Über den aktuellen Stand der Tests der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) informierten sich Vertreter des Technischen Innovationskreises Schienengüterverkehr (TIS) am 20. Oktober 2020 im Rahmen einer Tagung in Görlitz. Ein Teil der Tests wird am Standort Görlitz der TÜV SÜD Rail GmbH durchgeführt.

Die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene ist ein wichtiger Baustein der Verkehrswende in Deutschland und Europa. Die Einführung einer automatischen Kupplung für den Schienenverkehr ist die Voraussetzung dafür, die Wettbewerbsfähigkeit des Verkehrsträgers Schiene zu verbessern. Zurzeit arbeitet das Konsortium DAC4EU an der Entwicklung und Erprobung verschiedener Kupplungssysteme. Das Konsortium wird von der DB AG angeführt und umfasst die Güterbahnen DB Cargo (Deutschland), Rail Cargo Group (Österreich) und SBB Cargo (Schweiz) sowie die Fahrzeughalter Ermewa, GATX Rail Europe und VTG. Finanziert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) mit rund 13 Millionen Euro.

Am Standort Görlitz der TÜV SÜD Rail GmbH werden zurzeit vier Prototypen der Hersteller Voith (Deutschland), Dellner Couplers (Schweden), Faiveley Transport (Schweiz) und CAF (Spanien) getestet. „Wir führen hier unter anderem Auflauf- und Fahrversuche in verschiedenen Gleisgeometrien und Wagenkonfigurationen durch“, berichtet Felix Bührdel, Sachverständiger der Prüfstelle für Schienenfahrzeuge von TÜV SÜD Rail. „Dabei muss beispielsweise jeder Kupplungstyp über 400 Auflaufversuchen standhalten.“ Die messtechnische Betreuung der Tests erfolgt durch die DB Systemtechnik GmbH. Nach Abschluss der Erprobungsphase in Görlitz soll Anfang 2021 ein Kupplungstyp ausgewählt werden, der dann in einem Testzug im praktischen Betrieb erprobt wird.

TÜV SÜD bietet ein umfassendes Spektrum von Prüfdienstleistungen für Schienenfahrzeuge und Fahrzeugkomponenten. Dafür gibt es an den Standorten Görlitz und Halle/Saale unternehmenseigene Prüfstellen. Die Prüfanlage in Görlitz erstreckt sich über eine Fläche von ca. 50.000 m². Auf dieser Prüfanlage können Geschwindigkeiten von ca. 60 km/h und damit die verschiedensten Testszenarien realisiert werden. Vom Standort Halle/Saale aus führen die Rail-Experten auch Streckenprüfungen in den Prüfgebieten Fahrtechnik, Bremstechnik, Ermüdungsfestigkeit und Stromabnehmer durch. Dafür werden sowohl die öffentlichen Bahnnetze als auch nicht öffentliche Testinfrastrukturen (Testringe) genutzt. Weitere Informationen dazu gibt es im Internet unter https://www.tuvsud.com/…

Über die TÜV SÜD AG

Im Jahr 1866 als Dampfkesselrevisionsverein gegründet, ist TÜV SÜD heute ein weltweit tätiges Unternehmen. Mehr als 25.000 Mitarbeiter sorgen an über 1.000 Standorten in rund 50 Ländern für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, technische Innovationen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Erneuerbare Energien sicher und zuverlässig zu machen. www.tuvsud.com/de

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