Die Verfügbarkeit von Dokumenten zu klinischen Studien ist in den letzten Jahren immens gestiegen. So sind zu einer einzigen klinischen Studie oft mehrere Dokumente aus zahlreichen Quellen verfügbar – teilweise mit überlappenden, aber dennoch häufig unvollständigen Informationen.

Das Identifizieren und Verarbeiten dieser Informationen ist mit sehr großem Aufwand und Herausforderungen verbunden, wie Beate Wieseler aus dem Ressort Arzneimittel des IQWiG und Natalie McGauran aus dem Stabsbereich Kommunikation anhand eines Beispiels bei der Informationsbeschaffung für eine Evidenzsynthese in der aktuellen Ausgabe des BMJ Evidence-Based Medicine zeigen.

In dem Artikel „From publication bias to lost in information: Why we need a central public portal for clinical trial data“ plädieren die beiden Autorinnen für die Schaffung eines zentralen öffentlichen Informationsportals für Studiendokumente, um die extrem aufwändige Suche für ebendiese Dokumente zu vereinfachen und zu standardisieren. Primäres Ziel dabei ist die vollständige und zeitnahe Verfügbarkeit von „clinical study reports“, also der Dokumente, die eine klinischen Studie und ihre Ergebnisse umfassend beschreiben. Die Einrichtung eines solchen Portals würde zudem ein weiteres Ziel der wachsenden Bewegung für Datentransparenz unterstützen: die Verbesserung der Patientenversorgung.

Hauptnutzergruppe für das geforderte Portal sollten Forscherinnen und Forscher sein, die Evidenzsynthesen als Basis für die informierte Entscheidungsfindung erarbeiten, etwa bei der Entwicklung von Leitlinien oder von gesundheitspolitischen Richtlinien.

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