„Um eine Infektion mit SARS-CoV-2 sicher zu bestimmen, ist eine tiefe Abstrichentnahme aus dem Nasen-Rachen-Raum notwendig“, so Dr. Dirk Heinrich und Prof. Dr. Stefan Plontke. „Diese Untersuchung wird von den zu testenden Personen in der Regel als unangenehm empfunden. Der Watteträger muss tief in den Nasen-Rachen-Raum eingeführt werden, da dort das Hauptreservoir des Erregers sitzt.“ An der Mundschleimhaut oder im Nasen-Vorhof entnommene Proben seien als Testmaterial hingegen ungeeignet, da dort die Viruskonzentration nicht ausreichend hoch ist. Dieses Phänomen falsch vorgenommener Abstriche sei bereits heute vielfach zu beobachten, erläutern BVHNO und DGHNO-KHC gleichlautend.
Wenn Abstriche nun durch nicht ausreichend geschultes, nicht-medizinisches Personal entnommen werden sollen, steige die Gefahr falsch-negativer Testergebnisse. „Getestete Personen mit einem falsch-negativen Testergebnis erhöhen das Risiko der Ausbreitung des Corona-Virus. Wenn sich jemand in Sicherheit wähnt, nicht infiziert zu sein, verhält er sich in der Regel unvorsichtiger als vor dem Test. Genau dies kann zu gefährlichen Clusterbildungen und Super-Spreader-Ereignissen führen“, so die eindringliche Warnung der HNO-Ärzte. „Wenn Laien für Abstrichentnahmen eingesetzt werden sollen, müssen sie durch sachkundige Ärzte intensivst geschult werden.“
Um Lehrer und Erzieher besser vor einer Infektion zu schützen, sollten Schulen und Betreuungseinrichtungen vielmehr in die Lage versetzt werden, die Einhaltung der Hygiene-Konzepte zu gewährleisten. „Viele Einrichtungen sind längst nicht so gut mit Waschbecken, Seifenspendern und Desinfektionsmitteln ausgestattet, wie sie sein sollten. Zudem sei es mitunter nicht möglich, die Fenster in den Klassen- und Erziehungsräumen zu öffnen und eine regelmäßige Lüftung durchzuführen.“ Angesichts der begrenzten Kapazitäten an PCR- und PoC-Antigentests, sei darüber hinaus auf einen zielgerichteten Einsatz der Testungen zu achten, erklären die Präsidenten der Verbände, Dirk Heinrich und Stefan Plontke.
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