An der Uniklinik Köln startet die Phase-IIb/III-Studie zur Testung des mRNA-Impfstoffs des Unternehmens CureVac gegen das Coronavirus. Das Team um Prof. Dr. Clara Lehmann, Leiterin der Infektionsambulanz und des Infektionsschutzzentrums, hat heute die ersten Probanden der Studie geimpft. 

„Wir haben die letzten Wochen mit Hochdruck organisiert und Personal zusammengezogen, damit wir uns an dieser wichtigen Zulassungsstudie beteiligen können. Wir sind motiviert und stolz, als Team der Uniklinik Köln dazu beizutragen, die Corona-Pandemie mit einem hoffentlich weiteren wirksamen Impfstoff in den Griff zu bekommen“, erklärt Prof. Dr. Clara Lehmann, Infektiologin und verantwortliche Studienleiterin.

„Aufgrund des absehbaren Engpasses bei der Impfstoffversorgung ist es gerade jetzt besonders wichtig, mit Nachdruck weiter zu forschen, um die verfügbare Basis an sicheren Impfstoffen so schnell wie möglich zu verbreitern“, sagt Univ.-Prof. Dr. Edgar Schömig, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor der Uniklinik Köln.

Um den abgesicherten Nachweis von Wirksamkeit und Sicherheit des neuen mRNA-Impfstoffs gegen Sars-CoV-2 zu erbringen, läuft seit Mitte Dezember an vielen Zentren weltweit die Phase-IIb/III-Studie zur Zulassung dieses Impfstoffs. Nach erfolgter Genehmigung durch das Paul-Ehrlich-Institut wird der Impfstoff in Deutschland an den Unikliniken Köln, Tübingen und München erprobt. International werden für die Studie 36.000 freiwillige Probanden geimpft, die Hälfte erhält den Impfstoff, die andere Hälfte ein Placebo. Am Studienzentrum in Köln sollen in den kommenden Wochen 1.000 Personen den Impfstoff bzw. Placebo erhalten. Im Anschluss werden dann die Impfstoffverträglichkeit und der Infektionsstatus der geimpften und placebo-geimpften Teilnehmer durch regelmäßige Corona-Tests überprüft. Zusätzlich zum regelmäßigen Screening werden symptomatische Probanden getestet.

Über mRNA-Impfstoffe

Bei der Impfstudie handelt es sich um einen synthetisch erzeugten mRNA-Impfstoff (messenger-Ribonukleinsäure). Im Gegensatz zu herkömmlichen Impfungen, bei denen der Wirkstoff mittels Viren über mehrere Monate angezüchtet und dann in abgeschwächter Form injiziert wird, verzichtet der mRNA-Impfstoff auf lebende Krankheitserreger und Zellkulturen. Dadurch bestehen weniger mögliche Sicherheitsrisiken. Ein mRNA-Impfstoff besteht aus den für das Virus typischen Sequenzen (Bauanleitung) für Eiweißstoffe, die im Körper eine Immunreaktion provozieren und somit immun machen. Dabei ist es wichtig zu betonen, dass die mRNA Impfungen nicht das menschliche Erbgut verändern können.

Bei Interesse an einer Corona-Impfstudie teilzunehmen, kann man sich unter www.impfstudien-corona.deregistrieren. Die Datenbank richtet sich an interessierte Erwachsene in ganz Deutschland, jeden Alters, mit und ohne Vorerkrankungen, mit und ohne Vorgeschichte einer Corona-Infektion.

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