Das Verhältnis von Selbst und Anderem ist in den letzten Jahren zum Gegenstand eines pluralen Forschungsfeldes in Kulturwissenschaften, Philosophie, Literatur- und Bildwissenschaften geworden. Gemeinsam ist ihnen die Annahme, dass keine Form der Identität ohne die Konstituierung eines Anderen denkbar ist. Auch in den prägenden Bildmedien unserer Zeit werden laufend Selbst- und Fremdbilder konfiguriert, emotional aufgeladen und in Umlauf gebracht. Zugleich werden Muster der Figuration des Anderen und Fremden in Medien visueller Populärkultur und der Bildenden Kunst aber auch herausgefordert und reflektiert.
Der Sammelband Wir und die Anderen. Visuelle Kultur zwischen Aneignung und Ausgrenzung setzt genau an dieser Schnittstelle an und erörtert die Prozesse der Selbst- und Fremdkonstituierung, dominante Bildmuster sowie die daran beteiligten visuellen Praktiken und Strategien. In einer Reihe von Fallstudien werden visuell vermittelte Prozesse der Aneignung und Ausgrenzung verhandelt, es kommen aber auch der oder die Andere als ›Zwischengestalten‹, als Figuren des Dritten, d. h. als ambivalente Positionen der Vermittlung ganz diverser Sichtweisen und emotionaler Antworten in den Blick.
Mit Beiträgen von:
Nico Carpentier, Vaia Doudaki, Simone Egger, Martin Erian, Angela Fabris, Erec Gellautz, Jörg Helbig, Brigitte Hipfl, Isabell Koinig, Ina Paul-Horn, Alice Pechriggl, Gabriele C. Pfeiffer, Klaudija Sabo und Anna Schober.
Anna Schober / Brigitte Hipfl (Hrsg.)
Wir und die Anderen.
Visuelle Kultur zwischen Aneignung und Ausgrenzung
Klagenfurter Beiträge zur Visuellen Kultur, 7
2021, 288 S., 57 teilw. farbige Abbildungen,
Broschur, 213 x 142 mm, dt.
ISBN (Print) 978-3-86962-395-5
ISBN (PDF) 978-3-86962-396-2
Anna Schober, Dr., ist Professorin für Visuelle Kultur an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Sie studierte Geschichte, Kunstgeschichte und Politikwissenschaften in Wien, Frankfurt/M. und Colchester (UK) und habilitierte sich an der Universität Wien mit einer Arbeit über ästhetische Taktiken als Mittel politischer Emanzipation in der Moderne und Postmoderne. Sie absolvierte eine Reihe von internationalen Forschungsaufenthalten u.a. an der Jan van Eyck Academie in Maastricht sowie am Centre for Theoretical Studies in the Humanities and Social Sciences an der University of Essex, Colchester. Sie war Visiting Professor an der Universität Verona, danach Mercator Visiting sowie Vertretungsprofessorin am Institut für Soziologie der Justus Liebig Universität Gießen. Sie arbeitet derzeit am Forschungsprojekt Everybody. Eine politische Ikonografie. Ihre Forschungsschwerpunkte sind historische, ästhetische und affektive Aspekte von Öffentlichkeit, Visuelle Kultur (Bildende Kunst und Populärkultur), Politische Ikonografie, Praktiken des Visuellen und Geschichte des Wahrnehmens, transnationale Phänomene, Differenz (Gender und Ethnizität) und Methoden der Geschichts- und Bildwissenschaften sowie der Kultursoziologie.
Brigitte Hipfl, Dr., studierte Psychologie und Pädagogik an der Universität Graz und ist Ao. Univ.-Professorin für Medienwissenschaft am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Sie war Fulbright Scholar-in-Residence an der Washburn University in Topeka, Kansas (USA), Visiting Professor an der University of Alberta, Edmonton (Kanada) und hatte die Maria-Goeppert-Mayer-Gastprofessur für internationale Frauen- und Geschlechterforschung an der Universität Lüneburg inne. Von 2003 bis 2005 und von 2015 bis 2017 war sie Vorsitzende der Österreichischen Gesellschaft für Kommunikationswissenschaft (ÖGK). Ihre Forschungsschwerpunkte sind Cultural Studies, Gender Media Studies, Subjektivierungsprozesse, affektive Arbeit von Medien, postkoloniales Europa und Medienbildung.
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