Wenn es den Autoherstellern nicht gelingt, mehr Grünstrom bei der Produktion von Elektroautos und der Beschaffung von Batteriezellen und Technik einzusetzen, werden die CO2-Emissionen durch den Umstieg auf den E-Antrieb nach Aussage von BMW-Entwicklungsvorstand Frank Weber noch zunehmen. „Durch den Anstieg der E-Mobilität würden die CO2-Emissionen je Fahrzeug in der Lieferkette bis 2030 um mehr als ein Drittel steigen“, so Weber im Gespräch mit der neuen Ausgabe von auto motor und sport. „Das möchten wir vermeiden und die CO2-Emissionen verglichen mit 2019 sogar um 20 Prozent senken. Dabei erzeugen wir Zellen und Module schon jetzt ausschließlich mit Grünstrom. E-Mobilität funktioniert nur, wenn wir die Wertstoffkreisläufe schließen. Sonst verlagern wir den CO2-Ausstoß lediglich – vom Fahren in die Produktion.“

Entscheidend für die Reduzierung der CO2-Belastung durch Elektroautos sei die Batterie. „Der Schlüssel zu ökologischem BEV-Fahren liegt in der Zelle, wie Sie diese herstellen und nach der Nutzung zur Wiederverwendung recyceln.“ Dabei sieht Weber auch in der Größe der Speicher ein wichtiges Kriterium. „Die sogenannte Reichweitenangst können Sie bis zu einer sinnvollen Schwelle natürlich mit mehr Reichweite lösen. Unserer Ansicht nach liegt diese Schwelle bei 500 bis 600 Kilometern. Noch größere Speicher machen E-Autos nach heutigem Stand ökologisch fragwürdig.“

In einer eigenen Zellproduktion sieht Weber, der einst für den ersten Opel Ampera verantwortlich war, aktuell jedoch keinen Sinn. „Aus heutiger Sicht werden wir keine Batteriezellen für unsere Serienfahrzeuge selbst produzieren, weil die Technologie hier im Fluss ist. Es wäre nicht der richtige Moment, jetzt in die Batteriezellproduktion einzusteigen.“ Allerdings sei es BMW wichtig, „gemeinsam mit den Lieferanten die Zellchemie der Zukunft“ zu definieren.

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