Von 5G und faltbaren Displays versprechen sich Smartphone-Hersteller steigende Verkaufszahlen. Aus Nutzersicht werden die Foldables nach einigen anfänglich fragwürdigen Schnellschüssen jetzt interessant. Europas größtes IT- und Tech-Magazin c’t hat für Ausgabe 26/20 einen genaueren Blick auf die Entwicklung geworfen und festgestellt: die Experimentierfreude der Hersteller hat gerade erst begonnen.

Statt durch Aussetzen von Systemupdates Kaufanreize zu schaffen, setzen viele Smartphone-Hersteller jetzt auf Innovation und Experimentierfreude. Da wäre zum einen der neue Funkstandard 5G: Noch sind die Vorteile gering, die man im neuen Netz hat – wenn es überhaupt zur Verfügung steht. Doch der Netzausbau schreitet zügig voran und die Geräte werden immer günstiger und sind mittlerweile für weniger als 300 Euro zu haben.

Eine zweite Innovationswelle haben die Hersteller zwar schon Anfang vergangenen Jahres losgetreten, sie bedient aber mit Einstiegspreisen jenseits der 1000 Euro noch eine Nische: Foldables, also Smartphones zum Zusammenfalten. Huaweis Mate Xs und Samsungs Galaxy Z Fold2 kombinieren Faltscharnier und flexibles Display. Zusammengeklappt sind beide einigermaßen handlich, wenn auch ganz schön dick. Auseinandergefaltet erreichen sie die Ausmaße kleiner Tablets: „Allein durch die schieren Ausmaße der Displays um 8 Zoll haben beide Geräte im Test gezeigt, dass Foldables dieser Machart für Multitasking prädestiniert sind“, erklärt c’t-Redakteur Robin Brand. „Für Filme indes ist das fast quadratische Format nicht ideal.“ Sehr gut nutzt Android mittlerweile die verschiedenen Displays der faltbaren Geräte.

Doch beim Falten allein bleibt es laut Brand nicht: „Viele Hersteller experimentieren weiter fleißig, was sich mit flexiblen Displays alles anstellen lassen könnte. TCL und Xiaomi haben bereits Prototypen von doppelt faltbaren Smartphones vorgestellt, Oppo und einmal mehr TCL arbeiten außerdem an Smartphones mit herausziehbarem Display.“ Doch auch ganz ohne flexible Displays lassen sich Smartphones falten. Microsoft baut das Surface Duo einfach aus zwei Displays und verbindet diese durch ein Scharnier. Beim LG Velvet steckt das zweite Display in einer optional erhältlichen Hülle. Komplett abgedreht findet Brand das Konzept des LG Wing: Ein zweites Display lässt sich hier unter dem Hauptdisplay herausschwenken. Das Smartphone mit Drehdisplay ist kein weit entfernter Prototyp, sondern bereits erhältlich. Allerdings räumt Brand ein: „Massentauglich werden diese Innovationen erst, wenn die Preise sinken und wenn sie ihre Alltagstauglichkeit über einen längeren Zeitraum hinweg bewiesen haben.“

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