 als Landesjugendpastor in Hannover und seit 1999 als Landessuperintendent des einstigen Kirchensprengels Calenberg-Hoya. Er bleibt der Landeskirche Hannover auch im Ruhestand unter anderem als Prior des Kloster Loccums bei Nienburg eng verbunden.
Mit dem Gottesdienst in der Marktkirche, an dem aufgrund der Pandemie nur wenige geladene Gäste teilnehmen konnten, endete am Freitag die III. Tagung der 26. Landessynode.
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