PP verbindet als Polymer eine hervorragende Recyclebarkeit mit vorteilhaften Eigenschaften hinsichtlich Mechanik und Chemikalienbeständigkeit. In der Vergangenheit war die Verarbeitung in der additiven Fertigung jedoch schwer realisierbar und das Material wurde daher kaum eingesetzt. Die PPprint GmbH, eine Ausgründung der Universität Bayreuth mit Sitz im Bayreuther Gründerzentrum, schaffte es jedoch zunächst durch das Filament ‚P-filament 721‘ für den Fused Filament Fabrication (FFF) Prozess und nun auch mit dem Granulat ‚P-pellets 310‘ diese Hürden zu überwinden. So ermöglicht dieses Material die Verarbeitung von PP im industriellen Großformat-3D-Druck.

Die gute Verarbeitbarkeit des Materials im 3D-Druck ermöglicht es, zusammen mit der bei der Neue Materialien Bayreuth GmbH eigens realisierten Anlagentechnik für das Large Area Additive Manufacturing (LAAM) Verfahren, den Prozess mit anderen etablierten Technologien zu vereinen. So konnte der Sitzhocker „Honey-PP“ umgesetzt werden, der nun mit dem MATERIALICA Design & Technology Award ausgezeichnet wurde.

Diese Entwicklung adressiert insbesondere den Aspekt der Nachhaltigkeit. Aufgrund des Mono-Material-Aufbaus entfallen beim Recycling aufwendige Schritte der Trennung und Sortierung. Der sortenreine PP-Verbund kann unmittelbar einer stofflichen Wiederverwertung im Polypropylen-Kreislauf zugeführt werden. Die Topologieoptimierung im additiv gefertigten Bereich bedingt, dass Material nur dort eingesetzt wird, wo es aus mechanischen Gründen erforderlich ist und das Bauteil so mit minimalem Ressourceneinsatz gefertigt werden kann.

Über die Neue Materialien Bayreuth GmbH

Die Neue Materialien Bayreuth GmbH ist eine unabhängige außeruniversitäre Forschungseinrichtung, die im Themenfeld Leichtbau für Kunststoffe, Metalle sowie Verbundwerkstoffe neuartige Materialvarianten und die damit verbundenen energieeffizienten Verarbeitungsverfahren entwickelt. Geschaffen werden nachhaltige Lösungen, um vorhandene Werkstoffe und Produktionsprozesse anwendungsbezogen zu optimieren. Unsere hochmoderne Anlagentechnik ermöglicht Forschung und Entwicklung sowie Prototypenfertigung im Industriemaßstab.

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Ansprechpartner:
M.Sc. Verena Brendel
Kunststoffe
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